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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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verstummte.
    »Cosimo hat mich so seltsam angesehen«, gab sie zu.
    David überlegte einen Moment erstaunt, dann lachte er plötzlich. »Ach ja, der Eisblick. Ihr habt wohl seine Anweisung nicht befolgt, wie?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Es schien mir unnötig, Euch mit einem Kratzer zu belästigen, während andere ernsthafter verletzt sind.«
    Er ließ ihren Arm los und deutete auf einen Sack, aus dem etwas hervorrollte, das nach Bohnen aussah. »Setzt Euch für ein paar Minuten dort hin – und was immer Ihr auch tut, zieht nicht den Splitter heraus.«
    Meg gehorchte. Sie hatte auf diesem Schiff wirklich ärgerlich wenig freie Wahl. Hier unten im Bauch des Schiffes fühlte sie sich abgeschnitten von den Ereignissen an Deck. Die Bewegungen des Schiffes fühlten sich anders an und die Gefahr nicht so unmittelbar, und das, obwohl ihr völlig klar war, dass sie hier unter der Wasserlinie in keiner Weise Schutz vor den Kanonenkugeln oder irgendetwas anderem hatten. Genau genommen musste sie sich bemühen, keine Panik in sich aufsteigen zu lassen, wenn sie daran dachte, wie Wasser in diesen Raum dringen würde, wo die langen Schatten an den gewölbten Wänden tanzten, weil die Öllampen heftig schwankten, wenn das Schiff die Richtung änderte.
    Sie spielte mit den Bohnen, ließ sie durch die Finger gleiten, strengte sich an, die Fassung zu wahren. Als David sie rief, hatte sie die Panik schon gut unter Kontrolle. Ihr Arm schmerzte jetzt sehr, und sie musste sich beherrschen, den Fremdkörper nicht herauszuziehen.
    Sie setzte sich auf die Kante des fleckigen Tisches, und David musterte ihren Arm. »Cosimo weiß, wovon er spricht, wenn es um Wunden geht«, war sein Kommentar, als er nach einer langen Pinzette griff. »Sie infizieren sich, wenn sie nicht schnell und ordentlich gereinigt werden.« Er griff mit der Pinzette nach dem Splitter und zog sachte und gleichmäßig daran. »Ich verstehe, dass seine Art einen verärgern kann, wenn man nicht an seine Autorität gewöhnt ist, aber im Allgemeinen sind seine Argumente völlig richtig.«
    »Dem könnte man eventuell zustimmen, wenn man sich seiner Autorität aus eigenem Willen unterworfen hat«, stellte Meg leicht schnippisch fest. Das half ihr, nicht zu sehr auf das zu achten, was David da tat. Sie schaute mit eher distanziertem Interesse zu, wie der lange Holzsplitter aus ihrem Fleisch gezogen wurde. Sofort strömte das Blut und tropfte auf die grüne Seide von Anas Kleid. David schien es nicht zu bemerken oder nicht darauf zu achten, denn er begann, die Wunde mit einem in Essig getränkten Tuch auszutupfen, was Meg dazu brachte, scharf einzuatmen und sich auf die Lippen zu beißen. Er arbeitete weiter mit der Pinzette und entfernte noch mehrere kleine Splitter aus der Wunde.
    »Ich denke, jetzt ist alles draußen.« Er stillte den Blutfluss, indem er ein ebenfalls nach Essig riechendes Stoffstück auf die blutende Stelle drückte. »Wir alle müssen uns irgendwie an Cosimo gewöhnen.« Er kam so beiläufig zu ihrem vorherigen Thema zurück, als wäre seitdem keine Zeit vergangen.
    »Vernünftig, wenn man es tun muss «, gab Meg zurück und drückte die freie Hand auf die Stoffauflage, wie David ihr zu tun bedeutete.
    Er lächelte ihr etwas fragend zu. »Ich glaube nicht, dass Cosimo es irgendwie böse meint, Miss Barratt.«
    Meg sah ihm direkt in die Augen. »Das mag sein«, sagte sie. »Aber vor zwei Tagen hätte ich wirklich nicht erwartet, plötzlich auf einem Schiff gefangen zu sein, das am Krieg gegen Frankreich beteiligt ist.«
    »Nein«, stimmte er ihr eher hilflos zu. »Ich verstehe, was Ihr meint, Madam. Doch das war ein Unfall, unangenehmerweise.« Er streckte die Hand nach einem der Leinenstreifen aus, die Meg vorher hergestellt hatte. Es tat ihm Leid, dieses Gespräch überhaupt begonnen zu haben. Cosimo konnte sich gut selbst verteidigen. Und falls dieser, wie er David gegenüber angedeutet hatte, tatsächlich vorhatte, den unglücklichen Unfall auszunutzen, der die nichtsahnende Meg Barratt auf sein Schiff gebracht hatte, dann war sich David nicht sicher, ob er ihn überhaupt noch verteidigen konnte.
    »Bitte lasst uns nicht so förmlich sein, David«, sagte Meg, die spürte, wie unbehaglich dem Mann plötzlich zumute war, obwohl er weiterhin mit sanften, entschlossenen Bewegungen ihren Arm verband. »Ich heiße Meg.«
    Er lächelte. »Nun, Meg, ich glaube, Ihr werdet keine Narbe zurückbehalten. Vielleicht wird es noch eine Weile pochen. Morgen

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