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In letzter Sekunde - Child, L: In letzter Sekunde - Echo Burning/ Reacher 05

Titel: In letzter Sekunde - Child, L: In letzter Sekunde - Echo Burning/ Reacher 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Sie mich eigentlich? Sie ist seit drei Wochen jeden Tag unterwegs, bleibt auch nachts weg, wenn’s irgendwie geht, überlässt es uns, die Kleine zu versorgen. Und wohin verschwindet sie? In irgendein Motel droben in Pecos, wenn Sie mich fragen, wo sie sich von irgendeinem neuen Typen durchbumsen lässt, wenn er nur ihre Scheißstory glaubt, dass ihr Mann sie nicht versteht. Das ist allein ihre Sache,
aber es ist meine Sache, wenn sie denkt, sie kann ihren Kerl auf die Ranch mitbringen. Zwei Tage, bevor ihr Mann wieder zurückkommt? Indem sie Sie als Fremden ausgibt, der auf dem Land Arbeit sucht? Wer soll diesen Scheiß glauben?«
    »Was wollen Sie damit andeuten, dass ich nicht der Erste wäre?«
    »Genau, was ich gesagt habe. Reden Sie mit Josh und Billy darüber. Die haben ihn verjagt.«
    Reacher sagte nichts. Bobby grinste.
    »Sie dürfen ihr nichts glauben«, sagte er. »Es gibt Dinge, die sie Ihnen nicht erzählt, und das, was sie Ihnen erzählt, ist hauptsächlich gelogen.«
    »Warum hat sie keinen eigenen Hausschlüssel?«
    »Sie hatte einen Schlüssel, aber sie hat ihn verloren, das ist alles. Die Tür ist sowieso nie abgesperrt. Wozu denn auch? Wir sind hier sechzig Meilen von der nächsten Straßenkreuzung entfernt.«
    »Warum muss sie dann anklopfen?«
    »Sie muss nicht anklopfen. Sie könnte einfach reingehen. Aber sie zieht die große Show ab, wie wir sie ausschließen. Das ist natürlich alles Scheiß. Ich meine, wovon schließen wir sie denn aus? Sloop hat sie geheiratet, oder?«
    Reacher schwieg.
    »Also arbeiten Sie hier, wenn Sie wollen«, sagte Bobby. »Aber halten Sie sich von ihr und dem Kind fern. Ich sage das nur zu Ihrem Besten, okay?«
    »Darf ich Sie was fragen?«, sagte Reacher.
    »Was?«
    »Wissen Sie, dass Sie Ihre Mütze verkehrt herum tragen?«
    »Meine was?«
    »Ihre Mütze«, wiederholte Reacher. »Sie haben sie verkehrt herum auf. Ich hab mich gefragt, ob Sie das wissen. Oder ob sie nur verrutscht ist, ohne dass Sie’s gemerkt haben.«

    Bobby starrte ihn an. »Mir gefällt sie so«, entgegnete er.
    Reacher nickte. »Nun, so schützt sie natürlich Ihren Nacken«, sagte er. »Damit er nicht noch röter wird.«
    »Passen Sie auf, was Sie sagen«, warnte ihn Bobby. »Halten Sie sich von der Familie meines Bruders fern – und passen Sie auf, was Sie sagen.«
    Dann wandte er sich ab und ging in Richtung Haus davon. Reacher blieb stehen und sah ihm nach, bis er um die Stallecke verschwand.

6
    Obwohl es noch früh war, legte Reacher sich sofort ins Bett. Schlaf, wenn du kannst, damit du nicht schlafen musst, wenn du nicht kannst . Das war sein Grundsatz. Er hatte nie regelmäßig gearbeitet. Für ihn gab es keinen wirklichen Unterschied zwischen einem Dienstag und einem Sonntag, oder zwischen Tag und Nacht. Er konnte zwölf Stunden schlafen und die folgenden sechsunddreißig Stunden durcharbeiten. Und wenn er in den folgenden sechsunddreißig Stunden nicht arbeiten musste, schlief er in dieser und der folgenden Nacht wieder zwölf Stunden, bis sich irgendwas anderes ergab.
    Das Bett war kurz und die Matratze klumpig. Die Luft im Schlafsaal lastete wie ein heißer Brei auf seiner dünnen Bettdecke. Von draußen drang das laute Zirpen, Summen und Surren unzähliger Insekten herein, untermalt von den nächtlichen Geräuschen der Wüste, den kehligen Stimmen von Pumas und Kojoten. Auch die Pferde hörten sie, wie er an den unruhigen Bewegungen im Stall bemerkte. Er vernahm ein Rauschen in der Luft, als ganze Fledermauskolonien aufflatterten. Während er noch die Sterne durch das kleine Fenster hoch über seinem Bett betrachtete, schlief er ein.

    Die Straße von Pecos nach El Paso ist über zweihundert Meilen lang und wird gelegentlich von Motels, Tankstellen und Fast-Food-Restaurants aufgelockert. Das Killerteam fuhr eine Stunde lang nach Westen, legte in dieser Zeit siebzig Meilen zurück und quartierte sich dann in dem zweiten Motel ein, an dem es vorüberkam. Das hatte die Frau sich so angewöhnt. Nicht im ersten Motel, sondern im zweiten. Und immer sehr spät ankommen. Das hatte was Abergläubisches, aber sie erklärte diese Angewohnheit als zweckmäßige Vorsichtsmaßnahme.
    Der zweite Komplex bestand aus einer Großtankstelle, an der auch Lastzüge tanken konnten, einem zweigeschossigen Motel und einer Raststätte mit durchgehendem Betrieb. Der große Blonde ging in die Rezeption des Motels und zahlte bar für zwei Zimmer. Sie lagen nicht nebeneinander. Das eine befand sich weit

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