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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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sie schreibt, etwas, was nur der Empfänger verstehen kann. Er kennt die geheime Bedeutung der Worte.«
    »So schwer sind sie nicht zu entziffern«, meinte Poggio großspurig. »Mit dem Kleinod dürfte wohl Lucia gemeint sein. Dann hat die feine Magdalena also ein zweites Mal geholfen, das Mädchen zu verstecken.«
    »Als die Mailänder sie von Burg Grimmenstein fortgebracht hatten!«
    »Aber wegen meines früheren Besuches war sie gewarnt. Sie musste damit rechnen, dass wir sie verdächtigen würden. Deshalb hat sie Lucia gleich wieder fortschaffen lassen.«
    »An den vereinbarten Ort … Wo kann das sein?«
    »Bei einem Herrn, der Reliquien schätzt.«
    »Das tun viele.«
    »Aber ich kenne einen, der Reliquien in unglaublicher Menge anhäuft. Außerdem wohnt er an einem Ort, wo früher viele Menschen gelebt haben, heute aber nur noch wenige sind, sodass es leerstehende Räume ohne Zahl gibt, in denen man jemanden verstecken kann. Dabei ist es so abgelegen, dass niemand auf die Idee käme, dort nach einem verschwundenen Menschen zu suchen.«
    »Wo ist das? Hört auf, in Rätseln zu sprechen wie die Äbtissin!« Giovanni wurde ungeduldig.
    »Ich spreche vom Kloster Richenow.«
    »Richenow?«
    »Dann lasst uns dorthin fahren!«, rief Cunrat und wunderte sich, dass Giovanni, der eben noch voller Hoffnung gewesen war, plötzlich eine düstere Miene annahm und in sich zusammensackte.
    »Auch wenn Lucia dort versteckt war, dann ist sie jetzt gewiss nicht mehr da. Die Insel Richenow war der ideale Ort für den Conte, um sie bei seiner Flucht mitzunehmen. Er musste nur vom Paradies aus ein Boot nehmen, Lucia auf der Insel abholen und dann mit ihr rheinabwärts flüchten.«
    »Du hast recht«, pflichtete Poggio ihm bei, »sie ist sicher nicht mehr dort.«
    Inzwischen war Poggios Knecht Antonio vom Stauf zurückgekehrt. Er stellte den Weinkrug auf den Tisch und verteilte gläserne Noppenbecher. Kaum hatte er eingeschenkt, stürzte Giovanni seinen Wein hinab.
    »Stecken denn diese Pfaffen alle mit dem Bösen unter einer Decke?«, rief er erbost. »Um ein paar alte Knochen!«
    »Aber Giovanni! Der Fuß des Heiligen Petrus!«, wandte Cunrat ein.
    »Geh mir fort mit deinem Fuß!«
    Cunrat verstummte, aber Poggio sah nachdenklich auf den Brief.
    »Nicht nur wegen der Reliquie. Die Äbtissin spricht von einer Vereinbarung. Der Conte sollte etwas für sie zurückholen, was man ihr entrissen hat.«
    Er nahm die Augengläser ab und tippte damit auf das Papier. »Aus der Höhle des Fuchses … Wen meint sie mit dem Fuchs?«
    Plötzlich warf er Brief und Gläser auf den Tisch, lief zu seiner Truhe und begann wie wild darin zu wühlen. Papiere flogen nach allen Seiten fort, er hob Bücher heraus und öffnete sie, nur um sie rasch wieder zu schließen, und als er geendet hatte, fing er an, alles erneut zu durchsuchen. Schließlich hielt er inne, auf dem Boden sitzend, ernüchtert wie nach einem Rausch.
    »Er ist fort«, sagte er.
    Ebenso plötzlich, wie er sich auf die Truhe gestürzt hatte, erhob er sich nun und ging entschlossen auf seinen Diener zu. Der wurde bleich.
    »Antonio, hast du einen Brief aus meiner Truhe genommen? Deutsch geschrieben, ein Liebesbrief mit einem Lied dabei?«
    »Nein, Herr, ganz gewiss nicht, das würde ich niemals tun!«, verteidigte sich der Diener.
    »Aber er ist verschwunden! Ich war mir sicher, dass er dort unten in der Truhe lag. Wie ist das möglich? Du hast doch immer hier gewacht, wenn ich unterwegs war, oder?«
    »Natürlich, Herr, immer!«
    »War jemand hier in meiner Abwesenheit?«
    »Nein … gewiss nicht … außer … vielleicht …«
    »Was stotterst du so? Ja oder nein?«
    »Einmal kam ein feiner Herr … Ihr wart soeben ins Bad gegangen.«
    »Was für ein Herr? Was wollte er?«
    »Er war Italiener, ein Graf, und er sagte, er sei mit Euch aus Rom geflüchtet, als der Pöbel den Papst ergreifen wollte. Ihr wäret Freunde. Da habe ich ihm gesagt, er könne hier auf Euch warten. Er war sehr freundlich, hatte Wein mitgebracht und sogar mir davon angeboten.«
    »Wie hieß er?«
    »Seinen Namen hat er nicht genannt.«
    »Was wollte er von mir?«
    »Er bestand darauf, es Euch persönlich sagen.«
    »Und hast du ihn im Zimmer allein gelassen?«
    Antonio sah zu Boden. »Ich musste plötzlich so dringend zum Abort. Als ich zurückkam, war er nicht mehr da.«
    Poggio gab seinem Diener eine schallende Ohrfeige. »Verschwinde!«
    Wie ein geprügelter Hund verließ Antonio das Zimmer.
    »Der Conte

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