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In letzter Sekunde

In letzter Sekunde

Titel: In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Rosemoor
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Übung macht den Meister. Komm her und dreh dich um."
    Er hatte eine eng anliegende Sporthose und ein ärmelloses T-Shirt an, das nur zu deutlich seine perfekte Muskulatur zeigte. Dieser Anblick war eindeutig gefährlich für ihren Seelenfrieden. Aber wie sollte sie Abstand zu ihm halten, da sie eingewilligt hatte, sich von ihm in Selbstverteidigung unterrichten zu lassen?
    Also tat Lynn, was er verlangte. Blade stellte sich dicht hinter sie, und seine Nähe ließ ihr den Atem stocken. Sie hatte auf einmal einen trockenen Mund.
    „Nun stell dir vor, ich bin der Angreifer..."
    „Ja..."
    „... und dass ich hinter dir bin, um dich zu packen."
    „Okay."
    „Du kannst davon ausgehen, dass er deine Hände und Arme festhält, so dass du sie nicht benutzen kannst."
    Er demonstrierte es, umfasste sie und hielt sie fest. Großartig. Sie fühlte jeden Zentimeter seines Körpers, und ein Teil von ihr wollte sich an ihn lehnen und einfach nur genießen, ihn spüren.
    Aber der andere Teil in ihr focht darum, einen klaren Kopf zu bewahren.
    „So, als Angreifer habe ich zwei deiner mächtigsten Waffen aus den Verkehr gezogen", flüsterte er an ihrem Ohr. „Deine Hände und Ellbogen."
    Lynn bemühte sich um Konzentration. „Aber ich habe immer noch meine Beine und Füße."
    „Und damit kannst du spielend die Knöchelchen meines Fußes brechen, egal ob du mir zugewandt bist oder nicht."
    „Brechen? Du willst, dass ich dir die Knochen breche?"
    „Meine nicht", betonte er. „Es sollte nur ein Beispiel sein. Ich meine natürlich den Angreifer. Wenn du dich in Lebensgefahr befindest, kannst du dir Zimperlichkeit nicht leisten."
    „Da hast du natürlich Recht. Und wie schaffe ich es, dass ich den Fuß auch wirklich erwische?"
    „Spielen wir es durch. Langsam."
    Blade stand so dicht hinter ihr, dass sein warmer Atem über ihr Ohr strich. Am liebsten hätte sie ihn gebeten, ein wenig Platz zwischen ihnen zu lassen, aber diese Demütigung wollte sie sich ersparen. Er sollte nicht wissen, dass seine Nähe ihr unter die Haut ging. Schließlich war dies eine professionelle, keine persönliche Angelegenheit für ihn.
    Er fuhr fort: „Heb jetzt dein Knie so weit wie möglich an, dann tritt so kräftig wie du kannst, mit angezogenem Fuß. Lass deine Ferse sein Schienbein entlangrutschen und triff genau seine Fußknochen. Denk daran, all deine Kraft hineinzulegen. Aber nicht jetzt", warnte er sie. „Ich möchte, dass du die Bewegungen ganz langsam übst."
    „Ich werde versuchen, dir nicht wehzutun", meinte sie trocken, befolgte aber genauestens seine Anweisungen. Dabei pressten sich ihre Pobacken gegen seinen Unterkörper. Es überlief sie heiß. Beinahe hätte sie aufgekeucht.
    „Gut", meinte er sachlich. „Nun wiederholen wir es noch einmal, diesmal ein wenig schneller. Ich komme von hinten, aber..."
    „Ich weiß, ich weiß."
    „Ich möchte, dass du heute erst einmal die Grundlagen lernst, eine Vorstellung bekommst..."
    „Ich habe schon einige Vorstellungen", murmelte sie, aber die hatten absolut nichts mit Selbstverteidigung zu tun.
    Als Blade sie wieder von hinten packte, durchfuhr es sie nochmals heiß, aber sie versuchte es zu ignorieren und sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren.
    „Gut", lobte Blade sie, ließ sie aber nicht los.
    Mit hämmerndem Herzen fragte sie: „Und was kommt als Nächstes?"
    „Wenn du ihm mit etwas Glück einen Knochen gebrochen hast, wird er nicht mehr voll einsatzfähig sein und seinen Griff ungewollt lockern. Nun kannst du deinen Kopf als Rammbock gegen seine Nase oder Mund benutzen. Versuch es einmal, aber bitte vorsichtig."
    Sie hielt den Kopf, wie er vorgab, berührte dabei sein Gesicht, und es erinnerte sie an den Kampf mit dem richtigen Angreifer und das Knacken der Brille.
    Und plötzlich ...
    ... jetzt wird abgerechnet, Evelyn ...
    Sie erstarrte und versuchte den Erinnerungsfetzen festzuhalten, hoffte, dass noch mehr hochkommen würde.
    „Ist alles in Ordnung? Hast du dir wehgetan?"
    „Was?" Lynn wurde bewusst, dass Blade sie losließ. „Ja ... es geht mir gut. Ich habe mich nur an etwas erinnert. Er sprach davon, abzurechnen."
    „Noch mehr?"
    Sie schüttelte den Kopf. „Die Erinnerungen kommen in Bruchstücken, wie die Teile eines Puzzles. Aber ich kann damit nichts anfangen."
    „Möchtest du dich hinsetzen?"'
    „Ich trainiere lieber meinen Frust ab!" sagte sie und wehrte sich gegen die aufsteigende Furcht. „Also, wie viele Knochen hat die Hand?"
    Blade hielt ihr einen

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