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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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aber dennoch die Taille eines Mannes. Keiner seiner Gürtel würde ihr passen. Aber Ana hätte an so etwas sicher gedacht. Meg stand noch grübelnd da und hielt die Hosen fest, als Cosimo mit einem kurzen Klopfen der Form halber eintrat.
    »Ah ja«, murmelte er und betrachtete sie mit einem langen, genussvollen Blick, der von einem anerkennenden Lächeln begleitet war. »Das hatte ich mir gedacht. Du hast genau die richtige Figur dafür, meine Liebste.«
    »Das mag schon sein«, erwiderte Meg, »aber ich kann mich darin nicht bewegen, ohne dass mir die Hose an die Knöchel rutscht.« Sie ließ den Bund der Hose los und breitete in einer dramatischen Demonstration die Hände aus.
    »Du brauchst einen Gürtel.«
    »Der Schluss liegt nahe. Hatte… hat«, korrigierte sie sich hastig, »Ana einen?«
    Falls ihm der Ausrutscher überhaupt aufgefallen war, ließ er es sich nicht anmerken. »Nein, die Hosen passten ihr auch ohne, aber wir können einen von mir umkonstruieren.« Er kramte in einem Schrank. »Hier, mit dem können wir es versuchen, der ist einigermaßen dünn.« Er hielt einen schmalen Streifen bearbeitetes Leder hoch. »Komm her, damit ich ihn abmessen kann.«
    Meg stand still, als er den Gürtel um ihre Taille legte, ihn auf eine bequeme Weite zusammenzog und mit einem Papiermesser ein kleines Zeichen darauf ritzte. »Wirst du ihn abschneiden?« Die Sammlung von ordentlich aufgereihten Messern drängte sich erneut vor ihre Augen.
    »Abschneiden und ein paar Löcher reinstanzen«, gab er zurück.
    »Mit einem Messer?« Sie schluckte.
    Er schaute sie leicht irritiert an. »Womit sonst?«
    Meg zuckte mit den Schultern. »Oh, ich weiß nicht. Du könntest alle möglichen Arten von Werkzeug dazu nehmen… Schiffswerkzeug meine ich.«
    »Aha.« Er hob die Augenbrauen. »Ich kenne eigentlich kein Werkzeug, das es ausschließlich auf Schiffen gibt.« Er griff in seine Hosentasche und holte ein kleines Klappmesser heraus. Er öffnete die Klinge und schnitt mit festen Bewegungen durch das Leder.
    Das, dachte Meg, war ein gewöhnliches Messer, die Art von Messer, die normale Menschen bei ihren tagtäglichen Beschäftigungen für genau diese Art von normaler Aufgabe benutzten. Vielleicht war er in seinem vorigen Leben Messerwerfer in einem Wanderzirkus gewesen.
    Manchmal konnte ihr absurder Sinn für Humor sie retten, und dies war zweifellos eine solche Gelegenheit. Das idiotische Bild verbannte den letzten Rest der Furcht, die sie überfallen hatte, als sie die Schublade öffnete.
    Cosimo drückte die Spitze des Messers an der Stelle in das Leder, wo er das Zeichen eingeritzt hatte, und drehte es, um das Loch zu öffnen. »So, jetzt wollen wir ihn mal ausprobieren.« Er schlang ihr den Gürtel um, befestigte ihn und sagte: » Et voilà, madame .«
    » Et voilà , allerdings«, sagte Meg, fühlte an ihrer Taille und spürte, wie gut die Kniehosen nun saßen. »Vielen Dank, Sir.«
    Er lachte und drückte einen kleinen Kuss auf ihren Mundwinkel. »War mir ein Vergnügen, Madam.« Er schloss das Messer und steckte es wieder in die Tasche. »Bist du jetzt warm genug angezogen, um an Deck kommen zu können?« Er half ihr in das lederne Wams.
    »Regnet es noch?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, aber es ist kalt und feucht. Der Wind hat allerdings etwas nachgelassen, und der Seegang ist nicht mehr so schwer. Also habe ich angeordnet, das Feuer in der Kombüse anzuzünden. Dann kann Silas uns ein heißes Abendessen kochen.«
    »Das klingt viel versprechend.« Sie legte sich den Umhang um die Schultern und knöpfte sich den Kragen bis zum Hals zu. »Werden wir die ganze Nacht weitersegeln?«
    »Ja. Ich muss morgen vor Einbruch der Dunkelheit in Quiberon sein.«
    Meg nickte. Sie nahm an, dass Quiberon der Ort war, an dem er an Land gehen wollte. Da er dort Neuigkeiten erwartete, vermutete sie, dass es dort ebenfalls eine Brieftaubenstation gab wie die auf Sark.
    Sie folgte ihm an Deck, wo ihr kalte, feuchte Luft schier den Atem raubte. Aber ihr Körper blieb warm. Miles und Frank, ebenfalls in dicke Wettermäntel gehüllt, standen auf dem Oberdeck. Frank hielt das Steuerruder, und Miles stand hinter ihm, beobachtete die Segel und kommandierte den Kurs. Mike, der Steuermann, stand ruhig daneben, rauchte seine Pfeife, wobei er den Pfeifenkopf in der hohlen Hand hielt, um ihn vor Windstößen zu bewahren, und verfolgte die Aktivitäten der beiden jungen Männer.
    »Sie haben also mehr als einen Lehrer«, stellte Meg fest und

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