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In letzter Sekunde - Child, L: In letzter Sekunde - Echo Burning/ Reacher 05

Titel: In letzter Sekunde - Child, L: In letzter Sekunde - Echo Burning/ Reacher 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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dunkelblau getönt, und die Klimaanlage arbeitete so gut, dass er die Sonne nicht zu fürchten brauchte. Er setzte sich seitlich hin, streckte sich aus und lehnte den Kopf an die Scheibe. Die acht leeren Patronenhülsen in seiner Tasche drückten auf seinen Oberschenkel. Er holte sie heraus und hielt sie in seiner Handfläche. Spielte mit ihnen wie mit Würfeln.
    Abilene, dachte er.
    Der Fahrer kam zurück und setzte sich ans Lenkrad. Die mit Druckluft betätigte Tür schloss sich zischend.
    »Augenblick«, rief Reacher.
    Er stand auf und ging nach vorn.
    »Ich hab’s mir anders überlegt«, sagte er. »Ich steige aus.«
    »Ich hab aber Ihre Fahrkarte schon entwertet«, sagte der Busfahrer. »Wenn Sie den Fahrpreis erstattet haben wollen, müssen Sie einen Antrag ausfüllen.«
    »Ich will keine Rückerstattung«, entgegnete Reacher. »Lassen Sie mich nur raus, okay?«
    Der Fahrer starrte ihn verständnislos an und öffnete die Tür. Reacher stieg aus und ging in Richtung Rechtsberatungsstelle davon. Er hörte, wie der Bus hinter ihm abfuhr.
    Alice saß an ihrem Schreibtisch und redete mit einer Frau, die ein Baby auf dem Schoß hielt. Sie sah überrascht auf.
    »Ist der Bus nicht gekommen?«, fragte sie.

    »Ich brauche eine Rechtsauskunft«, sagte er.
    »Geht das schnell?«
    Er nickte. »Nehmen wir mal an, ein Kerl erzählt seinem Anwalt von einem Verbrechen – wie sehr können die Cops den Anwalt unter Druck setzen, um genauere Einzelheiten zu erfahren?«
    »Das wäre eine vertrauliche Mitteilung«, sagte Alice. »Der Anwalt wäre beruflich zur Verschwiegenheit verpflichtet. Die Cops könnten ihn überhaupt nicht unter Druck setzen.«
    »Kann ich mal Ihr Telefon benutzen?«
    Sie zögerte verwirrt. Dann zuckte sie mit den Schultern. »Klar«, sagte sie. »Quetschen Sie sich rein.«
    Er stellte einen freien Stuhl neben ihren hinter den Schreibtisch.
    »Haben Sie das Telefonbuch von Abilene?«, fragte er.
    »Unterste Schublade«, antwortete sie. »Ganz Texas.«
    Sie wandte sich wieder der Frau mit dem Baby zu und setzte ihr auf Spanisch geführtes Beratungsgespräch fort. Er zog die Schublade auf und fand das richtige Telefonbuch. Ganz vorn im Informationsteil waren in Großdruck alle Notdienste aufgeführt. Er wählte die Nummer der State Police in Abilene. Eine Frau meldete sich und fragte, wie sie ihm behilflich sein könnte.
    »Ich habe Informationen«, begann Reacher. »Über ein Verbrechen.«
    »Augenblick, ich verbinde«, sagte die Frau. Nach ungefähr zwanzig Sekunden hob erneut jemand ab. Das Telefon schien in einem Bereitschaftsraum zu stehen. Im Hintergrund waren Stimmen und das Klingeln weiterer Telefone zu hören.
    »Sergeant Rodriguez«, sagte eine Stimme.
    »Ich habe Informationen über ein Verbrechen«, wiederholte Reacher.
    »Ihr Name, Sir?«

    »Chester A. Arthur«, antwortete Reacher. »Ich bin Anwalt im Pecos County.«
    »Okay, Mr. Arthur, bitte weiter.«
    »Ihre Leute haben am Freitag südlich von Abilene ein verlassenes Auto aufgefunden. Einen Mercedes Benz, der dem Anwalt Al Eugene aus Pecos gehört. Eugene gilt gegenwärtig als vermisst.«
    »Okay«, sagte Rodriguez. »Was können Sie mir dazu sagen?«
    »Ich habe hier einen Mandanten, nach dessen Aussage Eugene aus seinem Wagen entführt und in unmittelbarer Nähe des Tatorts ermordet worden ist.«
    »Wie heißt Ihr Mandant, Sir?«
    »Darf ich nicht sagen«, wehrte Reacher ab. »Vertrauliche Mitteilungen eines Mandanten. Und ich weiß nicht mal, ob ich ihm das überhaupt glauben soll. Deshalb möchte ich, dass Sie diese Sache ebenfalls vertraulich überprüfen. Trifft seine Aussage zu, kann ich ihn vielleicht dazu überreden, sich bei Ihnen zu melden.«
    »Was hat er Ihnen erzählt?«
    »Er sagt, dass die Täter Eugene angehalten und in einen anderen Wagen verfrachtet haben. Sie sind mit ihm nach Norden zu einer nicht einsehbaren Stelle links von der Straße gefahren. Dort haben sie ihn erschossen und die Leiche versteckt.«
    Alice schwieg jetzt und starrte ihn von der Seite an.
    »Deshalb möchte ich, dass Sie das Gebiet absuchen«, sagte Reacher.
    »Das haben wir schon getan.«
    »In welchem Radius?«
    »Die unmittelbare Umgebung.«
    »Nein, mein Mandant spricht von ein bis zwei Meilen nördlich. Sie müssen unter der Vegetation, in Felsspalten, in Pumpenhäusern, in Verstecken dieser Art nachsehen. An einer Stelle, wo ein Wagen von der Straße abbiegen kann.«

    »Ein bis zwei Meilen nördlich des verlassen aufgefundenen

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