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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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kurzen Augenblick, korrigierte sie sich. Sie fragte sich, ob die unvermeidliche Enge des Schiffes, die kleinen Räume, die Gegenwart anderer, die alle Cosimo als Autorität betrachteten, ihre gemeinsame Zeit beeinträchtigen würde. Nun ja, das würde sie bald herausfinden.
    Cosimo hob auf eine unzeremonielle Weise Meg ins Ruderboot, die sie am Morgen noch beleidigt hätte. Er löste das Seil vom Pfosten und ruderte in Richtung Mary Rose , wo ein wartender Matrose das Seil fing, das Cosimo ihm zuwarf, und das Boot festband. »Ich nehme an, dass du den Damensitz erneut ablehnen wirst«, fragte Cosimo und deutete auf die Brettkonstruktion, die noch an der Reling festgebunden war.
    »Das nimmst du zu Recht an«, erwiderte Meg, obwohl sie die Leiter, die mehr als einen Meter über ihrem Kopf endete, mit einem gesunden Misstrauen betrachtete, weil sie nicht sicher war, wie sie sie mit einer Hand packen und sich hinaufschwingen sollte.
    »Ich nehme ebenfalls an, dass du eine kleine Hilfe meiner Hände nicht ablehnen wirst«, sagte er mit klar angedeuteter Doppeldeutigkeit und einem Kuss, den er flüchtig an ihr Ohr hauchte.
    »Nein«, stimmte sie zu.
    Er hob sie auf die Leiter, und sie kletterte mit einigen Schwierigkeiten hinauf, sehr darauf bedacht, ihren verletzten Arm zu schonen, und froh, dass ihr Frank Fisher über die Reling und an Deck half. Cosimo schwang sich dicht neben ihr ebenfalls an Deck.
    »Kapitän, Ihr habt eine Nachricht von der Leopold «, sagte Frank. »Sie kam vor einer Stunde.«
    »Gut«, sagte Cosimo – und wie Meg erwartet oder gefürchtet hatte, schien es plötzlich, als hätte es die letzten paar Stunden nicht gegeben. »Ist sie in meiner Kajüte?«
    »Aye, Sir.«
    Cosimo nickte und eilte davon. Meg folgte ihm nach ein paar Sekunden. Sie war sich unsicher über ihre Stellung auf diesem Schiff, nachdem der Kapitän nichts getan hatte, um das klar zu machen.
    »Cosimo, was weiß deine Mannschaft über mich?«, fragte sie und schloss die Kajütentür hinter sich.
    »Nichts«, sagte er und brach das Siegel auf einem zusammengefalteten Stück Papier. »Warum?«
    »Nur so.« Meg wandte Gus ihre Aufmerksamkeit zu, der sich offensichtlich darüber freute, dass sie beide wieder da waren. Oder zumindest Cosimo, korrigierte sie sich und kraulte Gus am Kopf. »Hatten sie Ana erwartet oder nur irgendeine Frau?«
    Er sah mit scharfem Blick von seinem Papier auf. »Ist das von Bedeutung?«
    Sie hatte sich vorgenommen, dass es hier um eine kurze, vorübergehende Liaison gehen würde. Warum sollte es von Bedeutung sein, was irgendwer auf diesem Schiff dachte oder wusste? »Nein«, sagte sie entschieden. »Natürlich nicht.«
    Er lächelte. »Sollte es auch nicht. Ich bin eingeladen, heute Abend mit dem Kommandanten der Leopold zu essen. Würdest du mich gern begleiten?«
    Meg runzelte die Stirn. Es war eine Sache, wenn es ihr egal war, was die Leute auf der Mary Rose über ihre Anwesenheit an Bord und in der Kajüte des Kapitäns dachten, aber eine ganz andere, was die Welt außerhalb betraf. Man konnte nicht wissen, wen der Kommandant alles kannte. Konnte sie riskieren, dass die Geschichte von ihrem Abenteuer mit dem Freibeuter zum Wasser auf den Mühlen der Tratschtanten der Gesellschaft wurde? Nein, sie war in ihren Indiskretionen niemals dumm gewesen und würde auch jetzt nicht damit anfangen. Arabella und Jack würden alle Gerüchte unterbinden, außer sie bekamen so viel Nahrung, dass sie nicht mehr zu unterbinden waren. Und das würde Meg nicht zulassen.
    »Nein«, sagte sie. »Das kann ich nicht tun, außer ich bitte sie um ihren offiziellen Schutz. Und dann würde ich erklären müssen, wie es dazu kam, dass ich diesen Schutz brauche.« Sie hob fragend die Augenbrauen. Der Würfel war im Kiefernwäldchen gefallen. Offensichtlich ließ sich ihre Bitte um den Schutz der Marine und ihre Hilfe für einen Rücktransport nach England nicht mit einer Liaison mit dem Freibeuter verbinden, egal wie kurz sie auch sein mochte.
    »Ich werde genauso heimlich nach England zurückkehren, wie ich es verlassen habe«, fuhr sie fort. »Je weniger Leute von diesem Abenteuer erfahren, umso besser.«
    Cosimo wäre es lieb gewesen, wenn sie alle Vorsicht in den Wind gepustet und die guten Sitten einfach vergessen hätte, wie es sicher in einer solchen Situation bei Ana gewesen wäre. Aber Ana lebte außerhalb der guten Gesellschaft und war ihren Regeln nicht unterworfen. Meg Barratt, so ungewöhnlich sie sich auch verhalten

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