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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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sich anstrengen, nicht zu der verschlossenen Schublade mit den Messern hinzuschauen. Er durfte nie erfahren, dass sie das ausspioniert hatte.
    »Das steckte also hinter dem ganzen Unsinn«, meinte er. »Also, ich muss dir mitteilen, meine Liebe, dass es sowieso unglaubwürdig war. Ich habe dich mit dem Steuerruder beobachtet, Meg, und du hast keine Spur von Angst gezeigt. Also könnten wir uns vielleicht darauf einigen, dass du nicht versuchst, mir weiszumachen, du wärst eine schwache, ängstliche Frau, die kaum eine Gans aus dem Garten scheuchen könnte? Wenn du irgendwelche Sorgen hast, dann tu mir den Gefallen und konfrontiere mich damit.«
    Das war vernünftig, und Meg sagte: »Einverstanden.«
    »Gut. Und könnten wir uns ebenfalls darauf einigen, dass wenn ich dir dringend nahe lege, etwas zu tun… irgendwo zu bleiben…, dass du dann versuchst, dir gut zu überlegen, ob du dich nicht daran halten möchtest?« Seine Augenbrauen zuckten, und so leichthin die Frage auch gestellt sein mochte, war Meg doch klar, wie ernst sie gemeint war.
    »Keine Sorge, Cosimo. Ich werde mich zwischen hier und Folkstone sorgfältig aus allen deinen außerplanmäßigen Aktivitäten heraushalten«, sagte sie mit voller Überzeugung. »Ich bin nur an Bord, bis wir wieder in Folkstone sind.« Sie legte ihm die Hände auf die Schultern. »Habt Ihr bezüglich irgendwelcher Annehmlichkeiten eventuell Anordnungen, Sir?«
    Es gab noch genug Zeit, sie in die richtige Form zu schmieden – keine Notwendigkeit, eine Wiedervereinigung mit einer zu früh geäußerten Erklärung zu trüben. Er küsste sie und grummelte: »Ja, da wäre eine Sache.«

15
    »’tschuldigung, Sir, aber ich glaube, das ist keine gute Idee«, stellte der Bootsmann offen fest. »Nicht wenn das Meer so wild ist… und keiner Euch Deckung geben kann.«
    »Ich weiß deine Besorgnis zu schätzen, Bootsmann, aber ich gehe allein«, gab Cosimo zurück. Seine Stimme klang ruhig, doch selbst von der halb geöffneten Tür der Kajüte her, hinter der Meg stand, konnte sie hören, dass sein Entschluss feststand.
    Offensichtlich hörte das der Bootsmann ebenso. Er sagte: »Ist recht, Sir. Ich lasse das Ruderboot bereitmachen.« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Ihr wollt nicht einmal einen von den Jungs mitnehmen? Bei diesem Seegang allein das Boot zu rudern wird nicht leicht werden.«
    »Nein, nicht nötig. Wir lassen das Schiff so nah wie möglich zum Strand fahren, und ich setze von da aus über. Du hältst die Mary Rose vierundzwanzig Stunden in ihrer Position – wenn ich dann nicht zurück bin, segelt ihr mit Miss Barratt zurück nach Folkstone.«
    »Nur vierundzwanzig Stunden, Sir?« Der Bootsmann klang entsetzt.
    »Genau vierundzwanzig Stunden. Und dann bringt ihr Miss Barratt nach Hause.«
    »Aye, Sir.«
    Meg zog sich in die Kajüte zurück. Sie hatte sie gerade verlassen wollen, als sie Cosimo und den Bootsmann an der Treppe zum Deck hinauf hörte und irgendetwas sie veranlasste, hinter der halb offenen Tür stehen zu bleiben. Sie wusste, dass Cosimo auf dem Weg nach Bordeaux noch einmal an Land gehen wollte, doch mehr hatte er darüber nicht verraten. Es schien, dass dieser Zeitpunkt gekommen war. Aber der Bootsmann hatte Recht, das Meer war wild, und der Regen fiel dicht. Warum musste es gerade heute Nacht sein? Und ganz gewiss würde die Besatzung sie dafür hassen, falls sie Cosimo hier zurücklassen mussten, nur um ihren außerplanmäßigen Passagier zurück nach England zu bringen.
    Cosimo kam mit abwesender Miene herein und strebte sofort zu den Seekarten. »Du gehst also an Land?«, sagte Meg hinter ihm.
    »Hmm.«
    »Heute Nacht?«
    »Genau.«
    »Aber das Wetter ist schlimm.«
    »Das lässt sich nicht ändern.«
    »Dem Bootsmann scheint die Idee auch nicht zu gefallen.«
    Er richtete sich auf und drehte sich um. »Woher weißt du das denn?«
    »Ich habe gelauscht«, gab sie zu. »Gerade eben. Ich hörte euch reden. Und wenn der Bootsmann es für keine gute Idee hält, dann denke ich, du solltest auf ihn hören.«
    »Ach, wirklich?« Er zuckte mit einer Augenbraue und wirkte amüsiert.
    »Das ist überhaupt nicht komisch«, sagte Meg, entschlossen, sich nicht so leicht abwimmeln zu lassen. »Wohin gehst du, und warum muss das ausgerechnet heute Nacht sein?«
    Cosimo kratzte sich an der Stirn und sagte geduldig: »Ich gehe an Land, um nachzusehen, ob es irgendwelche Nachrichten gibt. Und es muss heute Nacht sein, weil wir in der Nähe von La Rochelle

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