In Liebe verführt
selbst wenn er Befehle gab.
Ein kleiner Schauder der Angst überlief sie. Lächerlich, denn dieser unterdrückte Zorn richtete sich nicht gegen sie. Doch es lag eine Heftigkeit darin, dass sie zutiefst hoffte, niemals der Grund dafür zu sein.
Und dann lächelte er plötzlich, ein langsames, sinnliches Lächeln, das alle Schatten, alle Reste seines Zorns verbannte, als hätte es sie nie gegeben. »Mir scheint, meine Liebe, dass du Gefahr aufregend findest«, murmelte er, streckte die Hand nach ihr aus und zog sie zwischen seine Beine. Er hielt sie locker an den Hüften, seine Daumen gegen ihre Hüftknochen gedrückt. »Kalt, nass, schmutzig, voller Pflanzen… Du hättest mich in jenem Graben geliebt, egal ob da eine Armee von feindlichen Soldaten herumstand, die nur darauf wartete, dass sich irgendetwas bewegte, um ihre Bajonette hineinzustechen.«
»Du hast damit angefangen«, antwortete sie, ließ ihre Hände über seinen Kopf gleiten, drehte eine braune Locke um einen Finger und zupfte sanft daran. »Du warst hart wie ein Stein.«
»Nun, ich habe noch nie abgestritten, dass Gefahr und Erregung eng verbunden sind. Mir wäre nur nie der Gedanke gekommen, dass du das ebenso empfindest.« Er begann, den Saum ihres Nachthemdes langsam und sinnlich hochzuschieben.
Wenn das seine Art war, ein Gespräch zu beenden, überlegte Meg leicht benebelt, dann hatte er effektiv Erfolg damit.
Ein deutliches Klopfen ertönte an der Tür, und Cosimo fluchte tonlos. Er ließ das Nachthemd wieder fallen und rief: »Wer ist da?«
»David.«
Er stand auf und ging zur Tür. Gus flog von Davids Schulter auf seine Stange und krächzte fröhlich »Gut’n Tag!«
»Kein guter Zeitpunkt?«, fragte David, der Cosimos ungeduldigen Gesichtsausdruck registrierte. »Verzeiht, dass ich störe, aber Gus hat sich beschwert, und ich habe das hier für Meg mitgebracht. Echinacea.« Er gab Cosimo ein kleines Fläschchen. »Hat sich als recht wirkungsvoll zur Vorbeugung von Erkältungen erwiesen.«
»Vielen Dank, David.« Er nahm das Fläschchen. »Dann gute Nacht.«
»Gute Nacht… gute Nacht, Meg!«, rief David noch über Cosimos Schulter. »Nehmt die Echinacea, bevor Ihr ins Bett geht. Sechs Tropfen in Wasser.«
Cosimo schloss die Tür fest, als der Arzt hinausging, setzte mit derselben Festigkeit Gus in seinen Käfig und deckte das Tuch darüber. Ein klagendes »Gut’ Nacht!« ertönte noch einmal unter dem roten Tuch hervor, dann war Ruhe.
»So«, sagte Cosimo. »Wo waren wir stehen geblieben?«
»In einem Graben, glaube ich«, erwiderte Meg mit glänzenden Augen. »Mit einer Truppe von Soldaten mit Bajonetten, die nach uns suchten.«
»Ja, richtig.« Er griff nach ihren Händen und zog sie an sich, dann schob er seine Hände unter ihr Haar. »Mein Gott, ich habe solche Lust auf dich!« Er küsste ihren Mund, knabberte an ihrer Unterlippe, und die Erregung überschwemmte sie wie eine Sintflut.
Jetzt gab es keine Zeit für ein besinnliches Vorspiel. Als er sie zum Bett drehte, wusste sie, was er wollte, ließ sich nach vorn sinken und stützte sich auf die Hände. Er zog ihr das Nachthemd über den Kopf, hielt ihre Hüften und drang mit einem mächtigen Stoß in sie. Sie passte sich sofort seinem Rhythmus an und genoss jeden Stoß, der in ihr tiefstes Innerstes reichte. Seine Fingernägel kratzten leicht über ihren Rücken, seine Finger kneteten ihr Hinterteil, während er zunehmend schneller in sie hineinpumpte und sie dem Höhepunkt immer näher kam. Als ihre Knie schließlich einknickten und sie auf die Koje sank, wobei die Lust sie schier verschlang, drehte er sie um und drang erneut in sie ein, sein vor Leidenschaft dunkler Blick fest auf sie gerichtet, als wolle er in ihrer Seele lesen.
Als sie schließlich gemeinsam zu einem eruptiven Höhepunkt kamen, lag Meg schweißüberströmt und erschöpft da und konnte kaum glauben, dass eine sterbliche Frau solche Höhen der Leidenschaft überhaupt ertragen konnte.
16
»Was passiert, wenn wir in Bordeaux sind?«, fragte Meg schläfrig, denn sie spürte, dass Cosimo sich ihr über das sonnenbeschienene Deck näherte.
»Aha, dann bist du also endlich wach. Ich dachte schon, du würdest den ganzen Tag verschlafen!« Er stand so vor ihr, dass sein Schatten die Sonne ganz bedeckte.
»Bei der Art, wie du deine Nächte verbringst, kann ich ja nur während der Tage den Schlaf nachholen«, gab sie zurück und blinzelte zu ihm auf. »Könntest du mir bitte aus der Sonne gehen?«
Er trat
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