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In letzter Sekunde - Child, L: In letzter Sekunde - Echo Burning/ Reacher 05

Titel: In letzter Sekunde - Child, L: In letzter Sekunde - Echo Burning/ Reacher 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Dass ich zufällig einer solchen Person über den Weg laufe? Seine Antwort lautet: Eigentlich eher unwahrscheinlich. Er erklärt mir: Solltest du überhaupt einer Betrügerin begegnen, ist sie aller Wahrscheinlichkeit nach durchschnittlich und mittelmäßig.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«

    »Dass das für mich nicht zusammengepasst hat. Deshalb habe ich angefangen, übers Geld nachzudenken. Und dann hat wieder etwas nicht gestimmt.«
    »Was?«
    »Al Eugenes Leute haben die Unterlagen über Sloops Vermögensverhältnisse mit einem Kurier rübergeschickt, stimmt’s?«
    »Heute Morgen. Kommt mir wie eine Ewigkeit vor.«
    »Der Haken ist nur, dass ich Eugenes Kanzlei gesehen habe, als ich im Museum war. Sie liegt buchstäblich in Sichtweite des Gerichtsgebäudes. Nur eine Gehminute. Wie wahrscheinlich ist es also, dass die Leute dort etwas mit einem Kurier schicken, wo sie es doch einfach rüberbringen könnten? Zu einem Freund ihres Chefs? Vor allem etwas so Eiliges? Schon der Anruf bei einem Kurierdienst hätte dreimal länger gedauert.«
    Das Licht der Kerzen flackerte. Der rote Salon schien zu glühen.
    »Die Leute schicken dauernd etwas per Kurier«, erklärte Walker. »Das hat sich so eingebürgert. Und es war zu heiß, um zu Fuß rüberzukommen.«
    Reacher nickte. »Schon möglich. Ich hab mir nicht gleich was dabei gedacht. Aber dann hat noch etwas nicht zusammengepasst – das Schlüsselbein.«
    »Was ist damit?«
    Reacher wandte sich an Alice. »Haben Sie sich das Schlüsselbein gebrochen, als Sie mit Inlineskates gestürzt sind?«
    »Nein«, antwortete Alice.
    »Überhaupt irgendwelche Verletzungen?«
    »Ja, an einer Hand. Großflächige Hautabschürfungen.«
    »Sie haben die Hand ausgestreckt, um den Sturz abzufangen?«
    »Reflex«, sagte Alice. »Es ist unmöglich, das nicht zu tun.«
    Reacher nickte. Wandte sich wieder Walker zu.

    »Ich bin am Samstag mit Carmen ausgeritten«, sagte er. »Zum ersten Mal in meinem Leben. Danach hat mir der Hintern wehgetan. Aber woran ich mich wirklich unangenehm erinnere, ist die Sitzhöhe. Dort oben fühlt man sich echt unwohl. Aber wie kommt’s dann, dass Carmen nicht auch Hautabschürfungen hatte, wenn sie aus dieser Höhe auf den felsigen Boden gestürzt ist, dass sie sich das Schlüsselbein gebrochen hat? Hautabschürfungen an einer oder beiden Händen?«
    »Vielleicht hatte sie welche.«
    »Im Untersuchungsbericht steht nichts davon.«
    »Vielleicht haben sie’s im Krankenhaus vergessen.«
    »Der Bericht war sehr ausführlich. Neues Personal, hat sich große Mühe gegeben. Das ist nicht nur mir, sondern auch Cowan Black aufgefallen. Er hat gesagt, es habe sehr gründlich gearbeitet. Hautabschürfungen hätte es bestimmt nicht übersehen.«
    »Sie wird Reithandschuhe getragen haben.«
    Reacher schüttelte den Kopf. »Sie hat mir erzählt, dass hierzulande niemand Reithandschuhe trägt. Viel zu heiß. Und das hätte sie sicher nicht gesagt, wenn Handschuhe sie einmal vor Hautabschürfungen bewahrt hätten. Und wahrscheinlich hätte sie auch bei mir darauf bestanden, dass ich als Anfänger welche trage.«
    »Und?«
    »Und deshalb habe ich mir überlegt, ob der Schlüsselbeinbruch von einem Fausthieb Sloops herrühren könnte. Das ist mir möglich erschienen. Vielleicht kniete sie, und eine große Faust schlägt wie eine Keule zu. Sie dreht ihren Kopf zur Seite … Sie hat jedoch auch behauptet, er habe ihr einen Arm und den Unterkiefer gebrochen, ihr fast ein paar Zähne ausgeschlagen. Aber diese Dinge waren nirgends erwähnt, sodass ich aufgehört habe, darüber nachzudenken. Vor allem, als sich herausstellte, dass der Ring echt war.«

    Eine der Kerzen am linken Tischende brannte aus. Ein dünner Rauchfaden stieg senkrecht auf.
    »Sie ist eine Lügnerin«, wiederholte Walker. »Das ist alles.«
    »Allerdings«, sagte Bobby.
    »Sloop hat sie nie geschlagen«, warf Rusty ein. »Keiner meiner Söhne würde jemals eine Frau schlagen, wer sie auch sein mag.«
    »Einer nach dem anderen, ja?«, sagte Reacher ruhig.
    Als er eine kurze Pause machte, war die Ungeduld der anderen fast mit Händen zu greifen. Er wandte sich zuerst an Bobby.
    »Sie behaupten, Carmen sei eine Lügnerin«, begann er. »Und ich weiß, warum. Weil Sie sie nicht leiden können, weil Sie ein rassistischer Scheißkerl sind und weil sie eine Affäre mit dem Lehrer gehabt hat. Deshalb haben Sie auch versucht, mich aus dem Weg zu räumen. Aus einer Art Loyalität gegenüber Ihrem Bruder.«
    Dann

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