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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Offenheit im Verhältnis zu ihrer Sinnlichkeit überraschte ihn nur wenig. Es gab eine Menge Frauen wie sie, zum Beispiel Ana. Doch bisher war ihm noch keine begegnet, die direkt aus den obersten Reihen der Londoner feinen Gesellschaft kam. Ein solches Geschenk auszupacken wäre bestimmt faszinierend, und er spürte, dass es zugleich aufregend sein würde.
    Er wandte sich dem Leutnant zu, der ungeduldig von einem Bein aufs andere trat. »Lasst es mir sofort mitteilen, wenn eine Nachricht für mich kommt, Murray. Es ist äußerst wichtig.«
    »Jawohl, Kapitän.«
    »Vielen Dank.« Er machte Meg ein Zeichen. »Sollen wir zurück zum Schiff gehen?«
    »An so einem schönen Nachmittag scheint mir das nicht so reizvoll«, sagte sie. »Wirst du an Bord gebraucht, oder können wir noch ein wenig die Insel erkunden?«
    Er nickte. »Warum nicht? Aber komm erst und wirf einen Blick auf die andere Seite des Hügels.«
    Sie folgte ihm um die Rückseite des Hauses und spähte hinab auf die lebhafte Szene im Meer: zwei englische Kriegsschiffe und die französische Fregatte, die jetzt die englische Fahne gesetzt hatte und an einem der britischen Schiffe angebunden war. Lange Ruderboote fuhren zwischen den Schiffen hin und her und transportierten Männer von einem zum anderen.
    »Fahren sie eventuell zurück nach England?«, fragte Meg und wünschte, sie fühlte sich nicht verpflichtet, diese Frage zu stellen. Sie wusste, dass Marineschiffe oft Zivilisten als Passagiere mitnahmen, wenn es einen guten Grund dafür gab. Und die Fahrt auf einem solchen Schiff würde weitaus bequemer sein als die auf einem Fischerboot. Es würde ihr Leid tun, wenn die Abfahrt der Schiffe kurz bevorstand, dachte sie missmutig, denn sie kannte sich. Sie war zwar hin und her gerissen, würde die Möglichkeit aber dennoch ergreifen müssen, wenn sie sich bot. Das bedeutete natürlich, dass es kein Zwischenspiel mit dem Freibeuter geben würde. Doch wenn es sich so entwickelte, würde ihr nichts anderes übrig bleiben.
    Cosimo gab vor, über diese Frage nachzudenken. Genau genommen gab es allerdings nichts nachzudenken für ihn. Er hatte wesentlich wichtigere Gründe als nur die Befriedigung seiner eigenen Lust, um Meg nicht von Sark weglassen zu wollen. Er brauchte sie hier, bis er sicher war, wie es um Ana stand. Wenn er nichts von ihr hörte, würde er wissen, dass er auf dieser Mission keine Partnerin hatte. Für diese Katastrophe war Meg seine Trumpfkarte, auch wenn sie noch nichts davon wusste. Es war sehr wahrscheinlich, dass die französische Beutefregatte mit einer neuen Mannschaft und ihren eigenen Offizieren und ihrer Besatzung als Kriegsgefangene zurück nach England geschickt werden würde. Also war eine kleine Notlüge durchaus akzeptabel.
    »Ich bezweifle es«, sagte er schließlich. »Die Fregatte wird wahrscheinlich sofort eine englische Besatzung bekommen und in die Marine integriert.«
    »Und was wird mit der französischen Besatzung?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Die Offiziere werden als Kriegsbeute ein gutes Lösegeld einbringen. Ich vermute, dass man sie hier in den Händen des Marine-Außenpostens lassen wird, bis man sie mit dem nächsten passenden Schiff abtransportieren kann. Den Männern wird man die Wahl lassen, ob sie sich bei der englischen Marine verpflichten oder lieber Kriegsgefangene sein wollen.«
    Meg runzelte ihre Stirn. Das klang absolut logisch, aber sie spürte: Etwas in dem, was er sagte, stimmte nicht, auch wenn sie nicht erklären konnte, was das war.
    »Also fährt keines von diesen Schiffen zurück nach England?«
    »Nicht sofort. Sie werden sich aufmachen, um Napoleon zu jagen«, sagte er mit einem Ausdruck von Desinteresse.
    Meg musterte ihn aufmerksam. »Wohin ist Napoleon denn unterwegs?«
    Er zögerte und beschloss dann, dass es der Sache nicht schadete, wenn sie dies erfuhr, für seine Ziele aber durchaus von Nutzen sein konnte. Sie würde das Gefühl haben, als vertraue er ihr etwas an. »Wir glauben, dass er nach Ägypten will.«
    »Glauben oder wissen?«, fragte sie.
    Er lächelte. »Scharfsinnige Frage. Wir wissen es, aber eigentlich darf ich dir das nicht sagen. Zurzeit ist das noch Geheimsache.«
    Sie nickte und versuchte, diese neue Information mit dem Rest auf eine Linie zu bringen, was sie bereits über den Freibeuter wusste. Brieftaubenkuriere, ein Netzwerk von Spionen, geheime Informationen. »Ich verstehe«, sagte sie trocken.
    Er sah sie an. »Ach wirklich?« Dann lachte er kurz. »Ja, ich

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