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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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Sassino handeln musste.
    Doch da fragte Poggio Bracciolini skeptisch: »Ein Einäugiger?«
    »Ja, der einäugige Diener des Conte. Alles weist auf ihn als Mörder.«
    Poggio wiegte zweifelnd den Kopf hin und her.
    »Habt ihr schon einmal mit ihm gesprochen?«
    »Damals in der Haue , als der Conte überfallen worden war.«
    »Und habt ihr ihn auch hantieren sehen?«
    Giovanni sah Poggio an, als ob er einen Schwachsinnigen vor sich hätte.
    »Ob wir ihn hantieren sahen? Was meint ihr mit Hantieren ?«
    »Habt ihr ihn schreiben sehen, eine Waffe führen, mit seinen Händen etwas tun?«
    Die beiden Bäcker wechselten einen erstaunten Blick, dann antwortete Giovanni unwillig: »Er hat mit einem Suppenteller hantiert, wenn Ihr so etwas meint. Und zwar geschickter als unser lieber Cunrat hier. Der hatte die Hälfte der Suppe verschüttet, bis wir vor der Tür des Conte standen. Aber ich weiß nicht, was die Suppe in der Haue mit dieser Sache zu tun haben soll.«
    »Mit welcher Hand hat er die Suppe genommen?«
    »Mit welcher Hand? Mein lieber Herr Bracciolini, ich verstehe Eure Fragen wirklich nicht.«
    »Es ist aber wichtig. Ich werde es euch gleich erklären. Mit welcher Hand hat er den Teller genommen?«
    Giovanni atmete tief durch, dann stellte er sich hin und versuchte, die Szene aus dem Gedächtnis nachzuspielen.
    »Also, er hat uns die Tür geöffnet, dann hat er die rechte Hand herausgestreckt, den Suppenteller genommen und ihn auf den Tisch gestellt.«
    Mit einer raschen Drehung imitierte er die Bewegungen des Einäugigen.
    »So war es doch, Cunrat?«
    Der nickte.
    »Und welches Auge fehlt ihm?«, wollte Poggio noch wissen.
    Nach kurzem Nachdenken antwortete Giovanni: »Das rechte.«
    »Dann kann er nicht der Mörder sein.«
    »Was redet Ihr denn da? Warum nicht?«
    »Hat einer von euch schon mit einer Armbrust geschossen?«
    Alle sahen sich an, dann schüttelte einer nach dem anderen den Kopf.
    »Meine Waffe ist zwar normalerweise die Feder, aber die Armbrust ist eine Schusswaffe, die mich interessiert. Deshalb habe ich mit vielen Balestrieri, wie die Armbrustschützen bei uns heißen, gesprochen. Stellt euch einmal vor, ihr würdet mit einer Armbrust zielen.«
    Poggio streckte den linken Arm nach vorn und bildete eine Mulde mit der Hand, um die Armbrust zu stützen, während er die Finger der rechten Hand vor sein Gesicht hielt, als ob er damit zielen würde. Zögerlich ahmten die anderen seine Gesten nach.
    »Jeder Mensch hat ein starkes und ein schwaches Auge. Und das dominante Auge, mit dem ein Balestriere zielt, befindet sich auf der Seite, mit der er gewöhnlich hantiert.«
    Neben Poggio hatten auch Meister Ismael, Giovanni und Cunrat den linken Arm nach vorn gestreckt und die rechte Hand zum Zielen vor das Gesicht gehoben. Dabei drückte jeder von ihnen das linke Auge zu, als ob er mit dem rechten sein Ziel fixieren würde. Nur Simon Ringlin hatte die Arme umgekehrt angeordnet und das rechte Auge geschlossen.
    »Schreibt Ihr mit links, Herr Ringlin?«, fragte Poggio.
    »Für gewöhnlich ja.«
    »Seht ihr? Wenn man euch anderen Dreien das rechte Auge blenden würde, dann könntet ihr nicht mehr mit einer Armbrust zielen. Jedenfalls nicht so präzise, wie der Mörder es kann. Der Einäugige kann es nicht sein.«
    Giovanni wollte noch etwas sagen, er holte Luft, doch dann schwieg er. Allen am Tisch war klar, dass Poggio recht hatte. Es folgte eine Stille, in der jeder fieberhaft überlegte.
    Meister Ismael sprach als Erster wieder.
    »Na gut, wenn diese Schlussfolgerung ist falsch, dann muss man ieberlegen andere Meglichkeiten«, sagte er. »Vielleicht wir haben es nicht nur mit einem Mörder zu tun, sondern mit zwei. Einer kennt sich aus mit Gift, da geniegt ein Auge, der zweite mit der Armbrust!«
    »Vielleicht sind es sogar mehrere!«, meldete sich nun auch Cunrat zu Wort. »Die Männer, die den Conte überfallen haben, waren vielleicht Komplizen des Einäugigen.« Dann fügte er noch hinzu: »Und mindestens einer der Angreifer hat Venezianisch gesprochen!« Dabei vermied er es, Giovanni anzusehen.
    Doch der ließ sich nicht provozieren, im Gegenteil, er schien immer noch in Gedanken versunken, und Cunrat kam es fast so vor, als ob er den Seitenhieb gar nicht gehört hätte.
    Dann begann der Venezianer vor sich hinzumurmeln: »Eine Verwechslung, ich dachte, es sei eine Verwechslung gewesen, aber nein, es war keine Verwechslung!«
    Die anderen sahen ihn verständnislos an.
    Da hob er plötzlich den Kopf und

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