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In Gottes Namen. Amen!

In Gottes Namen. Amen!

Titel: In Gottes Namen. Amen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rich
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nicht schön! Ich denke, das gleicht sich aus.
Was willst du danach machen?
Schön, dass ihr fragt! Mit großer Freude kann ich euch mitteilen, dass ich mir im kommenden Monat endlich meinen Lebenstraum erfüllen und ein Restaurant eröffnen werde. Ich nenne es Sola, und wir werden uns auf asiatisch-amerikanisches Fusion Food spezialisieren.
Ich stehe nicht so wahnsinnig auf Asiatisch. Ist das Restaurant trotzdem was für mich?
Die meisten Gerichte im Sola werden von der Szechuan-Küche beeinflusst sein, ebenso werden sich auf der Speisekarte aber auch zeitlose Klassiker finden, die einfach jedem schmecken (Steak mit Pommes, Grillhuhn mit Knoblauch etc.).
Wie kann ich im Sola reservieren?
Ruf einfach die Reservierungshotline an, täglich von 9 bis 17 Uhr. Wir nehmen Reservierungen für Gruppen ab vier Personen entgegen.
    »Heilige Scheiße!«, schrie Craig, die Augen nur wenige Zentimeter vom Bildschirm entfernt. »Asiatisches Fusion Food? Was zum Teufel ist da los?«
    Er stürmte in Elizas Kabine.
    »Hab ich dir nicht gesagt, du sollst da nicht raufgehen? Jetzt sieh dir an, was du angerichtet hast!«
    Er schrie, bis er merkte, dass sie weinte.
    »Eliza …«
    Er wollte ihre Schulter tätscheln, doch sie schüttelte ihn ab.
    »Nein«, murmelte sie. »Du hast recht. Alles ist meine Schuld.«
    Sie schlug die Hände vors Gesicht. »Ich wollte den Menschen doch nur helfen. Und jetzt werden sie alle getötet.«
    Sie wischte sich mit dem Ärmel über die Augen. »Was sollen wir bloß machen?«
    »Das kommt schon wieder in Ordnung«, sagte Craig. »Alles wird wieder gut.«
    Ein lauter Knall drang aus einer nahe gelegenen Kabine herüber, gefolgt von herzhaftem Gelächter.
    »Feiern die?«, fragte Eliza ungläubig.
    Craig schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich haben sie’s bloß noch nicht mitbekommen.«
    Brian fuhr auf seinem Bürostuhl an ihnen vorbei, zwei Biere in der Hand. Er war nackt von der Hüfte aufwärts.
    »Habt ihr’s schon gehört? Nie mehr arbeiten!«
    Er bot Eliza eines seiner Biere an. Sie schüttelte den Kopf.
    »Wer nicht will, der hat schon.« Er nahm von jedem Bier einen Schluck und rollte weiter durch den Flur.
    »Und jetzt lass ich die Hosen runter!«, rief er. In der Ferne wurde gejohlt.
    »Wie kann er denn schon so betrunken sein?«, fragte sich Eliza. »Gott hat das Memo doch erst vor fünfzehn Minuten rausgeschickt.«
    »Das ist erstaunlich«, pflichtete ihr Craig bei.
    »Du musst mit ihm reden.«
    »Ach, mach dir wegen Brian keine Sorgen. Der verträgt irre viel Alkohol.«
    »Nein, ich meine, du musst mit Gott sprechen.«
    Craig lachte. »Ich? Ich bin bloß ein Engel. Ich kann nicht einfach in sein Büro spazieren, nur weil mir danach ist.«
    »Ich denke, du hast einen besonderen Draht zu ihm, hast du doch gesagt.«
    Craig wandte sich ab.
    »Jetzt komm schon«, flehte sie. »Wir dürfen nicht zulassen, dass er unsere Abteilung dichtmacht!«
    Craig dachte an das Wunder, an dem er gerade arbeitete. Ein entlaufener Hund in Norwegen hatte sich zwanzig Meilen weit von seinem Herrchen entfernt. Er hatte ihn mithilfe köstlicher Düfte nach Hause lotsen wollen. Das Projekt hatte ihm großen Spaß gemacht – jetzt würde er wohl nie mehr die Chance bekommen, es auszuprobieren.
    »Bitte«, bettelte Eliza. »Die ganze Welt zählt auf dich.«
    »Warum auf mich?«
    »Weil du als einziger Engel gut genug bist, um das wieder in Ordnung zu bringen. Niemand sonst in dieser Abteilung hätte die Piñata manipulieren oder den iPod verstellen können.«
    Craig musterte sie mit zusammengekniffenen Augen. »Woher weißt du das?«
    Eliza zögerte. »Ich hab mich heimlich an deinen Computer gesetzt«, gestand sie.
    Craig errötete leicht. »Haben dir die beiden Wunder gefallen?«
    Sie nickte mit Nachdruck. »Ich fand sie toll.«
    Ein Adrenalinschub fuhr durch Craigs Blutkreislauf, so kräftig wie eine ganze Gallone Espresso.
    »Okay«, hörte er sich sagen. »Okay. Dann rede ich mit ihm.«
    »Du kannst nicht zu ihm.«
    »Bitte, Vince. Es ist wichtig.«
    »In welcher Abteilung bist du noch gleich?«
    »Du weißt, dass ich bei Wundern bin«, sagte Craig. »In der Abteilung für Allgemeines Wohlbefinden?«
    Vince grinste. »Wie wichtig kann es dann wohl sein?«
    Craig zuckte zusammen. Persönlich beleidigt zu werden machte ihm nichts aus, aber wenn jemand seine Abteilung niedermachte, dann tat ihm das weh. Sicher, die Abteilung für Wunder war nicht so wichtig wie, sagen wir, der Erhalt der Schwerkraft oder die

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