In Liebe und Tod
Schokoladensauce mit meinem Outfit kombinieren würde?«
»Nicht mal dann.«
»Oder Schlagsahne. Und ich könnte für dich tanzen.«
»Was zugegebenermaßen eine echte Verlockung ist, vor allem, wenn ich bedenke, dass du wirklich verzweifelt bist. Aber nein. Ich habe bereits mit Leonardo Vorkehrungen für die Flucht getroffen. Und jetzt nehmen wir McNab einfach in unsere kleine Gruppe auf.«
»Aber was, wenn irgendwas passiert?« Sie packte seinen Arm. »Wenn die Leute vom Partyservice ausflippen? Das kommt schließlich hin und wieder vor. Oder wenn sich eine der schwangeren Frauen in unserem labyrinthartigen Haus verläuft?«
Er griff mit seiner freien Hand nach seinem Weinglas und hob es lächelnd an seinen Mund.
»Okay, okay.« Sie rollte mit den Augen. »Ich komme damit klar. Aber wenn du mich fragst, stinkt es regelrecht zum Himmel, dass du, nur weil du einen Penis hast, irgendwo Bier trinken gehen kannst, während ich bei diesen Frauen bleiben muss.«
»Ich und mein Penis werden über unserem Bier ganz sicher an dich denken.«
Sie schob sich den nächsten Bissen Nudeln in den Mund und verzog den Mund zu einem bösen Lächeln. »Wenigstens bist du dabei, wenn Mavis wirft.«
»Halt die Klappe, Eve.«
»Dann wird dich selbst dein Penis nicht mehr retten.«
Er griff nach einem Brotstick, brach ihn in der Mitte durch und bot ihr eine Hälfe an. »Und, werdet ihr morgen irgendwelche Spiele spielen? Wird es irgendwelche Preise geben?«
Sie zuckte zusammen, denn der Gegentreffer saß. »Okay, ich halte die Klappe. Hast du vielleicht Lust, dich stattdessen über Mord zu unterhalten?«
»Ja, bitte.«
Während sie ihr Mahl beendeten und noch Cappuccino tranken, brachte sie ihn auf den neuesten Stand.
»Dann kommen dir dieser Cavendish und seine Assistentin also nicht ganz sauber vor.«
»Sie haben total seltsam auf mich gewirkt. Etwas stimmt nicht mit den beiden, und vor allem hält die Assistentin ganz eindeutig alle Fäden in der Hand.«
»Auch wenn ich all die anderen Leute, bei denen ihr heute wart, schon einmal irgendwo getroffen habe, kann ich mich nicht daran erinnern, dass ich diesem Cavendish schon mal begegnet bin.«
»Sohn reicher Eltern, sechsundvierzig Jahre alt. Squash-Fan - damit meine ich den Sport und nicht das Getränk. Zwei Ehen, wobei er die erste Frau vor acht Jahren fallen gelassen hat. Eine zwölfjährige Tochter. Die Mutter hat das Sorgerecht und lebt mit dem Mädchen in Paris. Ehefrau Nummer zwei hat er sofort nach der Scheidung geheiratet. Sie ist neunundzwanzig Jahre alt und ein ehemaliges Model. Meiner Meinung nach hat er von der treusorgenden Gattin zur Vorzeigefrau gewechselt, die er wiederum mit seiner Assistentin zu betrügen scheint.«
Mit zusammengekniffenen Augen nippte sie an dem cremigen Kaffee. »Wahrscheinlich trägt sie Leder, hochhackige Stiefel und lässt ihn bellen wie einen Hund, wenn sie es mit ihm treibt.«
»Wirklich?« Roarke lehnte sich amüsiert auf seinem Stuhl zurück. »Und woher weißt du das?«
»Weil sie in der Beziehung die ist, die die Eier hat. Er schiebt ein paar Papiere auf seinem Schreibtisch hin und her, besucht irgendwelche Feste, geht zu Besprechungen und tut, was man ihm sagt.«
»Hat ihm jemand gesagt, dass er Copperfield und Byson ermorden soll?«
»Vielleicht. Wäre das nicht praktisch?« Trotzdem runzelte sie die Stirn. »Aber ich glaube nicht, dass es so war. Der Killer war ruhig und selbstbewusst, während Cavendish bereits in Schweiß ausgebrochen ist, als er mit mir geredet hat. Aber er weiß etwas und eins der Dinge, die er weiß, ist, wer die beiden ermordet hat.«
»Also wirst du ihn noch einmal in die Zange nehmen.«
»Das kann ich tun. Ich kann noch einmal mit ihm reden, noch ein bisschen tiefer bohren. Aber ich habe nicht genug gegen den Typen in der Hand, um Anklage erheben zu können und auf diese Art dafür zu sorgen, dass er vollends die Nerven verliert. Ich brauche mehr. Eine direkte Verbindung. Ich muss mehr rausfinden, denn ich gehe jede Wette ein, dass er in der Nacht der Morde tatsächlich bei seiner Frau zu Hause war und sich die Bettdecke über den Kopf gezogen hat, weil er wusste, was geschah.«
»Falls die New Yorker Filiale der Kanzlei in die Morde verwickelt ist, falls sie dabei geholfen hat, Geld zu waschen oder zu veruntreuen, finde ich es heraus.«
Das würde er auf jeden Fall, stimmte Eve ihm in Gedanken zu. Und zwar nicht nur, weil er der Gott der Zahlen war, sondern weil er in diesem Fall in
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