Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

In letzter Sekunde - Child, L: In letzter Sekunde - Echo Burning/ Reacher 05

Titel: In letzter Sekunde - Child, L: In letzter Sekunde - Echo Burning/ Reacher 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
Vom Netzwerk:
erspart dir den Weg.«
    Er schob die Plastikstreifen mit den Handrücken auseinander und betrat die Küche. Hier roch es noch immer nach Chili vom Mittagessen.
    »Was gibt’s heute Abend?«, fragte er.
    »Steaks«, antwortete sie.
    »Gut«, sagte er. »Mir ist Rindfleisch lieber als Gürteltier.«

    »Mir auch«, sagte sie.
    Sie benutzte Topflappen, um zwei Teller aus einem Warmhalteofen zu nehmen. Auf jedem Teller lagen ein mittelgroßes Rippensteak, ein Berg Kartoffelbrei und ein kleinerer Berg Zwiebeln. Sie stellte sie nebeneinander auf den Küchentisch, legte die Gabel neben den linken und das Messer neben den rechten Teller.
    »Billy war mein Cousin«, sagte Jenny.
    »Das ist er vermutlich noch«, erwiderte Reacher. »Josh hat’s schlimmer erwischt.«
    »Josh war auch mein Cousin.«
    »Oh, tut mir Leid, das zu hören.«
    »Aus einem anderen Familienzweig«, erklärte sie. »Entfernter verwandt. Und sie waren beide Dummköpfe.«
    Reacher nickte. »Nicht gerade die Cleversten.«
    »Aber die Greers sind clever«, meinte sie. »Ich hab keine Ahnung, was du mit der Mexikanerin vorhast, aber vergiss das nicht.«
    Dann ließ sie ihn mit seinem Essen allein.
     
    Als er fertig war, spülte er beide Teller ab und ließ sie im Ausguss stehen. Ging in den Pferdestall hinüber und setzte sich mit dem Rücken zu den Pferden auf einen Heuballen, weil er in der Nähe des Hauses bleiben wollte. Die Tiere waren eine Zeit lang unruhig, aber dann gewöhnten sie sich an seine Anwesenheit.
    Dann hörte er Schritte auf der Holzveranda, auf den Stufen und im Hof. Hörte, wie die Türen des Lincolns geöffnet und wieder geschlossen wurden. Wie der Motor angelassen wurde und der Wagen anfuhr. Er stand auf, trat ans Stalltor und sah den Lincoln vor dem Haus wenden. Die Verandabeleuchtung erhellte das Wageninnere. Er konnte Hack Walker am Steuer und Rusty Greer auf dem Beifahrersitz sehen. Das von hinten einfallende Licht ließ ihr hochtoupiertes Haar wie
Zuckerwatte wirken. Er konnte den Umriss ihres Schädels darunter erkennen.
    Die große Limousine fuhr durch das Tor und bog rechts ab in die Straße. Er beobachtete, wie sie schneller wurde und in der Dunkelheit verschwand.
     
    Er wartete hinter dem Stalltor und überlegte, wer zuerst bei ihm aufkreuzen würde. Er tippte auf Carmen, aber dann war es Bobby, der auf die Veranda trat. Er kam die Stufen herunter, überquerte den Hof und ging Richtung Unterkunft. Er trug seine Baseballmütze wieder verkehrt herum. Reacher trat aus dem Stall und schnitt ihm den Weg ab.
    »Die Pferde müssen getränkt werden«, sagte Bobby. »Und die Boxen ausgemistet.«
    »Machen Sie’s selbst«, entgegnete Reacher.
    »Was?«
    »Haben Sie nicht gehört, was ich gesagt habe?«
    Bobby rührte sich nicht. »Das werde ich nicht tun«, sagte er.
    »Dann zwinge ich Sie dazu.«
    »Was zum Teufel soll das?«
    »Hier gibt’s ein paar Veränderungen«, sagte Reacher. »Für Sie hat sich einiges verändert, Bobby, das können Sie mir glauben. Mit dem Entschluss, Josh und Billy auf mich zu hetzen, sind Sie zu weit gegangen. Dadurch haben Sie sich in eine völlig neue Situation gebracht, und zwar in eine, in der Sie genau das tun, was ich sage.«
    Bobby schwieg.
    Reacher starrte ihn an. »Sag ich Spring!, springen Sie einfach. Ist das klar? Ich hab Sie jetzt in der Hand.«
    Bobby bewegte sich nicht. Reacher holte mit der rechten Hand aus. Bobby duckte sich weg – genau in Reachers Linke, die ihm seine Baseballmütze vom Kopf riss.
    »Los, versorgen Sie die Pferde«, befahl Reacher. »Danach
können Sie bei ihnen im Stall schlafen. Sehe ich Sie vor dem Frühstück wieder, breche ich Ihnen die Beine.«
    Bobby stand unbeweglich da.
    »Wen wollen Sie zu Hilfe rufen, kleiner Bruder?«, fragte Reacher. »Das Dienstmädchen oder den Sheriff?«
    Bobby sagte nichts. Die ungeheure Weite des Landes umgab sie. Echo County mit hundertfünfzig Einwohnern, von denen die meisten sechzig bis hundert Meilen entfernt lebten. Die absolute Definition von Einsamkeit.
    »Okay«, sagte Bobby leise.
    Er ging langsam in den Stall. Reacher ließ die Baseballmütze im Staub liegen und schlenderte zum Haus hinüber.
     
    Zwei Personen des Killerteams sahen ihn über den Hof schlendern. Sie waren besser als die früheren Beobachter. Die Frau hatte die Landkarte studiert und die Taktik, von Westen anzufahren, verworfen. Zum einen war der Crown Vic nicht für dieses Wüstengelände geeignet. Zum anderen hatte es keinen Zweck, fast eine Meile von

Weitere Kostenlose Bücher