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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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Leute nach ihr fragte. Bei jedem grauen Mantel in der Menge machte sein Herz einen Sprung, aber es gab zu viele graue Mäntel, und vielleicht hatte sie dieses Symbol der Mäntellerinnen ja auch abgeben müssen und trug nun eine ganz andere Farbe. Wenn sie überhaupt noch in Costentz war. So träumte er nur von ihr, wenn er nicht einschlafen konnte, weil die italienischen Bäcker genauso laut schnarchten wie die deutschen.
    Eines Nachts, als er noch wach lag, hörte er, wie Giovanni sich im Bett neben ihm erhob, leise die Stiefel anzog, seinen Mantel nahm und den Schuppen verließ. Die anderen schliefen, nur Cunrat hatte sein Verschwinden bemerkt. Wo ging er um diese Zeit noch hin? Ins Lörlinbad ? Aber ins Lörlinbad hätte er doch nicht heimlich nachts zu gehen brauchen. Cunrat konnte sich keinen Reim darauf machen. Er schlief ein, bevor Giovanni zurück war.
    Am nächsten Morgen lag er neben ihm, als ob nichts geschehen wäre. Als Cunrat ihn fragte, wo er denn in der Nacht gewesen sei, reagierte er erstaunt. »Du hast geträumt, Langer, wo soll ich denn bei dieser Kälte noch gewesen sein?«
    Doch Cunrat wusste, dass er nicht geträumt hatte.

    Zwei Tage vor Heilig Abend saß Cunrat auf dem Marktplatz zwischen der Stephanskirche und dem Barfüßerkloster hinter dem Verkaufsstand. Der bestand aus einem runden Brett mit drei Löchern, in das sie Holzfüße steckten. Diesen einfachen Tisch konnten sie immer mit sich führen und dort aufbauen, wo es ihnen gerade zupasskam. Wie sie aus dem Ofen kamen, wurden die knusprigen Brezeln und dampfenden Pasteten dort ausgelegt, und meist lagen sie nicht lang. Extra für das Weihnachtsfest hatte Giovanni außerdem bei einem Töpfer irdene Model besorgt, mit denen sie nun süße Kuchen in Form des Jesuskindes und eines Engels backen konnten. Die Leute rissen sie ihnen aus den Händen.
    An diesem Morgen hatte sich eine Traube von Menschen vor ihrem Stand gebildet, die darauf wartete, dass die nächste Fuhre Kuchen aus dem Ofen kam. Giovanni, Antonello und Gentile waren unterwegs, um Holz und Mehl einzukaufen. Alle Leute harrten ungeduldig darauf, dass Jacopo endlich die Ofentür öffnete und mit der Schaufel die nächsten Engel und Jesuskinder auf Cunrats Verkaufstisch kippte. Schließlich war es so weit. Doch gerade in dem Augenblick, als die Leute noch näher zum Tisch drängten, weil jeder der Erste sein wollte, der den dampfenden Kuchen in Empfang nahm, ertönte plötzlich ein Schrei aus der Menge:
    »Ein Dieb! Mein Beutel ist weg!«
    Cunrat richtete sich abrupt zu ganzer Länge auf und sah noch aus dem Augenwinkel einen dunkelhaarigen Jungen rasch hinter der nächsten Krämerbude verschwinden.
    »D… da …« Er zeigte in die Richtung des Jungen, und der Bestohlene lief mit ein paar weiteren Männern los, um den Dieb zu stellen. Doch es waren so viele Menschen zwischen den Ständen unterwegs, dass sie den Beutelschneider nicht mehr erwischten. Fluchend kehrten sie nach einer Weile zurück und fragten Cunrat, ob er den Dieb erkannt habe. Doch der konnte ihnen nur sagen, dass es ein Junge von vielleicht 12, 13 Jahren mit schwarzen Locken gewesen war. Diese Beschreibung war zu vage, als dass sie etwas genützt hätte. Doch nun hatten die Umstehenden, die schon wieder auf die nächsten Kuchen warteten, ein Gesprächsthema gefunden, das ihnen die Wartezeit verkürzte. Überall in der Stadt waren in den letzten Wochen Diebe aufgetaucht, trotz der Abschreckungsmaßnahmen der Obrigkeit. Noch keiner war gefasst worden, und man munkelte, dass es sich um eine organisierte Bande handle. Jeder kannte eine Geschichte von irgendjemandem, dem Beutel, Messer, Gürtel oder Schmuck gestohlen worden war, meist inmitten vieler Menschen, sodass es versierte Diebe von besonderer Dreistigkeit sein mussten. Die Stadtwachen waren hilflos, denn wenn man den Diebstahl auch meldete, so konnten sie doch nichts unternehmen. Die einzige Maßnahme, die die Stadt ergriffen hatte, waren regelmäßige Ausrufe durch den Herold, dass die Menschen auf ihr Hab und Gut besser achtgeben sollten sowie das Hängenlassen des letzten Diebes am Galgen trotz der Ankunft hoher Gäste.
    Cunrat tat der Bestohlene leid, er schenkte ihm ein besonders schönes Kuchenjesuskind.
    Da kam von der Plattengasse her eine junge Frau in einem einfachen Wollmantel raschen Schrittes auf ihn zugelaufen. Cunrat glaubte, sie wisse vielleicht etwas über den Dieb, aber sie fragte ihn: »Seid Ihr Cunrat Wolgemut?«
    »J… ja, der b… bin

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