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In ihrem Blut: Thriller (German Edition)

In ihrem Blut: Thriller (German Edition)

Titel: In ihrem Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Hauxwell
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abwehren.
    »Vielleicht würden Sie uns die Ehre erweisen, Detective Chief Inspector Dempster?«, sagte Flint höhnisch. »Lesen Sie ihr ihre Rechte vor, und nehmen Sie sie wegen Drogenbesitzes und Irreführung der Polizei fest. Dann können Sie sich die Verhaftung gutschreiben lassen.«
    Die Stille war schwer von dem Geruch nach Angst und Betrug.
    »Denn wenn Sie sie nicht verhaften, werde ich Sie verhaften«, sagte Flint. »Aufgrund derselben Anklage.«
    Niemand bewegte sich.
    Berlin erkannte, dass Dempster nicht weiterwusste. Wenn er sie verhaftete, würde sie ihn hochgehen lassen, um ihre eigene Haut zu retten, und auf Strafverschonung plädieren, um ihre Strafe abzumildern. Bonningtons Aussage würde ihre Behauptung stützen, dass Dempster ein erpresserischer Polizeibeamter war.
    Wenn er sie nicht verhaftete, würde Flint sie beide verhaften. Die beiden Polizisten, die sie schon einmal festgenommen hatten, würden zweifellos gern bezeugen, dass Dempster sich eingemischt und sie laufen gelassen hatte, obwohl sie in ihrer Wohnung Heroin gefunden hatten.
    Man hörte das Gejaule näher kommender Sirenen. Die Tonhöhe wurde schriller, dann nahm sie ab, als das Auto vorbeifuhr. Der Doppler-Effekt. Sie wusste, dass es nur eine Frage der Wahrnehmung war.
    Die Atmosphäre lockerte sich, und sie sah Dempster lächeln und auf Coulthard zugehen.
    »Geben Sie mir das«, sagte er und streckte die Hand aus.
    Coulthard grinste Berlin gemein an und gab Dempster die Tüte, aber sein Grinsen verwandelte sich in Bestürzung, als Dempster sie auf den Boden fallen ließ. Das Kräuseln wurde zu einem Tsunami.
    Bevor Coulthard sich bücken konnte, um die Tüte aufzuheben, trat Dempster darauf. Das leise Knirschen der zersplitternden Ampullen hallte durch Berlins Körper.
    Entsetzt sah sie, wie eine dunkle, nasse Flutmarke von Schmerz sich in der Tüte ausbreitete. Der Boden unter ihr schien wegzubrechen.
    Von einem ungeheuren Verlangen ergriffen, stieß sie einen Schrei aus, stürzte sich auf Dempster und schmetterte ihm den Computer gegen die Schläfe. Flint eilte zu ihr und schwenkte den Schlagstock, aber sie duckte sich darunter weg, und Coulthard bekam die volle Wucht des Schlags auf seinen Arm. Dempster taumelte und ließ den Umschlag fallen. Berlin prallte mit ihrem ganzen Gewicht gegen ihn, und er torkelte gegen Flint. Beide stürzten zu Boden.
    Sie rannte los und knallte die Haustür hinter sich zu.
    Dempster und Flint rollten über die Erde und versuchten, aufeinander gestützt aufzustehen, wobei sie sich gleichzeitig daran hinderten. Dempster umschlang mit den Armen Flints Hals und knallte dessen Kopf gegen die Wand. Flint sackte in sich zusammen. Dempster zog sich hoch. Als er aufschaute, zielte Coulthard mit seiner Pistole auf ihn.
    »Was soll der Scheiß?«, fragte Dempster.
    Coulthards linker Arm hing nutzlos herunter. Die Waffe in seiner rechten Hand zitterte mit dem Tremor des abebbenden Adrenalins. Dempster sah in Coulthards vor Angst und Verwirrung weit aufgerissene Augen und dann auf die Knarre. Zwischen ihnen war nur ein knapper Meter.
    Dempster trat vor und hob den Arm, als wollte er nach der Waffe greifen, aber als Coulthards Blick dieser Bewegung folgte, trat er zu. Der schwere, in Yorkshire handgearbeitete Stiefel brach Coulthard das Handgelenk. Mit einem Aufjaulen ließ er die Waffe fallen, und Dempster schnappte sich ihn, schleuderte ihn zu Boden und drehte ihm den linken Arm auf den Rücken.
    »Woher hast du die Waffe?«, flüsterte er in Coulthards Ohr.
    »Lassen Sie mich!«, stöhnte Coulthard.
    Dempster bog den Arm noch ein paar Zentimeter weiter. Coulthard schrie.
    »Woher hast du die verdammte Knarre?«, fragte Dempster.
    »Ich hab sie geklaut. Diesem Kerl.«
    Dempster verrenkte ihm den Arm noch mehr. Aber er passte auf, denn er wollte nicht, dass Coulthard das Bewusstsein verlor.
    »Welchem Kerl?«
    »Bonnington! Er heißt Daryl Bonnington.«
    56
    Berlin hatte seit zwanzig Jahren keine Drogen mehr auf der Straße gekauft. Eigentlich hatte sie auch damals nur selten etwas von den sprichwörtlich zweifelhaften Gestalten gekauft, die sich in dunklen Ecken herumdrückten. Verbotene Suchtmittel gehörten in den Siebzigern und Achtzigern zu dem Leben ihrer Freunde und Bekannten. Ein paar Telefonate, eine freundliche Plauderei in einer Bar, und der Freund eines Freundes verschaffte einem, was immer man wollte.
    An einem Tag feierte man in der protzigen Hütte irgendeines Popstars in Knightsbridge und bediente

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