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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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und dann zur Mary Rose zurückkehren… Wie konnte man sich in einer Koje lieben? Vielleicht die Hängematte? Sie gluckste plötzlich.
    »Was gibt’s Komisches?«
    »Oh, nichts Besonderes. Ich habe mich nur gefragt, wie Hängematten auf Bewegungen reagieren… gewisse Arten von Bewegungen.«
    »Das hängt von den Fähigkeiten der Betroffenen ab«, erwiderte er ernsthaft.
    Meg nahm das kommentarlos zur Kenntnis und ließ ihrer Vorstellungskraft freien Lauf.
    Das Wirtshaus hatte eine niedere Decke und roch nach biergetränktem Sägemehl und schalem Tabak. Ein paar Fischer saßen mit ihrem Bier auf der Bank vor dem Haus, im Raum stand nur ein finster dreinblickender Mann mit fleckiger Weste an die Bar gelehnt, die Nase im Schaum seines Bierkrugs.
    Cosimos Nicken in seine Richtung wurde kaum erwidert. Er knallte die Hand auf die Bar. Eine schlampige Frau erschien nach etlichen Minuten und rückte ihre schmuddelige Haube auf dem fettigen, gelben Haar zurecht. »Was is’? Ach Ihr seid’s, Käpt’n.« Der Gruß klang für Megs Ohren nicht allzu enthusiastisch. »Was darf’s sein?«
    »Muscheln bitte, Berta, ein Laib Brot und zwei Krüge von eurem besten dunklen Bier. Wir sitzen draußen.« Er deutete auf die Tür, die er hinter ihnen offen gelassen hatte.
    Die Frau nickte und verschwand. »Sollen wir?« Cosimo deutete auf die Tür, und Meg folgte ihm nur zu gerne.
    »Ist es ungefährlich zu essen, was aus dieser Küche kommt?« Sie wollte nicht pingelig sein, aber ihr Unbehagen konnte sie nicht verleugnen.
    »In den Muscheln ist derart viel Knoblauch, dass das eine ganze Armee von Vampiren fern halten könnte.« Er setzte sich auf die Bank und lehnte sich zurück, die Ellenbogen auf die gescheuerten Bretter des Tisches gelegt.
    »Und wenn wir sie beide essen, brauchen wir uns nicht voneinander fern zu halten«, bemerkte Meg, folgte seinem Beispiel und hielt der Sonne ihre Gesicht hin.
    »Genau.« Er legte seine Hand flüchtig über die ihre, und das elektrische Knistern zwischen ihnen war beinah hörbar.
    »Solltest du deiner Besatzung nicht vielleicht sagen, wo du bist?«, fragte Meg und versuchte, dem Gespräch eine unverfängliche Richtung zu geben.
    »Oh, die wissen es schon«, sagte er träge. »Danke, Berta.« Er lächelte der Frau zu, die zwei schäumende Krüge vor sie auf den Tisch stellte.
    »Die Muscheln sind auch in ’n paar Minuten so weit«, murmelte sie und hastete davon.
    Meg schaute hinüber zur Mary Rose , die etwa hundert Meter vom Kai entfernt sanft schaukelnd im Hafen lag. Natürlich würden Miles Graves oder Frank Fisher nach dem Erscheinen des Kapitäns am Kai Ausschau halten.
    Die Muscheln wurden in einem dampfenden, duftenden Kessel gebracht, zusammen mit einer langen Stange frischen, knusprigen Brotes. Cosimo brach das Brot, gab Meg die Hälfte und tauchte die eine Hand in den Kessel, um eine leere Muschelschale zu finden. Er benutzte sie wie einen Löffel, schöpfte damit dann goldgelbe Muscheln aus dem Sud und zupfte sie aus ihren Schalen.
    Diese Technik war Meg neu, denn sie war an dünne Gabeln mit langen Zinken zum Muschelessen gewöhnt. Aber sie lernte die neue Methode schnell, tunkte ihr Brot in die Knoblauch-Wein-Sauce und spülte es mit tiefen Schlucken von dem braunen, schmackhaften Bier hinunter.
    Cosimo streckte die Hand aus und wischte mit einem Finger einen Tropfen Sauce von ihrem Kinn. Dann saugte er den Finger genüsslich sauber, und prompt wurde bei dem kleinen erotischen Spiel ihre Mitte feucht. Mit einem verlockenden kleinen Lächeln tauchte sie noch einmal ihr Brot in den Kessel und hielt ihm das saftige Stück an die Lippen. Er nahm zusammen mit dem Brot ihre Finger in den Mund, und ihre Blicke trafen sich mit viel versprechendem Funkeln.
    Meg fragte sich flüchtig, was irgendein Beobachter wohl von ihrem Benehmen halten würde, dann schob sie den Gedanken beiseite. Es war ihr egal. Niemand hier wusste, wer sie war, und zurzeit war sie keinem für ihr Verhalten eine Erklärung schuldig.
    Es war schon Spätnachmittag, als sie aufstanden, um wieder aufs Schiff zu gehen. Meg empfand ein gewisses Zögern, die sonnenbeschienene Bank zu verlassen, um zur Mary Rose zu rudern. Cosimo war an Land anders; die Wachsamkeit, die an Bord seines Schiffes ständig präsent war, war hier anders, entspannter. An Bord war er ununterbrochen auf Abruf, obwohl er sich so lässig gab. Diese untergründige Anspannung war verschwunden, seit sie den Taubenschlag verlassen hatten… bis auf jenen

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