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In letzter Sekunde - Child, L: In letzter Sekunde - Echo Burning/ Reacher 05

Titel: In letzter Sekunde - Child, L: In letzter Sekunde - Echo Burning/ Reacher 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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wir’s beweisen. Wir rufen das FBI an und fragen, wie die Suche nach Ellie vorankommt.«

    »Telefon funktioniert nicht«, sagte Bobby. »Das Gewitter.«
    Reacher nickte. »Okay, kein Problem.«
    Er ließ die Pistole auf Walkers Brust gerichtet und wandte sich an Rusty.
    »Erzählen Sie mir, was die FBI-Agenten Sie gefragt haben«, sagte er.
    Rusty sah ihn verständnislos an. »Welche FBI-Agenten?«
    »Heute Abend waren keine FBI-Agenten hier?«
    Sie schüttelte den Kopf. Reacher nickte.
    »Sie haben geschauspielert, Hack«, sagte er. »Sie haben uns erzählt, FBI und State Police seien alarmiert, Straßensperren errichtet, Hubschrauber in der Luft und über hundertfünfzig Leute mit Fahrzeugen unterwegs. Aber Sie haben niemanden angerufen. Hätten Sie das getan, wären die Cops zuallererst hier aufgekreuzt. Sie hätten Rusty stundenlang befragt. Sie hätten Spurensicherer und einen Zeichner für Phantombilder mitgebracht. Schließlich ist dies der Tatort einer Entführung. Und Rusty ist die einzige Zeugin.«
    »Sie irren sich, Reacher«, sagte Walker.
    »Heute waren doch FBI-Leute hier«, warf Bobby ein. »Ich habe sie auf dem Hof gesehen.«
    Reacher schüttelte den Kopf.
    »Das waren Leute mit FBI-Kappen«, sagte er. »Zwei Personen. Aber diese Mützen tragen sie jetzt nicht mehr.«
    Walker schwieg.
    »Schwerer Fehler, Hack«, sagte Reacher. »Uns diese dämlichen Plaketten zu geben und uns hierher zu schicken. Sie sind ein erfahrener Strafverfolger. Sie wussten, dass Rusty die wichtigste Zeugin war und mir gegenüber die Aussage verweigern würde. Deshalb war es ein für einen Staatsanwalt unerklärlicher Entschluss, uns hierher zu schicken. Dann habe ich gemerkt, was dahinter steckte. Sie wollten uns aus dem Weg haben und ständig wissen, wo wir uns befanden. Damit Sie Ihre Leute auf uns ansetzen konnten.«

    »Welche Leute?«
    »Ihre Killer, Hack. Diese Leute mit den FBI-Kappen. Die Leute, die in Ihrem Auftrag Al Eugene erschossen haben. Die Leute, die in Ihrem Auftrag Sloop ermordet haben. Sie waren ziemlich gut. Sehr professionell. Aber die Sache bei Profis ist, dass sie auch in Zukunft im Geschäft bleiben wollen. Al Eugene war kein Problem. Konnte dort draußen in der Wüste irgendwer gewesen sein. Aber Sloop stellte sich als der schwierigste Fall heraus. Er war eben erst aus dem Gefängnis gekommen, würde für einige Zeit auf der Ranch bleiben. Also musste er hier umgelegt werden, was riskant war. Um abgesichert zu sein, haben die Killer darauf bestanden, dass Sie Carmen den Mord anhängen. Dann haben Sie darauf bestanden, dass sie sich nebenberuflich als Entführer betätigten.«
    »Lächerlich!«, rief Walker.
    »Sie wussten, dass Carmen sich eine Pistole gekauft hatte«, fuhr Reacher fort. »Sie haben mir selbst erzählt, dass die Unterlagen von Ihrem Büro bearbeitet werden. Und Ihnen war klar, warum sie es getan hatte. Sie haben Sloop gekannt und wussten genau, dass er sie misshandelt hat. Sie wussten, dass ihr Schlafzimmer eine Folterkammer war. Welches Versteck bietet sich an, wenn sie dort eine Pistole deponieren will? Eigentlich nur drei Verstecke. Das oberste Fach ihres Kleiderschranks, ihr Nachttisch oder ihre Unterwäscheschublade. Das sagt einem der gesunde Menschenverstand. Das gilt für alle Frauen, für alle Schlafzimmer. Ich weiß es, und Ihre Leute wussten es auch. Sie haben wahrscheinlich durchs Fenster gesehen, bis Carmen in die Dusche gegangen ist. Dann haben sie Handschuhe angezogen, und eine Minute später sind sie im Zimmer. Sie halten Sloop mit ihren eigenen Waffen in Schach, bis sie Carmens Pistole gefunden haben, und erschießen ihn damit. Dreißig Sekunden später sind sie wieder im Freien. Ein rascher Spurt zu ihrem am Straßenrand
parkenden Wagen, und schon sind sie fort. Dieses Haus gleicht einem Labyrinth. Aber Sie kennen es gut. Sie sind ein Freund der Familie. Sie haben Ihren Leuten versichert, dass sie dort eindringen und das Haus wieder verlassen können, ohne gesehen zu werden. Wahrscheinlich haben Sie ihnen den Grundriss aufgezeichnet.«
    Walker schloss die Augen. Sagte nichts. Er sah plötzlich alt und erschöpft aus.
    »Aber Sie haben Fehler gemacht, Hack«, sagte Reacher. »Leute wie Sie machen immer Fehler. Die Bankauszüge waren schlecht gefälscht. Reichlich Geld, aber kaum Ausgaben? Sollte Carmen etwa auch als geizig hingestellt werden? Auch die Kuriersache war ein grober Schnitzer. Wären die Unterlagen tatsächlich von einem Kurier gebracht worden, hätten

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