In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)
ich.
Elias riss mich blitzartig in seine Arme und zerdrückte mich fast. „Du … zer… quetschtst … mich!“
„Ich hab dich nicht verdient“, flüsterte mein Freund in meine Haare.
„Aua!“
„Ich lasse dich nie wieder los.“
„Meine Rippen!“ Erst jetzt ließ Elias etwas locker. „Puuh!“, stöhnte ich. „Ich dachte schon, du willst mich zu Brei drücken.“
„Entschuldige“, sagte mein Vampir und öffnete mit einem Fingernagel eine kleine Wunde an seinem Hals für mich. „Trink!“, befahl er mir und ich tat es.
Mit einem kleinen Stechen spürte ich Elias’ Fänge anschließend an meinem Hals. Das Gefühl, wie es ist, seinen Freund im Arm zu halten und ihn zu nähren, kann man nicht erklären. Es war überwältigend, zu wissen, dass mein Blut ein Sehnen in ihm stillte und ihm Kraft gab. Elias schnurrte, während er trank und dieses brummende Geräusch brachte mich zum Lachen, denn es kitzelte unheimlich in meinem Nacken.
Mein Freund ließ von mir ab und gab mir einen Kuss , mit dem er mir den nötigen Speichel lieferte, um seine Wunde zu verschließen. Nachdem alle Verletzungen versiegelt waren, küsste er mich ausgiebig, immer noch laut schnurrend. Wir mussten es ausnutzen, dass Elias von mir getrunken hatte, denn das hielt seine Fänge im Zaum.
Ganz unverhofft jedoch ließ er plötzlich von mir ab und umfasste freudig seinen Kopf.
„Was ist los?“, fragte ich.
„Meine Schwester“, sagte er und strahlte. „Wir hören uns wieder.“
„Das freut mich.“ Und das meinte ich aus ganzem Herzen.
„Sie ist bei uns zu Hause. Ich werde sie bitten, mir ein paar Sachen und meine Gitarre mitzubringen.“
„Au ja !“, jubelte ich. „Es wird Zeit, dass du mal für mich spielst.“
„Alles , was du willst, mein Kätzchen.“ Sein Blick war unergründlich. „Alles.“
Er versank eine ganze Zeit in Gedanken und ich wollte ihn nicht stören, also blickte ich ihn einfach nur an und genoss seine Nähe.
„Ich hab’s !“, sagte er, als Minka hereinspazierte und sich mit einem Mauzen neben mich setzte. Jetzt musterten wir beide ihr Herrchen.
„ Ich weiß, wo ich wieder ganz schnell auf die Beine komme, und dir wird es auch gut tun!“
„Wo ?“
„ In Rumänien! Was hältst du von ein paar Tagen Siebenbürgen?“
Ich riss die Augen auf. Nichts lieber als das! Allerdings war da dieses leise Stimmchen in mir, das mich warnte.
„Aber was ist mit den Werwölfen und Hexen und …“ Er unterbrach mich, indem er mir einen Finger auf den Mund legte.
„Wir sagen nur Anastasija und unseren Eltern, wo wir sind. Wir steigen heute noch in ein Flugzeug. Meine Großeltern haben ein abgelege nes Haus in den Bergen, wo wir zwei uns verziehen können. Niemand wird wissen, wo wir sind, und ich sorge dafür, dass man unserer Spur nicht folgen kann.“
Ich hatte noch immer meine Bedenken, aber wenn Elias es für sicher hielt, dann war es ok ay für mich. Und mal ehrlich? Wer könnte da widerstehen? Also, ich nicht und so fiel ich meinem Freund vor Begeisterung um den Hals.
„Heißt das ja ?“
„Ja ! Ja! Ja! Und noch einmal: Ja!“, rief ich begeistert aus.
„Gut, dann pack deine Sachen. Ich telefoniere kurz wegen des Fluges“, sagte Elias und zückte sein Handy.
Vor lauter Vorfreude standen mir die Tränen in den Augen. Ich würde Elias zwei Tage und zwei Nächte ganz für mich alleine haben … weit weg von dem Bösen, das uns verfolgte.
Kapitel 13
Elias kümmerte sich um alles Nötige, ich brauchte nur meine Tasche packen und mich ins Auto zu setzen. Wie er es geschafft hatte , meine Eltern zu überreden, wollte ich gar nicht wissen.
Anastasija fuhr uns zum Flughafen und blieb so lange bei uns, bis wir zum Flugsteig gingen. Ich liebe fliegen, aber ich bin jedes Mal unheimlich nervös davor und wenn ich nervös bin, neige ich dazu , jede Menge Müll zu reden. Elias sah – ganz Gentleman – mit einem liebevollen Lächeln darüber hinweg und ließ mich wie einen Wasserfall plappern. Es war ihm egal, dass mein Gerede weder Hand noch Fuß hatte. Teilweise versuchte er sogar, auf mein sinnloses Geplapper einzugehen. Ich liebte ihn dafür. Er blieb selbst dann noch ruhig, als ich versuchen wollte, Laolawellen im Wartebereich vorzuführen. Sanft zog er mich zu sich auf den Schoß und lenkte mich von meinem Vorhaben ab. Ich seufzte und starrte hinaus zu unserem Flugzeug, das noch betankt wurde. Es kribbelte in meinem Bauch und ich lehnte mich gegen meinen Freund, um zur Ruhe
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