In jenem Sommer in Spanien
kalte Dusche.
„Und während ich mich für all meine Verfehlungen in der Vergangenheit entschuldigen möchte“, fuhr er deshalb leise fort, „solltest du wissen, dass ich bei dir geblieben wäre, hätte ich von deiner Schwangerschaft gewusst.“ Als er das sagte, wurde ihm klar, dass es der Wahrheit entsprach, sie dann schon lange verheiratet wären und sich jetzt diesen Quatsch mit Alex’ Beharren auf ihre Unabhängigkeit hätten sparen können.
„Eine Ehe zwischen uns hätte nie funktioniert“, murmelte Alex, ganz eingenommen davon, dass sie einander so nah waren, auch wenn sie dieses Risiko nicht eingehen sollte. „Sieh dir doch nur Cristobel an.“
Cristobel? Wie hatte er nur jemals in Betracht ziehen können, diese Frau zu heiraten? Gedanklich war er längst so weit von ihr entfernt, als hätte sie nie zu seinem Leben gehört. Dennoch wollte er nicht, dass sie Thema in einer Unterhaltung mit Alex wurde.
„Du hättest immer jemanden gewollt, der so ist wie sie.“ Alex blinzelte die Tränen weg. „Ich war die Frau für deine Auszeit. Hättest du auch den Rest deines Lebens mit mir verbringen müssen, wärst du verrückt geworden.“
„Das ist doch Unsinn. Diese Auszeit mit dir, wie du das nennst …“ Eigentlich wollte er ja gar nicht so vertraulich werden. „… war eine ganz wunderbare Phase in meinem Leben.“
„Es ist lieb, dass du das sagst.“
„Lieb? So hat mich noch niemand bezeichnet! Außer meiner Mutter früher.“
Er klang so aufrichtig empört, dass Alex lachen musste.
„Jetzt aber im Ernst, Alex, ich hätte gern gesehen, wie du dich veränderst, mit meinem Baby in deinem Bauch.“
Alex atmete tief durch. „Es hätte dir nicht gefallen mit anzusehen, wie ich immer mehr zulege“, flüsterte sie dann.
„Sind deine Brüste auch größer geworden?“, fragte er heiser, und sie unterdrückte einen erstaunt lustvollen Seufzer. Ihr Knie berührte ihn nicht mehr, aber sie wusste, dass er sich jetzt hart wie Stahl anfühlen würde. Diese Vorstellung machte sie wahnsinnig an. „Wir … du … sollten nicht solche Sachen sagen …“
„Wieso nicht? Ich war damals nicht bei dir. Es ist doch nur natürlich, dass ich gern wissen möchte, was ich versäumt habe.“
Er klang so vernünftig, aber das war ihre Erregung ganz und gar nicht.
„Also …“, hakte er nach und genoss, wie die Lust in ihm pulsierte, während er sich ausmalte, wie Alex’ Brüste während ihrer Schwangerschaft ausgesehen hatten. „… sind sie größer geworden?“
„Natürlich“, murmelte sie.
„Ich stelle mir vor, wie …“
Alex stöhnte leise auf, und ihre Augenlider flatterten.
„Hast du etwas gesagt?“, fragte Gabriel scheinbar besorgt.
„Es wird Zeit, dass wir schlafen. Dieses … Arrangement funktioniert einfach nicht.“
Gabriel ignorierte ihren halbherzigen Protest. „Nicht, dass deine Brüste jetzt nicht wunderbar wären, klein, aber herrlich geformt.“
„Bitte, nicht …“
„Was soll ich nicht? Dich erregen? Denn das bist du doch, nicht wahr? Also, ich bin es auf jeden Fall, aber ich weiß auch, dass ich dir mein Wort gegeben habe, dich nicht anzurühren. Wenn du deine Meinung geändert hast, musst du den ersten Schritt tun …“
Eine Sehnsucht überkam Alex, die so stark war, dass sie alles andere auslöschte. Warum sollte sie ihr eigentlich nicht nachgeben? Sie war schon so lange nicht mehr berührt worden. Nicht mehr, seitdem Lucio – Gabriel – sie verlassen hatte. Was machte es da schon, wenn sie sich eine Nacht der Sinneslust gönnte? Dadurch verpflichtete sie sich ja nicht zu einer dauerhaften Beziehung mit ihm. Es würde alles so bleiben wie vorher! Außer, dass sie vielleicht endlich diese Begierde los war. Ja, und dann würde sie sich in seiner Nähe auch viel besser fühlen und nicht mehr wie auf heißen Kohlen um ihn herumschleichen.
„Nur dieses eine Mal …“, flüsterte sie schließlich.
„Nur eine Nacht wilder, ungezügelter Leidenschaft …“
Alex seufzte erleichtert auf, als sie hörte, dass er ihrer Meinung war, und legte ihm eine Hand auf den durchtrainierten Bauch. Er zog Alex an sich, sodass sie seine Erregung durch ihre locker sitzenden Pyjamashorts spüren konnte. Was sie nicht bemerkte, war sein triumphierendes Lächeln. Dann beugte er sich über sie, küsste ihre weichen Lippen und genoss es, wie sie dabei lustvoll zu stöhnen begann. Unwillkürlich hatte er das Gefühl, seit fünf Jahren keinen richtigen Sex mehr gehabt zu haben, was
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