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In ihrem Blut: Thriller (German Edition)

In ihrem Blut: Thriller (German Edition)

Titel: In ihrem Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Hauxwell
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beobachtete.
    Coulthard war auf einem Küchenstuhl zusammengesackt. Sein Hemd hing ihm um die Hüften, seine Brust war von seiner gebrochenen Nase und den eingeschlagenen Zähnen rotz- und blutbesudelt.
    »Jetzt ist Schluss mit höflich«, sagte Doyle.
    Der Kessel begann zu pfeifen. Er drehte das Gas aus, wickelte ein schmutziges Küchenhandtuch um den Griff und hob den Kessel hoch. Er nickte den Jungs zu, die Coulthards Arme ergriffen.
    »Zum letzten Mal, Mr. Coulthard. Haben Sie meine Tochter umgebracht?«
    Trotz der Kälte war Coulthard von klebrigem Schweiß bedeckt.
    »Wie oft soll ich es noch sagen?«, schrie er. »Nein! Ich war es nicht, und ich weiß auch nicht, wer es getan hat! Ich habe nur dafür gesorgt, dass der Ermittlerin, die mit dem Fall befasst war, der Fall entzogen wurde.«
    »Erklären Sie es mir noch mal«, sagte Doyle.
    Coulthard spuckte Blut und rang nach Atem, und dann brabbelte er noch einmal seine Geschichte herunter. »Nachdem Sie die Männer von der Observierung bemerkt hatten – und Sie wissen ja noch, dass ich das überprüft und Ihnen bestätigt habe, dass Sie die Zielperson waren –, wollte die Ermittlerin, dass die Observierung fortgesetzt würde. Aber ich habe ihr gesagt, dass wir nicht genügend Leute dafür hätten. Ich wusste, dass sie das nicht davon abbringen würde, weil sie ein hartnäckiges Weibsstück ist; deshalb habe ich dafür gesorgt, dass der Chef von mir erfuhr, dass das Ganze sinnlos war und wir die Ermittlung abbrechen sollten. Daraufhin hat er die Akte geschlossen.«
    »Sie haben mir gesagt, Sie wären der Chef. Jetzt erfahre ich von meinem Partner, dass dieser Nestor der Chef war.«
    Coulthard gab ein saugendes Geräusch von sich. Doyle wusste, dass sein Mund trocken war.
    »Ich habe nie behauptet, dass ich der oberste Chef wäre! Ich war der Chef der laufenden Ermittlungen, ja, aber nicht von dem ganzen Theater!«
    »Dann sagen Sie also, dass Sie bloß ein Wichser sind und mich angelogen haben, was Sie alles tun könnten!«
    »Nein! Ja!« Coulthard war völlig erledigt.
    »Und was ist nun mit diesem Nestor, dem obersten Chef? Er hat die Ermittlung abgebrochen, weil Sie das so wollten?«
    »Genau! Ich habe das für Sie erledigt, genau wie Sie es wollten.«
    Doyles Gesicht näherte sich dem von Coulthard.
    »Sie sind ein verlogener Penner. Er hat die Ermittlung von sich aus eingestellt.«
    Coulthard erbleichte.
    »Na?«, brüllte Doyle.
    »Ja, ja, das stimmt.«
    »Warum?«
    »Das hat er nicht gesagt. Und jetzt ist er tot, und wir werden es nie erfahren.«
    Also wusste Coulthard nichts von Fernley-Prices Verbindung zu Nestor, dachte Doyle, und dass Nestor seinen ganzen Zaster bei dem Bankerarschloch investiert hatte. Wie hatte Nestor sich wohl gefühlt, als er entdeckte, dass sein Geld jetzt in Doyles Unternehmungen steckte? Solange Doyle erfolgreich war, ging es auch Nestor gut. Wenn Doyle unterging, verlor Nestor ebenfalls alles. Natürlich hatte er die Ermittlungen gestoppt.
    Hatte das gereicht, damit der alte Knacker sich umbrachte? Schuldgefühle? Doyle musste das unbedingt wissen. Nestor hatte also bei den kriminellen Machenschaften weggesehen, die er eigentlich verfolgen sollte – und weiter? In jeder verdammten Strafverfolgungsbehörde in diesem Land war es das Gleiche. Es musste noch irgendwas anderes geben, aber Doyle bekam es nicht zu fassen.
    »Ich bin sehr enttäuscht«, sagte er zu Coulthard, als er sich ihm mit dem dampfenden Kessel näherte.
    Coulthard riss angstvoll die Augen auf. »Ich habe mich um Ihre Interessen gekümmert«, kreischte er. »Ich habe nicht gewusst, dass die Informantin Ihre Tochter war, und ich hatte keine Ahnung, dass Nestor da mit drinhing.«
    »Ich kann Sie nicht gut hören. Wer hat denn meine Gina umgebracht?«, schnauzte Doyle.
    Die Jungs spannten die Muskeln an und leckten sich die Lippen. Doyle neigte den Kessel nach vorn. Er wollte nicht, dass das Wasser zu sehr abkühlte.
    Draußen wurde ein Motor angelassen. Doyle hielt inne. Er sah die Jungs an, und die Jungs sahen ihn blöd an. Der Motor heulte auf.
    »Verdammte Scheiße!«, schrie Doyle.
    Die Jungs kannten ihr Stichwort. Sie rannten zur Tür, fummelten am Riegel herum und stießen sie schließlich auf.
    »Das Auto!«, brüllte einer.
    Der Benz holperte mit aufgeblendeten Scheinwerfern den steilen Schotterweg hinunter. Die Jungs rannten hinterher. Doyle stellte den Kessel ab und rannte hinter ihnen aus dem Schuppen und bemerkte dabei, dass das Licht über der Tür

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