In geheimer Mission 02 - Piratenfluch
zweihundert Meter. Die Fregatte ähnelte in ihrer Form einem bulligen Hammer, an dem man diverse Triebwerke angebracht hatte. Das Schiff schob sich in Längsrichtung über die
Harpy
und Nuru sah seine Backbordseite. Die Außenwand der Fregatte war übersät mit TurbolaserBänken und ViererGeschützen, die alle auf die
Harpy
gerichtet waren.
„Piraten", stellte Nuru fest.
„Denkst du?", fragte Gunn. „Ich frage mich, ob die überhaupt Basic sprechen."
Vier weitere Raumjäger zischten am Cockpit vorbei. Nuru beugte sich nach vorn, um einen Blick auf die Instrumente werfen zu können. Soweit er es beurteilen konnte, nahmen die Sensoren der
Harpy
immer noch nichts anderes außer Hintergrundrauschen auf. Doch kaum eine Sekunde später begann eine tiefe Stimme aus dem Lautsprecher des Comm- Systems zu schnarren. „Achtung, corellianischer Frachter! Schalten Sie Ihre Triebwerke ab, deaktivieren Sie alle Systeme bis auf das CommSystem und machen Sie sich bereit, geentert zu werden."
„Sie
sprechen
Basic", murmelte Gunn.
„Wenn Sie Blaster tragen", fuhr die tiefe Stimme fort, „so lassen Sie sie im Cockpit zurück. Bei einem Fluchtversuch eröffnen wir das Feuer."
„Verdammt!", fluchte Gunn und schlug mit der Faust auf das CommSystem. „Ich bin es langsam leid, mir von anderen sagen zu lassen, ich solle meine Waffen ausschalten!"
Nuru legte den Kopf in den Nacken und betrachtete den Frachter über ihnen. „Angesichts der auf uns gerichteten Feuerkraft und unserer defekten Sensoren würde ich sagen, uns bleibt keine andere Wahl."
Gunn fluchte erneut und schaltete die Energiezufuhr zur Laserkanone der
Harpy
ab. Nuru dachte fieberhaft nach. Er suchte einen Weg, Veeren und alle anderen an Bord zu beschützen. „Hatten Sie es schon einmal mit Piraten zu tun?", fragte er Gunn.
Die Pilotin verzog ihren Mund zu einem freudlosen Grinsen. „Wer hat das nicht?"
„Fällt Ihnen irgendetwas ein, wie wir sie von der
Harpy
fernhalten können?"
„Nein", schüttelte Gunn den Kopf. „Aber ich könnte vielleicht etwas Zeit herausschinden."
„Dann tun Sie es!"
Gunn drückte ohne zu zögern eine Taste auf der Comm- Konsole und begann in nervösem Tonfall ins Mikrofon zu sprechen. „Oh, dem Himmel sei Dank, dass Sie auf unseren Notruf reagiert haben! Haben Sie einen Techdroiden, der unser Reaktorleck reparieren kann und ..."
Gunn unterbrach ihren eigenen Funkspruch abrupt mit einem zweiten Tastendruck. „Diese Geschichte sollte uns ein paar Minuten verschaffen", hoffte sie und lehnte sich zurück. „Wenn sie glauben, dass unser Schiff kontaminiert ist, schicken sie zuerst einen Droiden oder irgendein armes Würstchen, das nachsieht." Sie griff nach unten und zog den kleinen Blaster heraus, den sie in ihrem rechten Stiefel versteckt hatte und den sie nun auf ihren Sitz legte. „Sollen sie doch diesen einen Blaster finden, dann müssen sie nicht zu krampfhaft nach anderen suchen."
„Ich lasse meine Lichtschwerter nicht hier", erklärte Nuru. „Davon war ich auch nicht ausgegangen", erwiderte Gunn. „Los, ihr zwei." Sie schob sich an Chatterbox und Nuru vorbei in den Tunnel.
„Wir dürfen nicht zulassen, dass sie die Aristokratin in die Hände bekommen", sagte Nuru, als er Chatterbox und Gunn in die Hauptkabine folgte. „Können wir sie irgendwo verstecken?"
„Auf jeden Fall nicht so, dass sie sie nicht irgendwann finden", brummte Gunn.
Als sie in die Kabine kamen, standen Breaker, Sharp und Knuckles in voller Rüstung und mit schussbereiten Blastern da. Cleaver stand neben Veeren, die auf ihrer Liege saß und mit strenger Miene die feindlichen Schiffe auf dem Bildschirm im Auge behielt. „Wie ist die Lage, Commander?", fragte Breaker.
„Wir sind von Piraten umzingelt", informierte ihn Nuru. „Mindestens vier Schiffe und sieben Raumjäger. Sie verlangen, dass wir unsere Waffen abliefern, und wollen an Bord kommen. Wenn ich mit ihrem Anführer sprechen kann, dann könnte ich vielleicht Verhandlungen um die Sicherheit ..."
„Verhandeln?", unterbrach ihn Gunn. „Vergiss es."
„Was schlagen Sie dann vor, Captain Gunn?", fragte Nuru.
Gunn sah einmal in die Runde. „Ich kenne mich ein wenig damit aus, wie Piraten denken", begann sie. „Wenn wir alle überleben wollen, dann dürfen die Piraten nicht auf die Idee kommen, dass einer von uns etwas Besonderes ist oder gar unersetzlich. Und unter keinen Umständen dürfen sie erfahren, dass Nuru ein Jedi ist."
„Wieso?", fragte Sharp.
Gunn warf Sharp
Weitere Kostenlose Bücher