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In Liebe, Rachel

In Liebe, Rachel

Titel: In Liebe, Rachel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Higgins
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Entscheidungen für ihre Tochter trifft? Indem sie Jos Karriere aufs Spiel setzt? Indem sie dich in die Arme dieses betrügerischen …«
    »Hey, ich weiß, dass es dein Heiligenbild von mir zerstört, aber in dieser Situation bin ich die Böse.« Sarah zog die Beine an. Sie saß jetzt schon so lange in diesem Flugzeug, sie hätte schwören können, dass sich eine wunde Stelle an ihrer Hüfte gebildet hatte. »Und ich war schon immer davon überzeugt, dass es Jo mal ganz guttäte, ihre Prioritäten zu überdenken.«
    »Nun, wenn das auch in meinem Fall Rachels Ziel war, hat sie es erreicht.« Kate ballte die Fäuste. »Ich kann nach dieser Sache immerhin ein bisschen angeben und bei einem Appletini von Elefantenritten im indischen Dschungel und von Rikschafahrten durch Bangalore erzählen.«
    »Du wirst der Star der Partys sein.«
    »Ich kann jetzt Gespräche mit den Worten anfangen: ›Als ich mir im Basar meine Hände mit Henna bemalen ließ …‹«
    »Die Schlange auf deinem Bauch ist viel interessanter.«
    »Und ich kann immer etwas von Sam erzählen, dem farbenblinden nigerianischen Waffenschmuggler.«
    Sarah musterte interessiert den Saum ihres Rockes, den sie im Schoß zusammengerafft hatte. Erinnerungen an Sam, unvermittelt und vor allem unvermittelt lebendig, überfielen sie. Immer wenn Sam in Burundi ins Camp kam, mit einem Jeep voller sanktionierter Güter – und einem Kofferraum voll mit den Dingen, die sie
wirklich
benötigten, auf dem Schwarzmarkt mit Geld aus zweifelhaften Quellen erworben –, dann war das für die Dorfbewohner ein Tag der Freude. Sie erinnerte sich an das verschmitzte Grinsen, das über sein Gesicht geglitten war, als sie seinen beharrlichen Überredungsversuchen nachgegeben hatte, sie auf der nicht genehmigten Fahrt in die Berge zu begleiten, wo sie versuchen wollte, eine bis dahin noch lokal begrenzte, hochansteckende Krankheit einzudämmen. Sie erinnerte sich daran, wie Sam im Regen vor der Klinik stand und sorgenvoll auf Neuigkeiten von Dr. Mwami über das verwundete Kind wartete, das er über die Grenze geschmuggelt hatte.
    Am deutlichsten erinnerte sie sich an Sam, wie er im Licht einer Kerosinlampe eine Flasche Bananenwein umklammerte, nachdem er das Mädchen mit den schiefen Zöpfen ins Camp gebracht hatte. In dieser Nacht hatte er davon gesprochen auszusteigen, nach England zu den Kricketspielen, den ordentlichen Wohnungen und dem warmen Bier zurückzukehren. Und sie hatte das schier übermächtige Bedürfnis gehabt, ihm das auszureden, ihn anzuflehen, nicht fortzugehen.
    Kates Hand mit den abgekauten Nägeln legte sich auf ihr Knie. »Ich schätze, Sarah, ich brauche dir nicht zu sagen, dass Sam sehr in dich verliebt ist.«
    Sarah dachte an die Akazie am Tanganjikasee, daran, wie ihre nassen Zweige sich von dem grauen Himmel abgehoben hatten. Sein Kuss hatte nach Regen geschmeckt.
    Sie schob die Erinnerung beiseite. Jetzt durfte sie nicht an Sam denken. Oder an Burundi. Alles in ihr war in Aufruhr, ihre Gefühle verletzt, Colins Geist immer noch zu nahe. »Es hat keinen Sinn, Kate. Es ist der falsche Zeitpunkt. Oder vielleicht passen die Einzelteile auch nicht zusammen.«
    Endlich war das Flugzeug gelandet und rollte zum Gate. Als Sarah mit dem schweren Rucksack auf den Schultern durch den Terminal lief, suchte sie unwillkürlich die Anzeigetafeln der anderen Gates nach dem Zielort Los Angeles ab.
    Colin hatte es so entschieden gesagt.
    Ich kann dich nicht gehen lassen!
    Sarah hatte sich eingeredet, dass er es im Grunde nicht so meinte. Sonst hätte er sie an diesem letzten Abend mit in sein Bett genommen. Er hätte ohne Schuldgefühle mit ihr geschlafen. Wenn er es ernst gemeint hätte, hätte er andere Geschütze aufgefahren, als sie nur zu drängen, ihn in L. A. zu besuchen – er hätte konkrete Pläne gemacht. Das war zwar nicht seine Art, aber …
    Gate 117, Flug 776 nach Los Angeles. Bereitmachen zum Boarding. Lassen Sie Menschen mit Behinderung und Passagiere, die Hilfe benötigen, bitte zuerst …
    Jo erwartete sie bei der Gepäckausgabe und bellte in eine schnurlose Freisprechanlage, die in ihrem Ohr klemmte. Auf hohen Absätzen kam sie zu Kate herüber, mit lauter Stimme telefonierend, und unterbrach sich nur, um Kate in einer festen Umarmung an sich zu drücken.
    So standen die beiden Frauen eine Weile da, und als Jo sich von Kate löste, bemerkte Sarah, dass beide geweint hatten.
    »Süße, du siehst furchtbar aus!« Jo hielt Kate auf Armeslänge von

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