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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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würde mich zwingen, meine vertraglichen Pflichten zu erfüllen. Was für eine Mutter ich sein wollte, denn schließlich wäre ich eine Lügnerin und eine Betrügerin. Es war wirklich schrecklich. Ich habe ihnen das Geld trotzdem zurückbezahlt. Aber ich war furchtbar aufgeregt und habe mich gefragt, ob sie vielleicht recht hätten, ob ich eine schlimme Mutter würde, ob mir die Gerichte mein Baby nehmen würden. Und wie hätte ich beweisen sollen, dass ich das Geld zurückbezahlt hatte? Schließlich hatte ich es ihnen einfach auf den Tisch gelegt. Das war sicher furchtbar dumm von mir.«
    »Also sind Sie nach New' York gekommen«, meinte Eve.
    »Ich dachte, ich kann nicht zulassen, dass sie mir mein Baby nehmen. Ich kann es nicht riskieren. Ich ... ein Dutzend Mal wäre ich beinahe zu dem Vater des Babys gegangen, aber ich hatte diese Entscheidung ohne ihn getroffen und werde dieses Kind deshalb auch ohne ihn großziehen. Ich habe meine Wohnung aufgelöst, meinen Job gekündigt, ein paar von meinen Sachen verkauft. Ich hatte eine Freundin, die über das Wochenende nach Paris gefahren ist und die mich mitgenommen hat. Ich bin sogar so weit gegangen, diese Freundin zu belügen und ihr zu erzählen, dass ich mir dort eine neue Arbeit suchen will. Ich weiß nicht genau, warum, aber ich hatte einfach Angst, dass sie mich polizeilich suchen lassen würden oder so.«
    Tandy ließ den Kopf nach hinten fallen, schloss die Augen und streichelte vorsichtig ihren Bauch. »Ich war so wütend, war einfach unglaublich wütend auf sie alle. Ich habe einen Bus von Paris nach Venedig genommen und von dort einen Flieger nach New York. Anfangs war ich furchtbar einsam und wäre beinahe heimgekehrt. Aber dann habe ich meinen Job gefunden, er hat mir Riesenspaß gemacht, ich habe mir eine Hebamme gesucht und dort Mavis kennen gelernt, und plötzlich kam mir alles richtig vor. Ich - die Leute zu Hause haben mir gefehlt, aber ich musste an das Baby denken.«
    »Dann sind Sie am Donnerstag nach der Arbeit Richtung Bushaltestelle gegangen ...«
    »Freitag hätte ich frei gehabt und am Samstag sollte Mavis’ Babyparty sein. Ich habe mich total darauf gefreut. Dann stand sie plötzlich vor mir. War total überrascht, mich hier zu sehen, war unglaublich nett und hat mich so freundlich gefragt, wie es mir ging, dass ich mich dafür geschämt habe, dass ich davongelaufen war. Aber sie hat einfach abgewinkt. Meinte, sie hätte einen Wagen und würde mich nach Hause bringen. Als plötzlich wie durch Zauberhand diese wunderbare Limousine am Straßenrand erschien, bin ich einfach eingestiegen.«
    Er war im Kreis gefahren, dachte Eve. Hatte, um keine Spur zu hinterlassen, nirgendwo geparkt.
    »Sie hat sich mit mir nach hinten gesetzt, hat mir eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank angeboten und sich mit mir über London unterhalten. Und dann - plötzlich habe ich mich ganz seltsam gefühlt, und das Nächste, was ich weiß, ist, dass ich in diesem Zimmer wieder wach geworden bin.«
    »Jetzt sind Sie nicht mehr in dem Zimmer«, meinte Eve, denn abermals brach Tandy in heftiges Zittern aus. »Jetzt sind Sie in Freiheit und die anderen sind eingesperrt.«
    »Ich bin wieder in Freiheit. Ja, wir sind wieder draußen und in Sicherheit. Sie waren dort, alle beide«, fuhr sie mit ruhigerer Stimme fort. »Diese grässliche Droidin saß neben dem Bett und hat mich angestarrt, als ich wieder wach geworden bin. Sie haben mir erklärt, wie es weitergehen würde. Dass das Baby nicht mir gehören würde, denn schließlich hätte ich unterschrieben, dass jemand anderes es bekommt. Meine einzige Aufgabe wäre die, es auf die Welt zu bringen.«
    Jetzt drehte sie den Kopf und sah Eve ins Gesicht. »All das haben sie zu mir gesagt, sie sind dabei vollkommen ruhig geblieben, selbst als ich angefangen habe zu schreien und zu strampeln und mich die Droidin an das Bett gefesselt hat. Sie haben zu mir gesagt, ich würde gut behandelt, gesund ernährt, bekäme genügend Ruhe und gleichzeitige Stimulation, und sie würden im Gegenzug von mir erwarten, dass spätestens in einer Woche ein gesunder, kleiner Junge geboren wird.
    Ich habe zu ihnen gesagt, sie wären vollkommen verrückt, sie könnten mich nicht zwingen, mein Baby aufzugeben. Aber er - der Sohn - hat mir geantwortet, sie hätten Geld, Ansehen und Macht. Ich könnte also nicht das Mindeste gegen sie ausrichten, denn schließlich hätte ich nichts als das Kind in meinem Bauch. Tag und Nacht haben sie klassische Musik

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