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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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vor, Nathalie. Ihr seid doch nicht hergekommen, um diese läpprige Flüssigkeit zu trinken. Ihr seid gekommen, um Zeit mit Napoleon zu verbringen.« Er zog sie noch einmal an sich, sein Mund näherte sich dem ihren.
    Meg erlaubte ihm, sie zu küssen, ohne jedoch selbst darauf zu reagieren. Dann machte sie einen entschiedenen Schritt rückwärts und befreite ihre Hände aus seinem Griff. »Eure Annahmen, was mich betrifft, gehen zu weit, General«, erklärte sie, aber mit einem halben Lachen, das der Anschuldigung die Schärfe nahm. »Und jetzt muss ich wirklich gehen, sonst komme ich zu spät.« Sie nahm ihre Handschuhe. »Ich glaube, ich kann meinen Weg hinab selbst finden.«
    Jetzt war sein Blick finster, der Blick eines Mannes, der es offensichtlich nicht gewohnt war, seinen Willen nicht durchsetzen zu können. »Ihr werdet morgen Abend hier mit mir dinieren«, erklärte er ohne Umschweife.
    Meg zögerte, denn sie hatte keinen Zweifel, dass er ein Abendessen zu zweit im Sinn hatte. Dieser Mann hatte kein Interesse an langwierigen Verführungsspielen. Würde es ihr gelingen, ihn unter solchen intimen Bedingungen hinzuhalten, während sie ihn gleichzeitig so für sich interessierte, dass sie ihm ihren eigenen Treffpunkt vorschlagen konnte? Napoleon Bonaparte hatte etwas an sich, das sie beängstigend an ein Raubtier erinnerte. Wäre es möglich, dass er eine Frau zwang, ihm zu Willen zu sein? Nun, es blieb ihr nichts anderes übrig, als es darauf ankommen zu lassen. Es war eine gefährliche Gratwanderung, aber ihr war klar, dass er schnell das Interesse verlieren würde, wenn sie ihn zu lange hinhielt.
    »Vielleicht«, sagte sie und zog Finger für Finger ihre Handschuhe an, wobei jede Bewegung Teil eines sinnlichen Spiels war, bei dem sie das weiche Hirschleder über einen Finger nach dem anderen schob. Sein faszinierter Blick klebte geradezu an ihren Händen.
    »Morgen Abend«, sagte er nachdrücklich und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Ich werde Euch um acht Uhr meine Kutsche schicken.«
    »Nein«, sagte Meg und rückte ihren Hut ein klein wenig zurecht. »Ich werde in meiner eigenen Kutsche kommen, Napoleon, und sie wird auf mich warten.« Sie trat näher zu ihm und strich leicht mit einem behandschuhten Finger über seine Wange. »Ich bin eine unabhängige Frau, General. Ich entscheide gern selbst über mein Leben.«
    Sein Gesicht wurde dunkel, und einen Moment lang dachte sie, er würde explodieren. Doch er warf plötzlich den Kopf in den Nacken und lachte. »Ist das so, Nathalie Giverny?« Er fasste ihre Hand am Handgelenk. »Nun, ich weiß Unabhängigkeit zu schätzen, Madame. Dann kommt also morgen um acht Uhr zu mir.« Er drehte ihre Hand um und drückte seine Lippen auf die Innenseite ihres Handgelenks. »Ich werde Euch ungeduldig erwarten.«
    »Dann also bis morgen«, sagte sie, entzog ihm sanft die Hand und ging zur Tür. Erst als sie sicher hindurchgegangen war, spürte sie, wie schnell ihr Herz schlug.
    »Das war aber ein kurzer Besuch, Madame«, sagte der Colonel und trat dabei aus einer Nische, in der er offensichtlich auf sie gewartet hatte.
    »Ich habe eine Verabredung zum Mittagessen«, teilte sie ihm mit einer hochmütigen Kopfbewegung mit. »Mein Kutscher wartet sicher schon im Hof.«
    »Erlaubt mir, Euch zu begleiten.« Er bot ihr den Arm und begleitete sie die Treppe hinunter und hinaus in den strahlenden Sonnenschein. Ihre Kutsche samt Kutscher warteten an der Einfahrt zum Hof, und Charles sprang eilig herunter, sobald er sie kommen sah.
    »Guten Morgen, Colonel«, sagte Meg und gab ihm mit einem kühlen Abschiedslächeln die Hand. »Danke, dass Ihr mich begleitet habt.«
    »Es war mir ein Vergnügen, Madame.« Er betrachtete sie mit einer gewissen Verblüffung. Sie war so ganz anders als alle anderen Frauen, für die Bonaparte sich bisher interessiert hatte. Meistens waren die Frauen, die ihm gefielen, nur allzu eifrig darum bemüht, alles für ihn zu tun, ihm jeden Wunsch von den Lippen abzulesen und jeden Besuch so lange wie möglich auszukosten. Der Colonel wusste, dass der General die Dame wahrscheinlich etwa eine halbe Stunde hatte warten lassen. Das war seine Gewohnheit, denn damit wollte er seinen Besucherinnen klar machen, welche Ehre ihnen zuteil wurde, da er einen wertvollen Abschnitt seines Tages nur ihnen widmete.
    Montaine hatte noch nie eine Frau zu seinem General gebracht, die ihn so ruhig wieder verließ, kurz nachdem ihre Begegnung überhaupt begonnen hatte. Er

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