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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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sie ihn dabei beobachtet, wie er unangefochten sein Schiff durch eine Flotte von Feinden steuerte. Vielleicht musste sie akzeptieren, dass dieser Mann ein Krieger war, der einen Krieg mit ungewöhnlichen Waffen bekämpfte. Wenn sie das akzeptieren konnte, dann würde es ihr gelingen, an Bord dieses Schiffes zu bleiben, bis sie Folkstone wieder erreicht hatten. Und wenn es dabei notwendig sein sollte, Sex mit dem Freibeuter zu haben, würde sie ihn als eine Art Bezahlung für die Überfahrt betrachten.
    Sie hatte sich oft gefragt, wie es wohl war, eine Hure zu sein. Dieser Gedanke war so abwegig, dass sie ein Lächeln nicht unterdrücken konnte. Die Tatsachen lagen offen: Sie war genauso wenig bereit, ihr leidenschaftliches Abenteuer aufzugeben, wie sie ihre Chancen auf den Docks von Bordeaux versuchen wollte. Eine erfreuliche Kombination von Notwendigkeit und Verlangen.
    Cosimo blieb vor der Kajütentür stehen. »Ich könnte jetzt einen Cognac vertragen.« Er machte sich auf den Weg durch den Flur in Richtung Kombüse.
    Meg betrat die Kajüte, zog den Umhang aus und setzte sich auf die Bank am Fenster. Gus war immer noch nirgends zu sehen, und das verwirrte sie. »Wo ist Gus?«, fragte sie Cosimo, als er mit dem Flachmann und Gläsern zurückkam.
    »Unter Deck im Krankenraum bei David. Er hat noch nicht verstanden, dass er unter gewissen Umständen schweigen sollte, und er spricht kein Französisch.«
    Meg lachte und nahm das Glas, das er ihr hinhielt. »Warum hast du mir nicht gesagt, dass ihr mich hier unten einschließen würdet?«
    »Du hattest doch ganz klar zu verstehen gegeben, dass du gern in Ruhe gelassen werden wolltest.« Er setzte sich auf die Tischkante und nippte an seinem Cognac. »Und jetzt möchte ich, dass du mir erklärst, warum das so war.«
    Meg schwenkte die goldene Flüssigkeit in ihrem Glas und sah zu, wie bernsteinfarbene Lichter darin tanzten. Was hatte sie zu verlieren? Sie hatte eigentlich keine Wahl, als auf Cosimos Schiff zu bleiben, bis sie nach Folkstone zurückkehrten. Wenn er ärgerlich darauf reagierte, dass sie ihm gefolgt war und gesehen hatte, was sie gesehen hatte, dann sei’s drum. Vielleicht würde er ihr eine Erklärung dafür geben können, was ihren moralischen Bedenken möglicherweise eine neue Richtung geben konnte.
    Mein Gott, sie war noch scheinheiliger, als sie selbst es je angenommen hatte. Bella würde sie auslachen .
    »Warum hast du jene Männer getötet?« Sie hielt ihren Blick auf den Inhalt ihres Glases gerichtet.
    Cosimo wirkte erstaunt. »Welche Männer?«
    »Die Franzosen auf der Klippe bei dem halb verfallenen Haus. Sie unterhielten sich lediglich miteinander, und du hast dich von hinten an sie angeschlichen und sie getötet.«
    »Ich verstehe.« Er zupfte an seinem Kinn. »Also bist du mir gefolgt?«
    »Ja.«
    Es hatte den Anschein, dass Miss Barratt unverbesserlich war. Er holte tief Atem und atmete laut aus. »Komm doch bitte mal her.«
    Meg runzelte die Stirn und zögerte. In seinem Ton oder seiner Haltung schien nichts Drohendes zu liegen. Sie stand auf und ging zu ihm hinüber.
    Er erhob sich und sagte: »Dreh dich bitte um.«
    Meg tat das. Sie spürte seine Hand an ihrem Hals, dann einen leichten Druck dicht vor dem Ohr. »Wenn ich hier draufdrücke, wirst du das Bewusstsein verlieren«, sagte er in dem ruhigen, informativen Ton eines Mannes, der Studenten eine Lehrstunde erteilt. »Spürst du das?« Er drückte fester.
    Meg schluckte. Ihr Gesichtsfeld änderte sich irgendwie seltsam. »Hör auf!« Sofort ließ der Druck nach.
    »Das ist eine sehr effektive Methode, einen Feind kampfunfähig zu machen«, fuhr er in demselben Ton fort. »Leise genug und hinterlässt keine Spuren. Wenn der Betreffende erwacht, hat er keine Ahnung, was ihm passiert ist.«
    »Aber du hattest doch ein Messer?« Sie drehte sich langsam wieder zu ihm um und sah ihn verwirrt an.
    »Natürlich.« Das war die Feststellung einer Tatsache. »Ich riskiere nicht so leicht, dass etwas schiefgeht, meine Liebe.«
    »Also hast du sie nicht ermordet?«, murmelte sie.
    »Nein. Aber sie hatten zwei Männer getötet, meine Freunde, und zwar im Schlaf. Sie hatten auch zehn Tauben geschlachtet, sie in ihren Käfigen mit Schrot beschossen. Und jetzt sag mir, Meg, ob sie meine Gnade verdient hatten.« Seine Stimme hatte einen unangenehmen ironischen Klang.
    Sie schluckte schwer.
    »Aber du hast sie nicht getötet«, stellte sie leise fest.
    »Ich töte nicht zum Vergnügen.«
    Sie musste

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