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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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nach einer Bademagd, die ihn kalt abspritzte. Anschließend begab er sich in den Raum mit den Zubern.
    Cunrat wartete noch ein wenig, bis ihm ebenfalls der Schweiß vom Rücken zwischen die Pobacken rann, dann ließ er sich abkühlen und folgte dem Scharfrichter in die Badstube. Die Zuber waren alle gut mit Badegästen gefüllt, nur Egli Locher saß allein im warmen Wasser. Offenbar war es hier wie in der Schänke: Niemand wollte sich zum Henker gesellen, auch wenn in Rosshusers Badehaus nicht gerade die Oberschicht verkehrte. Cunrat war es recht, so konnte er sich zu Locher in die Wanne setzen und ungestört mit ihm reden. Er hievte seinen Körper auf die andere Seite des Brettes, das quer über dem Zuber lag und auf dem ein Becher Wein und eine Platte mit Geflügel standen. Seine langen Beine musste er eng an den Körper ziehen, sodass die Knie aus dem Wasser stachen.
    Der Henker war nicht begeistert von seinem neuen Badegenossen, vielleicht hatte er sich ja inzwischen so an das Alleinsein gewöhnt, dass ihm jede Gesellschaft lästig war. Aber vielleicht mochte er auch Cunrats Fragerei nicht leiden.
    »Meister Egli, habt Ihr ihn … ich meine, wurde er …«
    Nach einem tiefen Seufzer half ihm Locher: »Ihr meint, ob ich ihn aufgezogen habe?«
    »Habt Ihr?«
    »Nein, heute hat nur der Vogt ihn verhört. Und morgen ist Sonntag. Aber wenn er bis Montag nicht redet, wird man wohl nach mir rufen.«
    »Aber er kann Euch nichts sagen, er hat Lucia nicht entführt! Das schwöre ich!«
    »Das hab ich lieber nicht gehört, du weißt, dass Schwören verboten ist. Außerdem sprichst du mit dem Falschen. Ich bin nicht für die Wahrheit zuständig, nur fürs Aufziehen.«
    Dann nahm er einen kräftigen Schluck Wein und einen Bissen vom Huhn, bevor er seinen Kopf auf den Zuberrand zurücklegte und die Augen schloss.
    Cunrat verstand, dass er nicht weiterreden wollte. So rief er die Magd und bestellte sich gleich einen ganzen Krug voll Wein und auch eine Platte mit Fleisch. Während er auf Speis und Trank wartete, sann er darüber nach, wie Egli Locher ihm helfen konnte. Immerhin war er ein wenig beruhigt, dass Giovanni noch nicht gefoltert worden war. Sie hatten noch einen Tag Schonfrist. In dieser Zeit musste ihm etwas einfallen. Die Magd brachte sein Mahl, er aß und trank, aber er hatte immer noch keine Idee. Egli Locher schien zu schlafen.
    Als die Magd einen Eimer heißes Wasser nachschüttete, fielen einige Spritzer dem Henker ins Gesicht und er schrak auf. Schnell ergriff Cunrat die Gelegenheit.
    »Meister Egli, darf ich Euch noch etwas Wein nachschenken?« Und schon hatte er den Becher des Scharfrichters bis zum Rand gefüllt. Der nahm ihn, sah Cunrat an, schüttelte den Kopf und trank ihn in einem Zug leer.
    »Was willst du noch von mir? Ich kann deinem Kumpan nicht helfen. Dem Frauenwirt eine Frau zu rauben, ist Diebstahl, schließlich hat er für sie bezahlt, sie ist sein Eigentum. Und auf Diebstahl steht nun einmal der Galgen.«
    »Aber er hat es nicht getan, das sage ich Euch doch! Sie ist verschwunden, aber keiner weiß, wie und wohin. Wenn ich sie doch nur finden könnte!«
    »Tja, dann wäre dein Freund gerettet. Aber so lang sie verschwunden bleibt, lastet der Verdacht auf ihm.«
    »Giovanni wüsste bestimmt einen Ausweg. Wenn ich wenigstens mit ihm sprechen könnte! Herr Egli, könnt Ihr mir nicht helfen? Habt Ihr keinen Schlüssel zum Turm?«
    »Was redest du da? Ich bin der Nachrichter, nicht der Gefängniswächter!«
    »Aber Ihr kennt doch die Wächter! Bitte, Meister Egli!«
    Als der Henker nicht reagierte, sagte Cunrat leise: »Wir haben Euch doch auch geholfen. Denkt nur an die Sache mit dem Leichnam, den Ihr gefunden habt. Und mit dem toten Pferd! Wir haben keinem etwas davon gesagt.«
    Egli Locher wandte langsam den Kopf.
    »Noch nicht!«, fügte Cunrat noch leiser hinzu und schämte sich, aber er sah keinen anderen Ausweg.
    »Ich verstehe«, nickte der Henker. »Du willst mich erpressen.«
    »Nein, Herr, gewiss nicht, aber ich brauche doch so dringend Eure Hilfe! Ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden soll.«
    Locher atmete tief durch, dann sagte er: »Komm morgen Abend um die zweite Stunde nach dem Ave-Läuten, wenn es dunkel ist, zum Raueneggturm.« Dann ließ er seinen Kopf wieder auf den Rand der Wanne sinken und schloss die Augen.

    Der Sonntag begann ohne Regen, wenn es auch immer noch unangenehm kalt war. Gretli begleitete Cunrat zum Gottesdienst bei den Barfüßern. Als sie

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