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In letzter Sekunde

In letzter Sekunde

Titel: In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Rosemoor
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Feinde zu reduzieren, Lynn. Natürlich meinte sie damit geschäftliche Dinge. Und Johnny Rincon jagte ihr einen Todesschrecken ein."
    „Sie meinen Susan Matthews", sagte Lynn. „Sie unterhielt sich mit mir vor dem Gerichtssaal an dem Tag, als seine und Carlas Scheidung ausgesprochen wurde. Er belegte Susan mit einem ziemlich üblen Namen und riet ihr, zu verschwinden."
    Stella blickte Blade an. „Hast du ihr von Johnny erzählt?"
    „Eine kurze Zusammenfassung."
    „Er ist wirklich Abschaum", warnte die Polizistin Lynn. „Gefährlich. Ich würde ihm durchaus zutrauen, dass er es gewesen ist."
    Blade auch. Deswegen hatte er vor, am Nachmittag seinem alten Viertel einen Besuch abzustatten. Er wollte selbst herausfinden, was Johnny Rincon vorhatte.
    „Haben Sie sich die Stimme auf dem Band angehört?" fragte Lynn. „Könnte es seine sein?"
    „Angehört habe ich sie mir. Aber leider kann ich nicht sagen, dass ich sie erkannte. Zum einen waren es nur wenige Worte, zum anderen noch dazu geflüstert. Außerdem habe ich Johnny seit Jahren nicht mehr getroffen. Die Kollegen im Labor analysieren jetzt die Hintergrundgeräusche."
    „Wozu soll das gut sein? Glauben Sie, er war so dumm, von zu Haus oder einem Büro aus anzurufen?"
    „Sicher ist sicher. Wir müssen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Nur für den Fall weiterer Anrufe - ich würde gern Ihr Telefon überwachen lassen."
    „Gern."
    Stella blickte Blade an. „Was ist mit dir? Du hast es doch auch gehört. Kommt dir die Stimme bekannt vor?"
    „Wie du schon sagtest, er flüstert. Und ich habe Johnny auch jahrelang nicht gesehen."
    „Vielleicht kann ein Experte mehr herausfinden. Aber wir haben nicht die Stimmen aller Verdächtigen. Was noch ein zusätzliches Problem darstellt."
    „Warum?" fragte Lynn. „Wenn wir die Stimmen aller Verdächtigen auf Band hätten, und Experten sie mit der Stimme auf dem ..."
    Stella unterbrach sie. „Solange der Kerl nicht weiß, dass er abgehört wird, sind solche Aufnahmen illegal und deswegen vor Gericht wertlos", erklärte sie. „Es gibt noch etwas, das Sie wissen sollten, Lynn. Wenige Stunden, nachdem Sie und Blade das Haus verließen, gab es einen Vorfall in Ihrem Apartmentgebäude."
    „Was ist passiert?"
    „Eine merkwürdige Geschichte. Der Wachmann wurde niedergeschlagen, und der Täter nahm ihm den Hauptschlüssel ab. Offenbar wurde aber nirgendwo eingebrochen, wie die Untersuchungen ergaben. Wir wissen nicht, was der Eindringling eigentlich dort wollte."
    „Warum erzählen Sie mir dann davon?"
    „Weil ich nicht an Zufälle glaube. Und weil ein Freund einer der Mieterinnen zur selben Zeit das Gebäude verließ. Der Wachmann war nicht anwesend, so dachte er, er machte gerade eine Pause. Wie auch immer, als erden Fahrstuhl verließ, begegnete er einem Mann, und irgendetwas kam ihm seltsam vor."
    „Konnte er eine Beschreibung geben? Geht es Tony gut?"
    „Tony ist in Ordnung. Und die Beschreibung ist dürftig. Ungefähr einsachtzig groß, normal gebaut. Er trug eine Baseballkappe und hielt den Kopf gesenkt. Heute Morgen ließ ich mir Ihr Apartment öffnen, um mich dort umzusehen. Alles ist unverändert. Wenn jemand Ihnen einen Besuch abgestattet hat..." Sie zuckte mit den Schultern.
    Blade spürte, dass Stellas Beunruhigung sich auf Lynn übertragen hatte. Auf dem Nachhauseweg war sie nervös. Er überlegte kurz, ihr anzubieten, wieder bei ihm zu schlafen.
    Allerdings bezweifelte er, dass es ihr angenehm wäre, wenn er ihr seine Beobachtungen letzte Nacht verriet. Natürlich hatte er geschlafen, aber seinem intensiven Training für Spezialeinsätze verdankte er, dass das leiseste Geräusch ihn weckte. Lynn hatte sich zwar bemüht, leise zu sein, aber geräuschlos war ihr Besuch in seinem Apartment nicht gewesen.
    Trotzdem hatte er sich einen Kommentar verkniffen und keinen Ton darüber verloren. Es wäre ihr peinlich gewesen, dessen war er sicher.
    „Ich brauche unbedingt eine Dusche", sagte sie. „Sollen wir losen, wer zuerst das Bad benutzen darf?"
    „Ich lasse dir den Vortritt. Ich muss mich noch um etwas anderes kümmern."
    „Du lässt mich hier allein?"
    „Betrachte das Haus als sicher. Niemand wird hier nach dir suchen. Du fühlst dich doch sicher, oder?"
    „Bei dir ja. Wenn du in meiner Nähe bist, habe ich immer das Gefühl, mir kann nichts passieren."
    Wenn sie jemals herausfand, was ihrer Schwester passiert war... Er würde es nie vergessen.
    Und er würde niemals wieder volles Vertrauen in

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