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In Gedanken bei dir (German Edition)

In Gedanken bei dir (German Edition)

Titel: In Gedanken bei dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein , Lara Myles
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gegen ihn taumelte. »Ich hab gehört, hier gibt’s
einen starken Kaffee.«
    »Das
stimmt.« Das Sternenlicht schimmerte auf ihrer Stirn, ihrer Nase, ihren Wangen,
ihrem Kinn, aber den Ausdruck auf ihrem Gesicht und die Gefühle in ihren Augen
konnte er in der Dunkelheit nicht erkennen.
    »Kriege
ich einen?«
    Sie
ist jetzt so weit, dachte er. Sie will mir von Jolie erzählen. »Ich mach dir
einen.«
    Cassie
folgte ihm durch den Garten auf die Veranda. Im düsteren Licht der Verandalampe
sah sie blass aus, und sehr müde. Und da war noch etwas in ihrem Blick, das er
nicht deuten konnte. War es Trauer? Oder Angst?
    »Willst
du dich auf die Schaukel setzen?«
    »Okay.«
Mit Blick auf sein Whiskeyglas auf dem Tisch ließ sie sich auf der
Verandaschaukel nieder und schwang mit beiden Füßen auf den Holzplanken langsam
hin und her. Um sich wach zu halten? Sie wirkte völlig erschöpft. Hatte sie
vorhin mit Jolie gesprochen? Wollte sie deshalb jetzt noch mit ihm reden? Um
ihm zu sagen, dass sie morgen früh nach San Francisco zurückfahren wollte?
    Ein
Gefühl der Leere breitete sich in seiner Brust aus, und ihm wurde so kalt, dass
er fröstelte. »Wie möchtest du deinen Kaffee?«
    »Getunt.«
    »Milch
und Zucker?«
    »Whiskey.«
    »Bin
gleich wieder da.«
    Cassie
lehnte den Kopf an die Rückenlehne der Verandaschaukel. Sie hatte Mühe, die
Augen offenzuhalten. »Okay«, flüsterte sie. »Ich laufe nicht schon wieder weg.
Versprochen.«
    Alex
ging in die Küche und setzte einen starken Kaffee auf. Während er mit
überkreuzten Beinen am Tresen lehnte und darauf wartete, dass der Kaffee in die
Kanne sprotzelte, hing er seinen Gedanken nach. Die aufgewühlten Gefühle in
seinem Inneren verunsicherten ihn, und er hatte sogar ein bisschen Angst vor
dem Gespräch mit Cassie. Offenbar wollte sie ihm jetzt endlich von Jolie und
Nick erzählen. Dass ihre Tochter starb und dass ihr Freund sie verlassen hatte.
Und er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte.
    Ich
will nicht, dass sie morgen früh nach San Francisco zurückfährt, dachte er.
Aber wenn sie muss, weil ihrer Tochter nicht mehr viel Zeit bleibt, dann bringe
ich sie selbstverständlich hin. In ihrem Zustand kann ich sie nicht noch einmal
zwölf Stunden auf dem Highway fahren lassen. Sie ist jetzt schon völlig fertig.
    Endlich
war der Kaffee durchgelaufen. Alex schaltete die Maschine aus, goss zwei große
Tassen ein und tunte den Kaffee mit einem Schuss Whiskey.
    Okay,
Cassie, reden wir. Über Jolie und Nick. Und über uns.
    Mit
den Tassen kehrte er auf die Veranda zurück.
    Wie
ein kleines Kind hatte sie sich auf der Schaukel zusammengerollt, den Kopf auf
dem angewinkelten Arm, die Beine angezogen.
    »Cassie?«
    Ihre
Lider flatterten. Sie schnaufte entspannt.
    Alex
stellte die Tassen auf den Tisch und kniete sich vor die schwingende Schaukel.
»Cassie?«
    Nichts.
    Behutsam
zog er ihr die Wanderstiefel aus und stellte sie auf die Veranda. Cassie zog
unwillkürlich die Knie an und bewegte die Zehen, aber sie wurde nicht wach.
Auch nicht, als plötzlich ihr Handy zu vibrieren begann. Alex holte es aus
ihrer Hosentasche und starrte auf das erleuchtete Display.
    Es
war Nick.
    Verwirrt
starrte Alex sein Bild auf dem Smartphone an.
    Ich
dachte ... Ich dachte, er hätte sie verlassen. Ich dachte, sie wüsste nicht, wo
er steckt. Und jetzt? Was will er noch von ihr?
    Das
Vibrieren hörte auf, das Display wurde wieder dunkel.
    Alex
legte das Handy auf den Tisch, dann ging er ins Schlafzimmer. Mit einer
Wolldecke kehrte er auf die Veranda zurück und breitete sie über Cassie aus. Im
Schlaf kuschelte sie sich in die wärmende Decke, und sie lächelte dabei.
    »Du
bist so wunderschön«, flüsterte er und küsste sie auf die hochgezogenen
Mundwinkel. Die Grübchen wurden noch tiefer.
    Dann
kletterte er über sie hinweg auf die Schaukel, die dabei wieder zu schwingen
begann, legte sich hinter sie und zog sie an sich heran.
    Im
Schlaf lehnte sie sich gegen ihn und drehte den Kopf. »Alex?«, nuschelte sie.
    Sanft
küsste er sie auf die Wange. »Schlaf weiter, Cassie.«
    »...«
    Nichts
verstanden. »Ich liebe dich.«
    »...
dich auch.«
    Das
hatte er verstanden.
    Mit
einem Gefühl der Zufriedenheit schloss er die Augen, schmiegte sich ganz eng an
sie, um ihr Wärme und Geborgenheit zu schenken, und bald darauf war auch er
eingeschlafen.
     
     
     

     
     
     
    Das Handy auf dem Tisch vibrierte zwei Mal, und
das Display leuchtete auf, als eine SMS einging:
     
    Dr Nick

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