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In Gedanken bei dir (German Edition)

In Gedanken bei dir (German Edition)

Titel: In Gedanken bei dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein , Lara Myles
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nicht gesagt, dass er eine Tochter hat, die stirbt? Und dass es Jolies
letzter Wunsch ist, ihren Daddy zu umarmen?«
    »Nein.«
    Funkstille.
Ein Knistern übertönte fast Nicks leise, tonlose Worte: »Jolie wartet auf
euch.«
    »Ich
weiß.«
    »Wenn
Alex nicht nach San Francisco kommen will, dann lass ihn. Aber du musst
zurückkommen, Cassie. Steig in dein Auto und gib Gas. Jetzt.«
    Ein
Geräusch ließ sie aufhorchen. Das Knattern von Rotoren?
    »Cassie?«
    Gareth
kam mit dem Hubschrauber. Hey, da war er schon! Er preschte über den Bergkamm,
flitzte im Tiefflug über sie hinweg und setzte auf dem nahen Parkplatz zur
Landung an.
    »Cassie!
Was ist das für ein Donnern? Bricht der Vulkan aus? Die Beben gestern in den
Nachrichten ...«
    »Nein,
das ist ein Helikopter, der Alex und mich abholt. Wir fliegen jetzt in den
Krater.«
    »Nee,
oder?«
    »Doch!
Ich habe keine andere Möglichkeit, von hier wegzukommen.« Nick wollte etwas
sagen, doch sie unterbrach ihn: »Ich rufe jetzt Karen an und gebe ihr mein
Einverständnis für jede Therapie, die sie für sinnvoll hält, um Jolies Leben zu
verlängern.«
    Nicks
»Okay« wirkte fast erleichtert. Allein schaffte er es einfach nicht.
    Obwohl
sie sich bemühte, ruhig und besonnen zu bleiben, klang sie gehetzt, fast
panisch. »Dann rede ich mit Alex.«
    »Gut.«
    Alex
hatte gehört, was sie gesagt hatte, denn er spannte die Schultern an und schob
die verkrampften Hände in die Taschen seiner Jeans. Was glaubte er, worüber sie
mit ihm reden wollte?
    Dann
wurde ihr plötzlich klar, dass er das Youtube-Video gesehen hatte. Er wusste
von Jolie. Er wusste von ihrem letzten Wunsch, ihren Daddy zu umarmen. Aber er
hatte nicht die richtigen Schlüsse gezogen. Er hielt Nick für Jolies Vater.
    »Sobald
ich mit Alex gesprochen habe, komme ich nach Hause«, versprach sie Nick. »Sagst
du Jolie das?«
    »Ich
sag’s ihr.«
    »Sie
muss durchhalten, bis ich wieder bei ihr bin.«
    »Sie
freut sich auf euch.«
    »Nick,
ich muss jetzt Schluss machen. Alex wartet auf mich. Wir müssen los.«
    »Ich
liebe dich, Cassie.«
    »Ich
liebe dich auch, Nick. Ich ruf dich nachher an. Bye.«
     
     
     

     
     
     
    Samantha Finley – East Bay Homes
    August 11, 2012 10:49:28
    DR
TALCOTT, ICH HABE EIN ANGEBOT FÜR IHR WUNDERVOLLES HAUS IN OAKLAND ERHALTEN,
DAS DIE KOSTEN FÜR JOLIES KNOCHENMARKTRANSPLANTATION DECKT. RUFEN SIE MICH AN?
     
     
     

     
     
     
    »Und wann kann sie die Intensivstation wieder
verlassen?« Neben Alex presste Cassie sich das Satellitentelefon unter die
Ohrmuschel des Kopfhörers, runzelte die Stirn und lauschte angespannt, nicht
nur wegen des Sirrens in der Kabine und des Knatterns der Rotoren. »Und wie
hoch ist es jetzt, nach all den Transfusionen?« Sie schüttelte ungläubig den
Kopf. Ihre Augen waren vor Entsetzen aufgerissen. »Vierzig fünf! Hat sie
Fieberkrämpfe? ... Was ist das, Karen, ist das ein Virusinfekt?«
    Cassie
schaute kurz aus dem Fenster, als sie gerade den Loowit-Wasserfall am
nördlichen Kraterrand überflogen. Gareth zog den Hubschrauber steil hinauf zum
Lavadome in der Mitte des Kraters. Er folgte dabei tiefen Furchen im Geröll,
überflog schmale Rinnsale aus Schmelzwasser, dann hopste er hinauf zum
dunkelgrauen Gletscher.
    Cassie
hatte keinen Blick für das spektakuläre Panorama – die Herde trabender Wapitis
vorhin auf der Bimssteinebene und die Aschewolke, die sie aufgewirbelt hatten,
hatte sie überhaupt nicht bemerkt. »Und gibst du Jolie Antibiotika?« Sie atmete
tief durch. Das konnte Alex wegen des Knatterns und Sirrens nicht hören, aber
er konnte es sehen. »Ja, das hoffe ich auch, Karen. Jeden Tag hoffe ich, dass
ich das Richtige tue. Und dass ich die Kraft habe, alles für sie zu tun,
alles.«
    Offenbar
stellte Dr Mayfield eine Frage, denn Cassie zog die Schultern hoch. »Ich rede
gleich mit ihm.«
    Was
kommt jetzt?, fragte Alex sich. Eine Ermahnung?
    »Ich
komme heute noch zurück.«
    Und
jetzt eine Frage?
    »In
ein oder zwei Stunden fahre ich los.«
    Sie
kann nicht bleiben, dachte er enttäuscht und bekümmert. Ich kann mich nicht mit
ihr aussprechen. Wir können nicht gemeinsam entscheiden, wie es jetzt mit uns
weitergeht, nachdem wir uns wieder aufeinander eingelassen haben.
    Ihr
Kind stirbt.
    »Und
sag ihr, dass ich sie ganz doll liebhabe und dass ich die ganze Zeit an sie
denke ... Danke, Karen, für alles ... Bis später. Bye.« Cassie zog das Iridium
unter dem Kopfhörer hervor, beendete die Verbindung und faltete die

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