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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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den Hügel hinunter. Ein paar Lampen leuchteten aus den Fenstern des kleinen Dorfes, aber die schmalen Straßen waren verlassen. Diese Gemeinde lebte mit der Sonne. Als Hogan zwischen den Häusern heraus und auf den Kai trat, sah er, dass die Mary Rose an Bug und Heck erleuchtet war mit noch zwei zusätzlichen Lampen am Besanbaum. Ein paar Männer lehnten tatenlos an der Reling, und der Geruch von Tabak zog übers Wasser herüber.
    Hogan ertappte sich dabei, wie er sie um ihre scheinbare Freiheit von allen Einschränkungen beneidete. Er war, der Tradition seiner Familie folgend, gern zur Marine gegangen, und sein augenblicklicher Posten war alles andere als unbequem, wenn auch etwas einsam. Aber das Leben auf einem Freibeuterschiff, oder zumindest diesem Freibeuterschiff, hatte seinen Reiz.
    Er legte zwei Finger an die Lippen und schickte einen durchdringenden Pfiff übers Wasser. Einer der Matrosen drüben hob zum Zeichen die Hand, und schon nach wenigen Minuten landete das Ruderboot an der Kaimauer.
    »Nachricht für euren Kapitän«, sagte Hogan und beugte sich vor, um dem Mann an den Rudern den Behälter zu geben.
    »Er ist auf der Leopold «, teilte ihm der Matrose mit und nahm den Zylinder entgegen. »Ist es dringend?«
    Hogan zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Der Leutnant sagte, euer Kapitän erwarte die Nachricht.«
    »Er wird noch vor Mitternacht wieder zurück sein.« Der Matrose hob zum Abschied eine Hand zum Gruß und ruderte zur Mary Rose zurück.
    Cosimo lehnte sich zurück in seinem Stuhl im bequemen Speiseraum der Leopold und nahm einen anerkennenden Schluck von seinem sehr feinen Portwein. »Ihr lebt gut«, lobte er.
    Die kleine Gruppe von Offizieren lachte. »Ich glaube kaum, dass Ihr auf Eurem Schiff viel schlechter lebt, Kapitän«, stellte der Kommandeur fest.
    »Nein, nicht viel schlechter«, stimmte ihm Cosimo zu. Er stellte sein Glas auf dem glänzend polierten Tisch ab und schob seinen Stuhl zurück. Meg wartete auf ihn, und nachdem er die Information bekommen hatte, die er brauchte, begann er, ungeduldig zu werden. »Vielen Dank für Eure Gastfreundschaft, Gentlemen, aber ich muss zurück.«
    »Wenn ich richtig verstanden habe, seid Ihr auf dem Weg nach Brest«, bemerkte der Kommandant.
    Das war eine vernünftige Schlussfolgerung, wenn man bedachte, welchen Kurs die Mary Rose bisher gesegelt war, aber Cosimo reagierte darauf nur mit einem neutralen Lächeln. »Das hängt ganz davon ab.«
    »Zugeknöpfter Hund«, murmelte der Kommandant zu seinem ersten Leutnant, als sie Cosimo an Deck folgten. Aber nach außen gab es nur freundliches Lächeln und Beteuerungen seines Dankes beim Abschied. Der Kapitän des Freibeuterschiffes bestieg das lange Gästeruderboot, dessen Besatzung ihn auf die andere Seite der Insel zu seinem eigenen Schiff bringen sollte.
    Cosimo lehnte sich zufrieden im Heck zurück. Er schaute hinauf zu den Sternen, und keiner der Ruderer oder der junge Offizier, der das Ruderboot vom Bug aus lenkte, konnten ahnen, dass er alles andere als entspannt war, während ihm die verschiedensten Alternativen für den folgenden Handlungsablauf seiner Mission durch den Kopf gingen. Die Fregatten hatten Befehl, ins Mittelmeer zu segeln, wo sich zur Zeit in Toulon die französische Flotte sammelte. Das war eine gute Neuigkeit für ihn, denn wenn er seine Mission erst mal abgeschlossen hatte, würde er eventuell jede Hilfe benötigen, die er nur ergattern konnte.
    Sie würden fast einen Monat brauchen, um durch den Golf von Biscaya, um die Spitze Portugals herum und durch die Straße von Gibraltar zu segeln, während er fast gleich lange brauchen würde, um auf seiner Route ebenfalls nach Toulon zu kommen. Sein derzeitiger Plan sah vor, dass er in Brest an Land ging und von dort quer durch Frankreich nach Toulon reiste. Er und Ana. Doch falls Ana ihn nicht kontaktierte, konnte er dann immer noch sicher der ursprünglich geplanten Route folgen? Es war ein langer Weg über Land durch das raue Zentralfrankreich, aber so konnten sie sich von allen großen Zentren und militärischen Stützpunkten fern halten. Außerdem war es eine derart unwahrscheinliche Route für einen feindlichen Agenten, dass niemand auf den Gedanken verfallen würde, sie könnten etwas anderes sein als die einfachen Reisenden, die sie zu sein schienen.
    Sie . Damit seine Mission eine echte Chance auf Erfolg hatte, brauchte er eine Partnerin.
    Das Ruderboot umrundete den Rand der Insel, stets dicht am Ufer entlang. Die

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