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In jenem Sommer in Spanien

In jenem Sommer in Spanien

Titel: In jenem Sommer in Spanien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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einen Finger ins Wasser, um zu sehen, was der kleine Fisch in dem Tümpel dann wohl machte. Alex ging in die Hocke und plauderte ein bisschen mit ihrem Sohn. Kaum war ihre Verlegenheit verschwunden, strich ihr Gabriel zärtlich mit einem Finger über den Arm, und sie flammte erneut wieder auf.
    „Heute zeige ich dir einen ganz besonderen Ort.“ Er trug ein loses T-Shirt und kakifarbene Shorts, die nicht nur seine bloßen sonnengebräunten Beine gut zur Geltung brachten. Längst spürte Alex das nur allzu bekannte Kribbeln in ihren Brüsten, während sich deren Knospen, in Erwartung einer Berührung von Gabriel, aufstellten. Die Intensität und Unmittelbarkeit ihrer körperlichen Reaktion auf diesen Mann beunruhigte Alex ein wenig. Aber sie sagte sich dann immer, dass sie nur versuchte, so viel wie möglich von ihm zu haben, solange er bei ihr war.
    Längst redete er nicht mehr vom Heiraten. Auch bei seinen Eltern war das Thema niemals offen angesprochen worden. Bestimmt wussten sie, dass es ihr Sohn nicht schätzte, wenn man sich in seine Angelegenheiten mischte. Vielleicht gewährten sie ihm aber auch nur den nötigen Freiraum, um mit der unverhofften neuen Entwicklung in seinem Leben zurechtzukommen.
    „Ana hat sich heute etwas ganz Besonderes für Luke ausgedacht …“, erklärte Gabriel jetzt, und als der Junge das hörte, wollte er natürlich sofort wissen, was sie mit ihm vorhatte. Er schlang einen sonnengebräunten Arm um Gabriels Nacken, und die beiden sahen sich mit dem gleichen intensiven Blick aus dunkelbraunen Augen an. Dabei war Alex einmal mehr über die außerordentliche Ähnlichkeit von Vater und Sohn erstaunt.
    Als Gabriel ihm von einem Mann im Dorf erzählte, der ihm beibringen wollte, wie man einen Drachen baute, den er dann behalten könne, rief das einen Schwall von Fragen bei dem Jungen hervor. Von Zeit zu Zeit sah Luke zu seiner Mutter, um festzustellen, ob sie einverstanden war, und dann wieder zu seinem Vater. Für den unbedarften Außenstehenden wirkten sie bestimmt wie eine perfekte Familie, was nur einmal mehr zeigte, wie trügerisch der Schein sein konnte.
    „Und jetzt“, sagte Gabriel, nachdem sie zum Haus zurückgekehrt waren, „werden wir beide einen Ausflug machen. Ich besitze ein Boot, und damit fahren wir zu einer einsamen Insel. Da gibt es dann nur dich und mich und die Natur … So etwas Schönes hast du noch nie gesehen.“
    Marco wartete bereits auf sie, und Luke sah ihm sofort fasziniert zu, wie er den ersten Drachen baute. Es hatte Gabriel einige Mühe gekostet, diesen Tag so zu organisieren, dass er mit Alex allein sein konnte. Seitdem sie in Spanien waren, legte er sich mächtig ins Zeug, um sich bei ihr unentbehrlich zu machen. Die große Herausforderung dabei bestand darin, dass sie es nicht bemerken durfte.
    Er wollte ihre Beziehung immer noch legalisieren – ganz anders als es ihr vorschwebte –, war aber clever genug, diesen Gedanken nicht mehr laut zu äußern. Stattdessen ließ er Alex glauben, dass das, was sie zurzeit hatten, nur ein kurzes Intermezzo sei. Nach wie vor klammerte sich Alex an die Vorstellung, sie könne ihre Unabhängigkeit bewahren, aber irgendwann würde sie schon zu einem anderen Schluss kommen. Auf körperlicher Ebene war das längst geschehen. Da gab es einfach etwas zwischen ihnen, das stärker war als jede Vernunft.
    „Wer wird das Boot segeln?“, fragte Alex ein bisschen nervös. „Du weißt, dass ich davon nicht viel Ahnung habe.“
    Inzwischen befanden sie sich im Schlafzimmer, und Alex suchte in der Kommode nach einem Bikini. Wo sie hingingen, würde sie keinen brauchen, aber Gabriel ließ sie gewähren und bat sie, sich vor ihm umzuziehen. Dabei ließ er den Blick über ihren Körper gleiten, während er auf dem Bett lag, die Hände hinterm Kopf verschränkt. „Ich werde das Boot selbst segeln, weil ich nicht möchte, dass unser gemeinsamer Tag durch die Anwesenheit eines Skippers gestört wird. „Zieh dein Oberteil ganz langsam aus, und komm dann näher.“
    „Sag mir nicht, was ich zu tun habe!“, erwiderte sie lachend, während sie die kleinen Schleifen im Nacken und an der Taille löste, woraufhin der Hauch von Nichts zu Boden fiel.
    Gabriels tiefbraune Augen leuchteten bewundernd, und Alex schlenderte, die Hände an die Hüften gelegt, zu ihm hinüber. Bei allen Unwägbarkeiten in ihrem Leben wusste sie zumindest genau, dass Gabriel sie wollte, auch wenn sie kein blondes langhaariges Busenwunder war. In punkto

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