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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Ufer.
    Genug Abenteuer? Meg war sich da nicht so sicher. Sie sah ihn über den Strand laufen in Richtung auf einen schmalen Pfad, der sich zwischen den Felsen die Klippe hinaufwand. Ob er wohl seine Messer dabeihatte? Sie gab einer Eingebung nach und kletterte aus dem Boot ins flache Wasser, in dem ihre Stiefel versanken.
    »Madam… Miss Barratt… Wo wollt Ihr hin?«, ertönte Miles’ besorgtes Flüstern hinter ihr.
    »Kommt zurück, Madam«, befahl der Bootsmann wesentlich rauer und mit mehr Autorität in der Stimme.
    »Gleich«, flüsterte Meg über ihre Schulter nach hinten. »Ich will nur ein Stückchen den Pfad hinaufgehen.« Sie nahm zu Recht an, dass sie nicht das Boot verlassen und ihr folgen würden. Für sie war der Kapitän verantwortlich. Sie sollten lediglich warten, bis er wiederkam, und dafür sorgen, dass ihr einziger Weg zum Schiff zurück frei blieb.
    Sie lief zügig über den Sand, ohne sich Gedanken über das Geräusch ihrer Schritte zu machen, das der Sand dämpfte. Cosimo war ihr auf dem Pfad weit voraus, als sie den Fuß der Klippe erreichte. Er stieg rasch hinauf, benutzte aber soweit wie möglich die Büsche neben dem Pfad als Deckung.
    Meg kletterte stetig bergauf und versuchte dabei nicht, ihn einzuholen, denn sie ging davon aus, dass er sie nicht entdeckte, wenn sie weit genug von ihm entfernt blieb. Als er langsamer wurde, duckte sie sich hinter einen ziemlich stacheligen Busch und hielt den Atem an, weil er sich umdrehte, um den Pfad hinter sich zu mustern. Er hatte den schwarzen Mantel fest um sich gezogen, und so glitt er wie ein Schatten durch die schwarzgraue Nacht. Aus der Ferne würde ihn niemand sehen können, wenn er nicht ausdrücklich nach ihm Ausschau hielt.
    Aber falls es doch jemand versuchte… Ihr Herzschlag beschleunigte sich kurz, doch dann wurde er wieder normal. Cosimo wusste, was er tat. Falls er davon ausging, dass jemand ihn erwartete, würde er darauf vorbereitet sein.
    Er kletterte weiter, und Meg bewegte sich stetig hinter ihm her, hielt sich soweit wie möglich dabei auf dem Grasstreifen neben dem Pfad, denn sie nahm an, dass darauf ihre Schritte noch leiser als auf dem sandigen Weg waren.
    Und dann verschwand Cosimo. Sie spähte nach oben, konnte aber nur die graue Linie des Pfades erkennen, der sich zur Kante der Klippe hinaufwand, und darüber den schwarzgrauen Himmel. Sie sah nach unten, wo nur die graue Linie des Strandes zu erkennen war und daneben schwarz das Meer mit weißen Schaumkrönchen, wo sich die Wellen brachen. Zuerst konnte sie das Boot nicht erkennen, und ein Moment der Panik erfasste sie. Es war ihr einziger Weg, dieses Land zu verlassen. Doch dann glaubte sie, eine schwach sichtbare Linie am Rand der Klippe auszumachen. Sie erkannte, dass die Männer sich vom Strand in den Schatten der Klippe begeben hatten, so dass sie für jeden, der von oben schaute, unsichtbar waren.
    Doch wo war der Mann geblieben, den sie verfolgte? War er am Rand der Klippe angekommen? Das schien die einzige Erklärung zu sein. Meg ging wieder weiter, und ihre Schritte wurden länger, als sie sich an die Steigung des Weges gewöhnte, der hier nicht mehr als ein Ziegenpfad war. Einmal hielt sie inne, weil sie glaubte, etwas gehört zu haben, doch außer dem Zirpen von Grillen war die Nacht ganz still. Sie konnte Cosimo immer noch nicht sehen, und ein leichtes Unbehagen beschlich sie.
    Dann geschah es. Sie wurde von hinten gepackt, ein eisenharter Arm legte sich um ihren Körper, so dass ihre Arme und Hände an ihren Seiten festgehalten wurden. Sie wurde nach hinten gezogen und hätte auf dem rutschigen Weg das Gleichgewicht verloren, wenn nicht jemand sie kraftvoll gehalten hätte. Etwas Spitzes stach flüchtig dicht hinter dem rechten Ohr ihren Hals. Sie holte scharf Luft und stieß einen wimmernden Schmerzensschrei aus, der jedoch sofort von einer Hand unterdrückt wurde, die sich über ihren Mund und ihre Nase legte, so dass sie kaum noch atmen konnte. Jetzt waren ihre Arme wieder frei, und sie versuchte schwach, sich zu wehren. Doch die scharfe Spitze, die sich hinter ihrem Ohr in die Haut bohrte, drang durch ihren Widerstand nur tiefer ein, und schließlich hielt sie still und schnappte nur nach Luft. Als sie sich nicht mehr bewegte, hob sich die erstickende Hand ganz wenig, so dass sie die frische, feuchte Nachtluft einatmen konnte. Ihr Herz pochte heftig gegen ihre Rippen. Doch sie wusste, wer sie da hielt, obwohl er kein Wort sagte, während der ganzen Zeit

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