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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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Burg. Der Rhein wurde nun breiter, wurde wieder zum See, und der Blick weitete sich. Links grüßten vom steilbewaldeten Seerücken herab die Burg Castel, darunter das Kirchlein von Tägerwilen, der Flecken Triboltingen, und danach lag am Ufer das Dörfchen Ermatingen mit seinem Hafen und der großen Kirche. Auf der rechten Seite öffnete sich eine schilfbewachsene Bucht, in der Cunrat Dutzende von weißen Schwänen sah. Richtung Nordwesten erhob sich eine Burgruine.
    »Dort ist die Insel!«, erklärte ihm der Steuermann, dem er fünf Pfennige für die Fahrt bezahlt hatte. »Und an der Spitze, die Ruine, das war die Festung Schopflen. Aber die wurde schon vor vielen Jahren von den Costentzern geschleift, nachdem die Abtsleute einen Costentzer Fischer umgebracht hatten!«
    Die Ufer drängten nun wieder dichter zusammen, und die Lädine hielt sich rechts, denn linker Hand sperrten eine Reihe von Fischreusen den Fluss. Man hatte sie wie große Pfeile in die Strömung gelegt, sodass die Fische unweigerlich zur Spitze getrieben wurden und dort leicht gefangen werden konnten.
    »Diese Aale solltest du dir nicht entgehen lassen, mein Freund«, schwärmte der Steuermann. »In Weißwein gekocht sind sie eine wahre Gabe Gottes!«
    Cunrat mochte keine Aale, sie erinnerten ihn zu sehr an Schlangen, doch er nickte.
    »Und diese Kirche dort?«
    Auf der Insel erhob sich zwischen den Weinbergen eine alte Kirche mit einem gedrungenen quadratischen Turm, der wie ein schwerer Prälat auf der Vierung hockte.
    »Die ist dem Heiligen Georg geweiht. Sein Haupt ruht hier in der Krypta. Aber es gibt noch viel mehr Reliquien auf der Richenow. In einem Schrein im Münster liegt sogar der Apostel Markus!«
    »Und der Fuß des Heiligen Petrus?«, fragte Cunrat.
    »Das weiß ich nicht, der befindet sich gewiss am Ende der Insel, in der Kirche von Petrus und Paulus. Du erkennst sie an den zwei Türmen. Bist du denn auf Pilgerfahrt?«
    »Nein, ich suche … Hast du von der Frau gehört, die hier manchmal singen soll?«
    Der Steuermann hatte zwar von ihr gehört, ihrem Gesang selbst aber noch nie gelauscht. Als Cunrat ihm jedoch sagte, er wolle mit dem Abt sprechen, begann er zu lachen.
    »Du Habenichts willst mit Friedrich von Zollern sprechen? Der Abt stammt aus einem alten Grafengeschlecht, der ist ein hoher Herr!«
    »Keine Angst, ich habe etwas bei mir, wofür er mich gewiss empfangen wird.«
    »Was könntest du ihm wohl mitbringen? Da musst du schon mit Gold und Silber kommen oder noch besser mit einer Reliquie!«
    Cunrat stieg trotzdem am Hafen aus und verabschiedete sich. Die Schiffsknechte begannen die Rebstecken auszuladen, danach würde die Lädine weiterfahren nach Diessenhofen, um dort die Nacht zu verbringen. Aber auf dem Rhein herrschte ein reger Schiffsverkehr, sodass Cunrat sicher ohne Mühe ein Boot für den Rückweg nach Costentz finden würde. Mit Zerberus an seiner Seite machte er sich auf den Weg über die Insel zum Kloster Richenow.

    Die Straße führte ihn durch Weinberge und blühende Wiesen quer über die Insel, vorbei an Feldscheunen und Rebhäuschen. Rechter Hand zogen sich Reihen von Weinstöcken den Hang hinauf, am höchsten Punkt der Insel stand ein grob gemauerter Wachturm. Dann sah Cunrat das Kloster vor sich liegen. Der Weg endete in einem rechteckigen, auf drei Seiten ummauerten Hof, von dem aus mehrere Pforten in den Klosterbezirk führten. Rechts erhob sich hinter der Mauer eine Kirche, links sah man einige Fachwerkgebäude über den Mauerrand ragen.
    Als er einen Bauern fragte, wo er den Abt finde, sah dieser ihn von oben bis unten an, bemerkte seinen ausgebleichten Strohhut über der Bundhaube und den groben Bäckerkittel, die knielange nicht mehr ganz saubere Hose und die staubbedeckten Lederschuhe. Sein Blick schien zu fragen: ›Was will denn so ein ärmlicher Geselle von unserem Herrn Abt?‹, aber dann antwortete er: »Im Abtshaus, wo sonst?«
    »Und wo finde ich das Abtshaus?«
    »Beim Münster des Heiligen Markus.«
    »Ist das die Kirche hier rechts?«
    »Nein, das ist die Kirche des Heiligen Johannes.«
    »Und wo ist dann das Markusmünster?«
    »Beim Marienmünster.«
    Plötzlich verstand Cunrat, dass Giovanni manchmal ungeduldig wurde.
    »Und das Marienmünster, wo finde ich das?«
    Der Bauer wies auf die Pforte in der mittleren Mauer, dann ging er kopfschüttelnd weiter.
    »Habt Dank!«, rief Cunrat ihm nach, doch der Mann war schon auf seinem staubigen Weg in die Weinberge.
    Cunrat durchquerte das

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