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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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war in Ieberlingen, als sein Knecht mich wollte besuchen!«
    »Das jüdische Orakel hatte also doch recht!« Cunrat dachte an seinen aus dem Orakel abgeleiteten Verdacht mit der Bohnensuppe. Die anderen sahen ihn verwundert an, und Giovanni erklärte ihnen in spöttischem Ton, wie Cunrat den Mörder an seinem Gestank erkannt hatte. Er erntete allgemeines Kopfschütteln, doch Simon Ringlin konnte sich gar nicht beruhigen.
    »Was für ein Teufel! Sicario! Das kann nur bedeuten, dass er auch der Mörder des Herzogs Giovanni Maria Visconti war! Es hieß immer, Visconti sei von ghibellinischen Partisanen überfallen und getötet worden, aber ich habe nie daran geglaubt. So wenig wie mein Freund, der Mailänder Stadtarzt Lorenzini.«
    »Ist Euer Freund noch in Mailand?«, fragte Poggio.
    »Er ist tot, zumindest hat man mir das gesagt. Am Fieber gestorben. Kurz, nachdem ich von den Piraten entführt worden war.«
    »Und wenn es kein Fieber war?«
    Nach einem Augenblick des Überlegens flüsterte Simon Ringlin: »Womöglich ist er auch dafür verantwortlich! Wer außer Lorenzini hätte schon feststellen können, ob jemand durch Gift getötet wurde und nicht durch Fieber! Ein Satan! Dieser Mann ist ein Satan!«
    »Aber wer war der Auftraggeber für die Morde in Mailand?«
    »Ich würde meinen Kopf verwetten, dass es Giovannis Bruder Filippo Maria Visconti, der jetzige Herzog, war.«
    »Eine gute Referenz für einen Meuchelmörder«, spottete Poggio. »Hier in Costentz wurde der Assassino auf den König angesetzt, und ich würde mein Hinterteil verwetten, dass die Venezianer dahinterstecken. Wie hätten deine ›Freunde‹ denn sonst von den Anschlagsplänen erfahren, mein lieber Giovanni?«
    Der Bäcker schaute Poggio verdrießlich an, erwiderte aber nichts.
    »Hat nicht der venezianische Erzbischof Benedetti die Grabrede für den Mailänder Übersetzer gehalten, der umgebracht wurde?«, stichelte Poggio weiter. »Er scheint gute Kontakte nach Mailand zu haben, der fromme Benedetti!«
    Cunrat horchte auf, doch da sagte schon Simon Ringlin: »Erzbischof Benedetti? Ihr habt recht! Das ist mir auch aufgefallen, als der arme Ambrogio begraben wurde. Ich kenne nämlich auch Benedetti aus Mailand. Er war für einige Wochen als Gesandter Venedigs am Hof der Visconti. Das war zu der Zeit, als Giovanni Maria ermordet wurde.«
    »Seht ihr?«, meinte Poggio triumphierend. »Nun wissen wir auch, wer die Dienste des Herrn Assassino empfohlen hat!«
    Und zu Giovanni gewandt, fügte er hinzu: »Ich hatte dir ja gesagt, dass ein einfacher Bäcker nicht über alles im Bilde sein kann, was seine Oberen zu tun beabsichtigen. Selbst wenn er … ›Freunde‹ hat!«
    »Wenn all dies so wäre, warum sollten die Venezianer dann jetzt versuchen, den Mörder zu töten? Das scheint mir nicht logisch, Herr Poggio!«, gab Giovanni ärgerlich zurück.
    Poggio lächelte. »Mein lieber Giovanni, es ist allgemein bekannt, wie rasch die Venezianer ihre Koalitionen wechseln. Vielleicht haben sie es sich ja anders überlegt.«
    »Dann würde es ja wohl genügen, den Mordauftrag zurückzuziehen. Nein nein, auch wenn der Conte Sassino der Mörder ist, damit ist noch lang nicht erwiesen, dass die Venezianer dahinterstecken!«
    Da sagte Simon Ringlin bitter: »Wer immer die Auftraggeber sein mögen, jedenfalls verstehe ich jetzt, was Jakob Schwarz damit meinte, ich wisse nicht, mit wem ich mich angelegt habe. Wenn Sassino der Mörder von Giovanni Maria Visconti war und jetzt den König töten soll, dann ist er tatsächlich viel mächtiger als Jakob Schwarz es je war. Er hat Unterstützer von ganz oben, wer sie auch seien. Aber warum nur hat er meine Lucia entführt?«
    Giovanni seufzte. »Ach Herr Ringlin, Lucia ist so wunderschön, sie ist wie ein Engel, der vom Himmel herabgekommen ist! Da fragt Ihr noch, warum er sie entführt hat?«
    Cunrat musste an Lucias rotes Kleid denken, und wie er den Conte einmal im Lörlinbad gesehen hatte, als dieser von einem Besuch bei ihr kam. Vielleicht hatte Giovanni recht und auch Sassino war dem Liebreiz der Mailänderin verfallen, allerdings wohl weniger ihren himmlischen als den irdischen Reizen.
    »Wenn wir nur wüssten, wo er sie gefangen hält«, seufzte Simon Ringlin.
    Cunrat hatte eine Idee. »Das geheime Gemach in der Haue !«
    Doch Giovanni sah ihn kopfschüttelnd an. »Das ist ein kleiner Raum, nicht mehr als ein Durchgang zur Stadtmauer. Da kann man niemanden längere Zeit gefangen halten. Die Gefahr wäre viel zu

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