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In Liebe, Rachel

In Liebe, Rachel

Titel: In Liebe, Rachel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Higgins
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sich und musterte dann Sarah. »Um Himmels willen, was ist denn mit euch beiden los? Ich schwöre, dass ich niemals in ein Land reisen werde, wenn ich mich dafür zuerst impfen lassen muss.«
    Sarah lächelte matt und sagte nicht, dass auch in den Vereinigten Staaten von Besuchern so mancher Länder Impfungen verlangt wurden. Im Stillen dachte sie, dass Jo selbst ebenfalls nervös und übermüdet aussah – und sprach den Gedanken dann auch laut aus.
    »Mehrere doppelte Lattes«, erklärte Jo, als sie am Gepäckband nach Kates proppenvollem Koffer Ausschau hielten. »Ich musste eine Nachtschicht einlegen, um die Präsentation fertig zu machen.«
    Kate entdeckte ihren Koffer, hastete hinüber und wuchtete ihn von dem Rollband.
    Sarah fragte: »Und? Wie lief es?«
    »Uneins und unorganisiert.« Jo rief mit einem scharfen Blick einen Gepäckträger herbei. »Es gab zwei Präsentationen – meine war natürlich besser –, aber ich befürchte, dass wir uns störrisch und unkooperativ gezeigt haben.« Sie zuckte angespannt mit den Schultern. »Sechs Monate Arbeit für nichts und wieder nichts, und ich sage dir: Ich will nur noch schlafen. Heute ist Grace’ erster Abend allein mit Latoya.«
    Kate vernahm den letzten Teil des Gesprächs, als sie mit ihrem Koffer zu den beiden anderen stieß. »Gewöhnt sich Grace langsam ein?«
    »Schätzchen, sie ist am Leben. Mehr kann ich im Moment nicht erwarten.«
    »Sind meine Kinder auch noch am Leben?«
    Jo warf Kate schweigend einen kummervollen Blick zu und legte ihr den Arm um die Schulter. »Deinen Kindern geht es gut, Kleine. Sie sind gesund und freuen sich darauf, dich wiederzusehen. Paul und deine Mutter sind auch zu Hause. Er weiß, dass du heute Abend kommst. Meine Anrufe hat er entgegengenommen.«
    Kates Miene hellte sich auf. »Dann wird er die Kinder für mich aufbleiben lassen!«
    »Nein, Süße, das wird er nicht.«
    »Doch, bestimmt.« Sie nickte aufgeregt mit dem Kopf, so dass ihr schlaffer Pferdeschwanz hin und her flog. »Er ist wütend auf mich, aber er wird nicht …«
    »Dies ist nicht der richtige Ort, um darüber zu reden.« Jo machte dem Gepäckträger ein Zeichen und führte ihre Freundinnen zum Aufzug der Parkgarage. »Wir werden heute Abend noch genug Zeit haben, alles zu besprechen«, sagte sie über die Schulter hinweg, »denn du wirst heute Nacht auf meiner Couch schlafen, Kate.«
    Kate stolperte. Rote Flecken erblühten an ihrem Hals und wurden schnell dunkler. Sie fand ihr Gleichgewicht wieder und hastete an Jos Seite. Sarah hörte Kates verzweifelte Worte.
    »Ich will meine Kinder sehen!«
    Jo war verwirrend hart und unnachgiebig. »Du musst dich zusammenreißen, Kate. Willst du etwa, dass deine Kinder dich
so
sehen? Schätzchen, du bist außer dir und wirklich nicht in der Verfassung, dich jetzt mit ihnen zu treffen. Schlaf dich erst mal richtig aus. Ich habe eine wunderbar bequeme Couch – das weiß ich, weil ich sehr viel Zeit auf ihr verbringe. Du musst dich wappnen, Kate, denn Paul hat gar keine gute Laune.«
    Sarah folgte den beiden mit wachsender Sorge. Kate und Paul durften keine ernsthaften Probleme haben. Sie waren schließlich füreinander geschaffen. Sie hatte Kate immer darum beneidet, ihren Seelengefährten gefunden und ihn auch behalten zu haben.
    Als Sarah aufblickte, sah sie sich neben dem Aufzug einem Monitor gegenüber. Ankünfte und Abflüge wurden dort angezeigt. Los Angeles blinkte verlockend.
    »Sarah, Liebes, hör doch bitte damit auf, von der Dritten Welt zu träumen. Ein doppelter Bacon-Cheeseburger wartet in einem billigen Diner die Straße hinunter auf dich, und ich für meinen Teil bin so hungrig, dass ich ein halbes Schwein essen könnte.«
    Colins Stimme in ihrem Kopf.
    Wenn du kommen willst, dann komm bald!
    Kate, sichtlich bestürzt und blass, zog an ihrem Arm. »Sarah, komm schon, der Aufzug ist da.«
    Die Aufzugtüren öffneten sich. Menschen strömten hinein, füllten ihn mit ihrem Gepäck und murmelten Beschwerden, als sie den drei Frauen und dem Gepäckträger ausweichen mussten, die mitten im Weg standen.
    Jo und Kate schauten Sarah verwirrt an. Sie wusste, dass sie, wenn sie jetzt durch diese Tür ging, nie zu ihm zurückkehren würde.
    »Er hat gesagt, dass ich nach Los Angeles kommen soll«, platzte sie heraus.
    Kate starrte sie an. Langsam tauchte sie aus ihrem eigenen Elend auf und verstand. »O Gott!«, murmelte sie und kniff die Lider zusammen. »Welche Hölle ist das denn jetzt?«
    Sarahs Blick

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