In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)
abgeschnitten hättest?“ Er hob eine Hand an sein Kinn und starrte an die Decke.
„Sei lieb, sonst zwinge ich dich , an Karneval in so ein Kostüm zu schlüpfen!“
Mein Vampir riss die Augen weit auf und sah mich ungläubig an.
„Da musst du mich erst unter Drogen setzen.“
Ich nutzte seine Abgelenktheit aus und zog ihn mit einem festen Ruck zu mir in die Wanne.
„Miriam!“, prustete er, als er wieder auftauchte.
„Das ist mein Name.“
„Du bist so unberechenbar wi e ein Tornado.“
Ich sah ihn triumphierend und glücklich an. Als er keine Anze ichen von Reue in meinem Gesicht fand, sprach er weiter:
„Und genauso bist du durch mein Leben direkt in mein Herz g efegt. Dort wirst du in alle Ewigkeit wüten.“
Liebevoll schmiegte ich meinen Körper an seinen und genoss es , seine starken Hände auf meiner nackten Haut zu spüren. Wir küssten uns so lange, bis Elias seine Fänge nicht mehr kontrollieren konnte. Sanft schob er mich von sich.
„Willst du wissen, was Anastasija und ich immer in der Wanne gespielt haben?“, fragte er und zog mit einem angewiderten G esicht seine klatschnassen Schuhe aus. Hemd und Hose folgten.
„Erzähl!“, forderte ich ihn auf und begutachtete, was ich mit seinen Sachen angerichtet hatte.
„Wir haben immer U-Boot gespielt“, sagte Elias eine Weile sp äter. „Ich hab so getan, als würde ich ein Unterseeboot steuern und Anastasija hat den Ausguck gespielt.“ Ich versuchte mir Miniaturausgaben der beiden Vampire in einer Badewanne vorzustellen und brach in Gelächter aus.
„Ha … ha … ha“, sagte mein Freund etwas beleidigt. „Aber euer Thekenspiel war auch nicht besser.“ Er verschränkte die Arme und grinste mir schelmisch zu.
In meinem Kopf hatte Mini-Elias eine Kapitänsmütze auf und Anastasija trug ein schickes Matrosentuch um den Hals. Ich sah sie in der Badewanne stehen und Elias, dem vor ihr sitzenden Steuermann, Befehle zurufen. Das war zu viel für mich. Ich konnte mich nicht mehr halten und tauchte ab. Elias zog mich wieder hoch und starrte mich mit großen Augen an. Ich hustete und prustete vor Lachen und fiel ihm um den Hals.
„Deine Fantasie kommt der Realität erschreckend nah“, sagte Elias und ich hielt kurz inne. „Nur hatte Ana kein Matrosentuch um, sondern ebenfalls eine Mütze.“
Das gab mir den Rest. Er war anscheinend in meinem Kopf gewesen. Ich kugelte mich vor Lachen und hielt mich am Rand der Wanne fest. Mein Bauch fing langsam an, wehzutun.
„Hey, hast du deine Mütze noch?“, fragte ich, als ich kurz zur Ruhe kam, nur um dann gleich wieder in Gelächter auszubrechen. Jetzt musste Elias mitlachen und schüttelte den Kopf.
„Wieso? Stehst du auf Uniformen?“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Ich könnte dir den Feuerwehrmann machen.“
„Aua , mein Bauch!“, brüllte ich vor Lachen.
Elias zog mich in seine Arme. „Den Schlauch hätte ich schon.“
Ich hatte das Gefühl , gleich ersticken zu müssen, weil ich vor Gelächter keine Luft mehr bekam. Mein Vampir beobachtete meinen Lachkrampf mit freudigem Interesse.
„Luft, Luft!“, hechelte ich und hielt meinen Bauch.
„Ich leg dich jetzt mal trocken, meine kleine Rosine“, sagte Elias und hob mich aus dem Wasser. Er stieg mit mir aus der Badewanne und stellte mich vorsichtig ab. Ich schnappte mir ein Handtuch und begann mich trocken zu rubbeln. Elias tat es mir gleich, ließ mich aber keinen Moment aus den Augen. Mein Lachanfall verebbte mit einem letzten Zucken in meinem Bauch und ich atmete tief durch.
N achdem wir trocken waren, gingen Elias und ich ins Wohnzimmer und setzten uns. Ich kann nicht genau sagen, warum, aber genau in diesem Moment war ich glücklicher als je in meinem Leben zuvor.
„Wora n denkst du?“, wollte er wissen. Das Kaminfeuer knisterte und ließ seine roten Augen gefährlich leuchten. Ich rechnete es ihm hoch an, dass er fragte und nicht einfach in meinen Kopf sah.
„Daran, dass es mich nicht besser hätte treffen können“, flüste rte ich und ergriff seine Hände. „Ich weiß, dass egal, was passiert … du immer so wie jetzt an meiner Seite sitzen wirst.“
O hne ein Wort zu sagen, legte sich Elias in meine Arme und gemeinsam sahen wir in das Feuer des Kamins. Gelegentlich küsste er meinen Nacken oder meinen Kopf, ansonsten lagen wir einfach nebeneinander auf der Couch und genossen die Nähe. Unsere Herzen führten einen Dialog, den man nicht in Worte fassen kann. Ich schmiegte meine Wange an ihn und atmete seinen
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