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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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enttäuscht, wenn er Euch heute Morgen nicht sehen würde.«
    Meg legte den Kopf schief und schien darüber nachzudenken. Dann sagte sie: »Ich muss gestehen, dass ich mich darauf gefreut hatte, mein Gespräch mit General Bonaparte fortzusetzen… Wenn Ihr sicher seid, dass ich ihn nicht bei der Arbeit störe…?«
    »Madame, ich versichere Euch, dass sich der General niemals durch irgendetwas von der Arbeit abhalten lässt«, erklärte der Colonel wahrheitsgemäß. »Er erwartet Euch wirklich dringend. Ich habe eine Kutsche draußen.«
    Meg legte ihren Stickrahmen beiseite und stand anmutig auf, wobei ihre Musselinröcke sich in graziösem Fall anpassten. »Das ist sehr freundlich von Euch, Colonel. Bitte gebt mir ein paar Minuten Zeit, dann komme ich gleich mit Euch.«
    Er verbeugte sich zustimmend, und sie verließ ihn mit einem kleinen Lächeln und schloss die Tür leise hinter sich. »Ah, Charles«, sagte sie zu ihrem ernsten Haushofmeister, der damit beschäftigt zu sein schien, eine Zofe zu überwachen, die in der Eingangshalle die Messingklinken putzte. »Ich werde mit dem Colonel fahren, um General Bonaparte einen Besuch abzustatten.« Sie ging in Richtung Treppe. »Würdet Ihr bitte die Kutsche in genau einer Stunde bringen, um mich abzuholen? Ich habe eine Verabredung zum Mittagessen.«
    Ohne mit der Wimper zu zucken verbeugte sich Cosimo. »In einer Stunde, Madame.«
    Meg nickte und ging hinauf, um Handschuhe und Hut zu holen. Cosimo schaute zu der geschlossenen Salontür, dann ging er hinüber und öffnete sie. Der Colonel drehte sich hastig vom Sekretär weg, als er die Türklinke hörte.
    »Darf ich Euch eine Erfrischung anbieten, Colonel, solange Ihr auf Madame wartet?«, fragte der Haushofmeister kühl, während er gleichzeitig innerlich Revue passieren ließ, was der Colonel bei seiner Untersuchung des Sekretärs entdeckt haben könnte.
    »Nein, ich habe keine Zeit«, wehrte der Colonel unhöflich ab, und rote Flecken erschienen auf seinen Wangen.
    Das war nicht besonders professionell, dachte Cosimo spöttisch. Der Mann sah unglaublich schuldbewusst aus. Langsam ging der Haushofmeister quer durchs Zimmer zum Sekretär und rückte dabei unterwegs Kissen zurecht. Beim Schreibtisch angekommen ordnete er einen Stapel Papiere, als gehörte es zu seinen häuslichen Pflichten, wobei er sie rasch überflog. Es war nichts darunter, das irgendwie Verdacht erregen konnte, nur ein paar Visitenkarten, ein paar Einladungen und ein Blatt mit Menüvorschlägen von der Köchin. Alles genau so, wie es für die Dame des Hauses sein musste.
    Er verbeugte sich kurz vor dem Colonel, bevor er das Zimmer verließ. Bei seinem Weg durch die Halle sah er Meg die Treppe herunterkommen, wobei sie sich lange, grüne Hirschlederhandschuhe anzog. Es war wirklich viel Hübsches aus ihr zu machen, dachte Cosimo mit einem inneren Grinsen und dachte an ihre Verkleidung als Anatole in Kniehosen und die Situation, als sie in einen Graben gesprungen war, um einer französischen Patrouille auszuweichen. Die breite Krempe ihres grünen Seidenhutes umrahmte ihr Gesicht und gab ihrem Aussehen etwas reizvoll Pikantes. Napoleon würde sie unwiderstehlich finden.
    »In einer Stunde, bitte denkt daran, Charles«, sagte sie über die Schulter, als sie wieder den Salon betrat. »Ich bin bereit, Colonel. Verzeiht mir, wenn ich Euch warten ließ.«
    »Überhaupt nicht, Madame.« Er bot ihr den Arm. Der Haushofmeister öffnete ihnen die Haustür und ging hinaus, um zusätzlich den Schlag des Landauers zu öffnen.
    »Danke, Charles.« Meg nickte ihm distanziert zu, als der Colonel ihre Hand hielt, damit sie einsteigen konnte. Der Haushofmeister verbeugte sich als Antwort und wartete, bis die Kutsche um die Kurve verschwunden war. Dann kehrte er ins Haus zurück.
    Bonapartes Hauptquartier war ein großes Herrenhaus an der Place d’Armes, geschützt gelegen hinter hohen Mauern und zu erreichen durch ein prächtiges schmiedeeisernes Tor, das Zugang zu einem großen, quadratischen Hof gab. Soldaten patrouillierten an den Außenwänden des Hauses entlang, ein Wachhäuschen stand am Tor, und noch mehr Soldaten bewachten den eigentlichen Eingang zum Haus.
    »Mir scheint, der General macht sich um seine Sicherheit keine Sorgen«, murmelte Meg angesichts dieser eindrucksvollen Darstellung militärischer Macht.
    Der Colonel lachte kurz. »Ganz im Gegenteil, Madame.«
    Meg antwortete nicht und überlegte, dass dies wahrscheinlich alles dazu diente, jeden zu

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