In letzter Sekunde
das nun schon das zweite Mal, Johnny", meinte Blade mit gesenkter Stimme.
„Soll das eine Drohung sein?" Um auf alles vorbereitet zu sein, ließ er die Hand zum Bein sinken, an dem er ein Messer angeschnallt hatte, und starrte seinen alten Feind an.
Plötzlich lachte Johnny wieder, allerdings humorlos. „Es war nur so eine Bemerkung von mir - du bist keiner von uns."
„Das war ich nie."
„Was willst du dann hier? Wonach suchst du, Blade?"
„Eine rote Corvette - aber nicht von dir."
Damit erhob er sich und schlenderte hinüber zur Bar, wo er seine Rechnung bei Skipper beglich. Als er ging, spürte er Johnnys Blick im Rücken, bis er die Tür hinter sich schloss.
Blade hoffte, dass dieser Mistkerl Leroy in Frieden ließ, bis er die Antwort auf seine Frage hatte.
7. KAPITEL
Nachdem Lynn geduscht und sich die Haare gewaschen hatte, war sie wieder besserer Stimmung und beschloss, ihre Eltern zu besuchen. Wenn Blade allein losziehen konnte, warum dann nicht auch sie? Aber sie wollte vor ihm zurück sein.
Nicht aus Angst, dass er ihr womöglich Vorwürfe machen würde - nein, einfach so ...
Da sie ihre Eltern nicht durch ihr Aussehen erschrecken wollte, verzichtete sie auf die blauen Strähnen und verbarg ihr ultrablondes Haar unter einem Strohhut. Sie zog eine braune Hose und ein weißes Top an, Sachen aus ihrem eigenen Kleiderfundus. Die gerötete Stelle auf der Wange verdeckte sie mit etwas Make-up, legte ein wenig Lipgloss auf und war fertig zum Gehen.
Im letzten Moment entschloss sie sich, Blade eine Nachricht zu hinterlassen, nur für den Fall, dass er doch vor ihr zurückkommen sollte.
Mit einem Taxi fuhr sie in den Nordwesten der Stadt, eine Gegend mit großen Grundstücken und ebenso großen Häusern darauf, erbaut mit Geld, das sich seit Generationen in den Familien häufte. Auf der Auffahrt stand der schwarze Wagen ihres Schwagers.
„Was macht er denn hier?" murmelte sie vor sich hin.
Als sie das Haus durch den Seiteneingang betrat, hörte sie, wie Nathan Sennet auf ihre Mutter einredete.
„Im Ernst, ich habe mich wirklich geändert. Ich schwöre es dir. Sollte Danielle nicht die Chance bekommen, es mit eigenen Augen zu sehen?"
„Also ... ich weiß nicht."
Lynn kannte ihre Mutter. Sie stand kurz davor, alles auszuplaudern. Rasch betrat sie die Küche. „Aber ich. Dani will nichts mit dir zu tun haben, Nathan. Sie ist deinetwegen ins Ausland gegangen."
Gut aussehend, blond, gebräunt, charmant und beruflich erfolgreich, darüber hinaus gesegnet mit einer athletischen Figur, war Nathan der Traummann vieler Frauen. Für Dani hatte er sich als der Wolf im Schafspelz entpuppt.
„Ins Ausland?" Sein Lächeln verwandelte sich in den Ausdruck eines verlorenen kleinen Jungen. „Du meinst, sie ist in Urlaub gefahren? Wohin? Und für wie lange?"
„Wohin und wie lange geht dich nichts mehr an."
„Aber natürlich. Ich liebe Danielle von ganzem Herzen. Sie ist mein Leben, meine Welt.
Hör mal, Evelyn, ich weiß, du denkst, ich bin so wie euer Vater, aber das stimmt nicht", sagte er mit gesenkter Stimme, wie um ihre Mutter zu schonen. „Ich gebe zu, wir hatten einige Probleme, und vielleicht war ich ein wenig überängstlich, was Danielle betrifft. Inzwischen bin ich mit professioneller Hilfe dabei, an meinen Schwächen zu arbeiten." Er blickte sie mit einem Ausdruck an, als wäre es ihm ungemein wichtig, dass sie ihm glaubte. „Ich schwöre, ich bin jetzt ein ganz anderer Mensch."
„Wie gut für dich."
„Nicht für mich. Bei dem Psychotherapeuten war ich deiner Schwester wegen."
„Das hättest du letztes Jahr machen sollen, als sie noch daran interessiert war, eure Ehe zu retten. Nun ist es zu spät."
„Darüber kannst nicht du entscheiden. Du und deine Vorurteile ... Du siehst nicht einmal das, was direkt vor deiner Nase ist. Aber Danielle wird interessieren, was ich ihretwegen auf mich nehme. Sie liebt mich noch immer."
Lynn wusste, es stimmte. Gott sei Dank hatte sie Dani überreden können, diesen Job in London anzunehmen, damit so viel Entfernung zwischen ihr und Nathan lag, dass er sie nicht überreden konnte, zu ihm zurückzukehren.
„Ich weiß nicht, was ich tun soll, um dich zu überzeugen", fuhr Nathan fort. „Ich liebe Danielle von ganzem Herzen. Deswegen habe ich in den vergangenen Monaten alles getan, mir ihre Liebe zu verdienen. Ich gebe dir den Namen meines Therapeuten. Du kannst dich bei ihm gern nach meinen Fortschritten erkundigen. Außer... du willst gar
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