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In jenem Sommer in Spanien

In jenem Sommer in Spanien

Titel: In jenem Sommer in Spanien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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nicht?“
    „Gehört das auch zu deinen verrückten Regeln?“
    „Meine Regeln sind nicht verrückt!“ Das konnte sie über ihren Körper nicht sagen, der verräterisch unkontrolliert reagierte, weil Gabriel ihr so nah war.
    „Willst du vielleicht behaupten, dass eine normale Frau so eine Kissenbarriere errichten würde?“
    „Ich dachte“, antwortete Alex mit zusammengebissenen Zähnen, „es würde uns helfen.“
    „Wobei? Ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht über dich herfallen werde. Abgesehen davon, ist es ja nicht das erste Mal, dass wir ein Bett miteinander teilen.“
    „Das war etwas anderes!“
    Dem konnte Gabriel nur schwer zustimmen, da sich sein Körper genauso verhielt wie damals.
    „Ich will, dass die Kissen wieder dahin kommen, wo ich sie hingelegt habe!“ Alex weinte beinah, so frustriert war sie.
    „Okay.“ Gabriel seufzte betont laut und verließ das Bett. Dadurch erreichte er bei Alex genau die gewünschte Reaktion. Sie kreischte erschrocken auf, als sie bemerkte, dass er tatsächlich nichts anhatte.
    „Vergiss es! Lass die Kissen, wo sie sind!“
    „Sicher?“ Er warf ihr einen Blick über die Schulter zu.
    Am liebsten hätte sie ihm eines an den Kopf geworfen. Stattdessen murmelte sie aufgebracht etwas vor sich hin, und Gabriel ging wieder ins Bett, wobei er ein paar Zentimeter näher an Alex heranrückte. Sie roch so gut, nur nach Seife. Parfüm hatte sie noch nie gemocht.
    „Es ist doch dumm, so eine große Sache daraus zu machen“, sagte er dann gar nicht mehr streitsüchtig, sondern eher verführerisch.
    Alex sah ihn forschend an. Wegen der Dunkelheit war es schwer, in seinem Gesicht zu lesen, aber sie traute ihm nicht. Weil sie es sich nicht erlauben konnte. Ihr Zorn und ihr Argwohn waren die einzigen Waffen, die sie gegen sein einnehmendes Wesen besaß. Jedes Mal, wenn er ihr nahe war, bebte sie am ganzen Körper, und allein der Klang seiner Stimme ließ sie schon dahinschmelzen. Nur, wenn sie Feuer und Galle spie, gelang es ihr, Distanz zu wahren.
    „Und da wir gerade davon sprechen …“ Er senkte die Stimme und berührte sacht Alex’ Hand. Der Mond beleuchtete silbrig sein Gesicht, und durch das Licht- und Schattenspiel wirkten Gabriels Züge noch markanter. „Du hattest recht.“
    „Womit?“, hauchte Alex, während Gabriel immer noch mit ihren Fingern spielte, wobei sie so tat, als bemerkte sie es nicht. Sonst hätte sie sich ihm entziehen müssen. Aber es war doch so schön.
    „Vielleicht hätte ich meinen Eltern die ganze Geschichte erzählen sollen, ihnen sagen, was dir vorschwebt und dass sie keine andere Wahl haben, als es hinzunehmen, aber ich war …“ Beinah hätte er gesagt: Ich hatte Angst, aber das ginge dann doch zu weit, und Alex hätte es ihm auch nicht abgenommen. „… so besorgt um ihren Gemütszustand. Nachdem sie schon damit zurechtkommen mussten, dass ich die Hochzeit mit Cristobel abgesagt habe, wollte ich sie nicht gleich danach in eine Situation bringen, die sie womöglich als unerträglich empfunden hätten.“
    „Ich verstehe.“
    „Ehrlich? Du glaubst ja nicht, wie erleichtert ich darüber bin.“
    „Wirklich?“
    „Natürlich, ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als mich mit dir zu streiten.“
    Alex hatte keine Ahnung, wie es ihm gelungen war, ihr so nah zu kommen. Jetzt spürte sie seine Körperwärme, und wenn er sich bewegte, berührte er sie am Bein. Die Vernunft sagte ihr, diese Art der Unterhaltung so schnell wie möglich abzubrechen, doch stattdessen winkelte sie mit erstaunlichem Wagemut das eigene Bein an und erschrak beinah, als sie spürte, wie erregt Gabriel war.
    Er rührte sich nicht vom Fleck, lächelte nur entschuldigend. „Ignorier mich einfach.“
    Damit meinte er wohl, ignorier, dass mein Körper tut, was er will und ich mich unheimlich von dir angezogen fühle. Aber wie sollte sie ihn denn ignorieren? Sie hatte sich ja schon beinah an ihn geschmiegt. Außerdem sah sie ihn mit ihren großen Augen an, die Lippen leicht geöffnet, als wollte sie sagen: Küss mich endlich!
    Gabriel hatte längst bemerkt, dass die Eisprinzessin mit ihren hohen moralischen Ansprüchen dahinschmolz. Aber er machte bestimmt nicht den ersten Schritt. Doch was würde er tun, wenn sie ihn tatsächlich beim Wort nahm, sich auf die Seite rollte und einschlief? Da war so eine gewisse Verstocktheit an ihr, die sie nicht gehabt hatte, als sie damals zum ersten Mal miteinander schliefen. Auf jeden Fall wollte er nicht unter die

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