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In ihrem Blut: Thriller (German Edition)

In ihrem Blut: Thriller (German Edition)

Titel: In ihrem Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Hauxwell
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hatte gesagt, Nancy hätte etwas Geld gespart, und Frank Doyle sei damals noch nicht im Kreditgeschäft gewesen. Er hatte erst nach Nancys Verschwinden damit angefangen. Die Beziehung zwischen diesen beiden Fakten rückte überdeutlich ins Blickfeld.
    Ihre Verwirrung verschwand gleichzeitig mit der von Frank. Er betrachtete Berlin durch zusammengekniffene Augen, plötzlich im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte. Kalt und rational.
    Ein Frösteln kroch ihr das Rückgrat hoch.
    »Wer sind Sie, und was zum Teufel wollen Sie?«, sagte er leise und drohend.
    »Ich heiße Catherine Berlin. Ich möchte Ihnen gern ein paar Fragen zu Nancy und Gina Doyle stellen.«
    In Sekundenschnelle wurde der alte Mann zu einem wütenden, hochroten Fabelwesen mit vorquellenden Augen und todbringenden geballten Fäusten.
    Berlin schob ganz langsam ihren Stuhl zurück und stand vorsichtig auf; sie wollte diese bösartige Kreatur nicht reizen, die sie finster anblickte, bereit zuzuschlagen.
    Deshalb bin ich hier, dachte sie. Sie sind alle tot. Mein Vater, Nancy und Gina.
    Ihr Herz hämmerte wie wild, als ihr klar wurde, dass es nur zwei Möglichkeiten gab. Entweder wusste Frank, dass Doyle Nancy umgebracht hatte, oder er hatte es selbst getan. Sie war in dem Jahr verschwunden, in dem er und Doyle mit dem Wuchergeschäft angefangen hatten. Er hatte ihr Erspartes dazu verwendet.
    Sie trat einen Schritt von Frank und der schrecklichen Symmetrie zurück, die sich offenbarte. Sie hatte darauf bestanden, dass Gina ihr eindeutige Beweise lieferte, deshalb hatte Gina das Kassenbuch holen wollen. Zunächst hatte der demenzkranke Mann sie für ihre Mutter gehalten.
    »Gina ist hier hergekommen, um das Kassenbuch zu holen. Sie sagte, es stünde ihr zu«, höhnte Frank. »Sie sagte, ihr Vater hätte ihre Mutter wegen ihrem Geld umgebracht. Als ob der den Mumm dazu gehabt hätte!«
    Frank hatte sich daran erinnert, dass Ginas Mutter tot war, weil er sie ermordet hatte. Berlin war gefangen in einem eiskalten Labyrinth mit einem wahnsinnigen Mörder. Genau wie Gina.
    Frank griff nach oben und zerdrückte mit seiner bloßen Hand die Glühbirne. Es gab einen Knall, und sie saßen im Finstern.
    83
    Flint parkte an der Mauer, kletterte auf sein Auto und ließ sich auf der anderen Seite der Mauer in den hohen Schnee fallen.
    Die Helligkeit des Vollmonds spiegelte sich im Schnee wider und tauchte die Szenerie in ein unheimliches Licht.
    Vorsichtig suchte Flint sich einen Weg zu der Garage, die an der einen Seite des ausladenden Bungalows angebaut war. Ein dünner Lichtstreifen hinter einem der Fenster war das einzige Lebenszeichen im Haus, aber noch während er hinsah, erlosch er. Dann waren wohl alle in die Heia gegangen. Gut.
    Er zog probeweise am Rolltor, und zu seiner Überraschung glitt es in gut geölter Stille zur Seite. Seine Stiftleuchte zeigte Regale mit Werkzeugen, Farbdosen und einen Haufen Gerümpel. In der Mitte stand ein von einer schweren Zeltplane bedecktes Auto. Er hob einen Zipfel hoch und hatte eine alte Rostlaube erwartet, aber der Jaguar war in makellosem Zustand, abgesehen von dem Matsch am Kotflügel. Er war erst vor Kurzem gefahren worden.
    Sein Instinkt war also richtig gewesen, die Scheißkerle hatten irgendwo hier draußen ihren Schatz vergraben.
    Doyle würde den ganzen Zaster, den er einkassierte, kaum in seiner Wohnung in Bethnal Green rumliegen lassen und darauf warten, dass Einbrecher auftauchten. Zur Bank tragen konnte er ihn auch nicht.
    Flint versuchte, die Tür zu öffnen, die ins Haus führte. Sie war abgeschlossen, und das Schloss war neu.
    Aber das Holz war alt. Er holte sich eine rostige Brechstange.
    Ein X bezeichnete die Stelle.
    Doyle war überrascht, als er beim Aussteigen merkte, dass das Tor offen stand. Vielleicht hatte er das Vorhängeschloss nicht abgeschlossen, aber er zog immer die Kette fest. Vielleicht war das der Wind gewesen. Mit seinem ganzen Gewicht lehnte er sich gegen das Tor und schob es auf. Verdammtes Scheißwetter. Wenigstens scharrte das Tor nicht mehr über den Beton – das Eis machte es leichter.
    Er war froh, als er wieder einstieg, denn im Auto war es wärmer als in dem verdammten Haus. Er fuhr die Zufahrt hoch und hielt an, aber er stieg nicht aus, weil er den warmen Kokon nur ungern verlassen wollte.
    In der Küche brannte kein Licht, und Frank machte die Tür nicht auf. Doyle stellte den Motor ab und saß in der plötzlich tickenden Stille. Er genoss die Ruhe und den Frieden. Was für ein

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