In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)
Duft ein. Ein Gefühl von absolutem Frieden durchfloss meine Lungen und eroberte dann den Rest meines Körpers. Ich gehörte zu ihm und nur zu ihm, das wusste ich ganz sicher.
Langsam vers ank ich ins Reich der Träume.
In meinem Traum trat ich in ein fremdes Wohnzimmer. Roman lag auf dem Sofa und spielte mit etwas Kleinem und Pelzigem auf seinem Bauch.
„Gut, dass du da bist!“ Aber das sprach nicht Roman, sondern Elias! „ Dein Sohn hat Hunger.“
„Ach ja“, sagte ich und stemmte meine Arme in die Hüfte n. „Wenn er quengelt, ist es mein Sohn.“
„Genau!“, sagte Elias und strahlte. Ich näherte mich den beide n und erkannte, was es war, das Elias in seinen Armen hielt. Es war ein kleines, weißes Schneetigerbaby und es kaute fröhlich an einem Finger meines Vampirs. Vorsichtig streichelte ich ihm über das kleine Köpfchen und als es mich ansah, verwandelte es sich in ein kleines Baby. Winzige Fangzähnchen fuhren zu meiner Begrüßung aus.
„Er hat nicht diesen Hunger. Ich glaub, du bist dran!“, sagte ich grinsend.
Elias drehte den Fratz zu sich und lächelte. Ich kann gar nicht mit Worten beschreiben, was ich fühlte. Mein ganzer Körper war erfüllt von Liebe, als ich die beiden sah. Elias setzte sich auf und bot seinem Sohn eine Vene am Arm an .
Doch gerade, als das Baby zubeißen wollte, erwachte ich. Der Duft von frischen Brötchen lag in der Luft. Ich setzte mich auf und bemerkte, dass ich nicht mehr auf der Couch im Wohnzimmer lag, sondern im Bett. Elias musste mich hinübergetragen haben.
„Elias?“, rief ich, da ich keine Ahnung hatte, wo man hier Licht anmachen konnte. Und es war hier ziemlich dunkel.
Die Tür öffnete sich und ließ das Sonnenlicht herein.
„Ah, meine Prinzessin auf der Erbse ist wach“, sagte er und kam zu mir herüber.
„Sorry, ich wusste nicht , wo der Lichtschalter ist“, gähnte ich und streckte mich erst einmal ausführlich.
„Schau , hier!“
Direkt über meinem Kopf war ein Kippschalter für die Nach ttischlampe. Ich zog Elias am Kragen zu mir hinunter und drückte ihn fest an mein Herz.
„Ich habe heute Nacht von unserem Kind geträumt“, sagte ich.
Elias riss sich von mir los und sah mir tief in die Augen.
„Erzähl!“
Ich berichtete ihm von meinem Traum.
„Wusste ich es doch!“, rief er erstaunt aus.
„Was wusstest du?“
„Das s es ein wandelnder Vampir wird. Ist das nicht spannend?“ Seine Augen leuchteten vor Aufregung.
„Aber er hat sich schon als Baby verwandelt.“
„Ja“, sagte Elias und blickte nachdenklich zur Decke. „Das könnte natürlich zu Problemen führen.“
„Na ja“, lenkte ich ein. „Da sind wir ja noch lange nicht. Sag mal, hast du Brötchen geholt?“
„Ja!“, sagte mein Vampir ganz stolz.
„Du bist ein Engel.“ Ich küsste ihn und hievte mich auf die Be ine. Doch ich brauchte erst mal die Toilette, Zahnpasta und Seife. Genau in der Reihenfolge.
„Was wollen wir heute tun?“, fragte ich Elias, als ich mir nach der Badezimmerprozedur in der Küche ein Brötchen schmierte. „Wie ich dich kenne, hast du schon was geplant?“
Er musterte den Tisch. „Du kennst mich zu gut“, gab er zu und schmunzelte.
„Also , was hast du dir überlegt?“
„I ch würde gerne mit dir im Wald spazieren gehen. Hier in den Südkarpaten gibt es Braunbären.“
Ich riss die Augen auf. Also, einem Bär zu begegnen, da war ich nicht so scharf drauf.
„Keine Angst. Ich beschütze dich.“
Daraufhin lehnte ich mich über den Tisch und streichelte seine Wange. Er nahm meine Hand und küsste meine Fingerknöchel.
„Also sollte ich lieber Turnschuhe statt Flip flops tragen?“
„Wäre gut.“
Ich stand auf und wollte den Tisch abräumen, aber Elias nahm mir alles ab und schickte mich ins Schlafzimmer zum Umziehen. Als ich fertig angezogen war, stand mein Vampir bereits mit einem Rucksack auf dem Rücken in den Startlöchern. Er führte mich aus unserem Versteck hinaus an die frische Luft.
Ich atmete tief durch und bestaunte das satte Grün um uns he rum. Am Anfang wanderten wir Hand in Hand langsam durch den Wald. Es stellte sich heraus, dass mein Freund jedem Pfadfinder Konkurrenz machen konnte. Er kannte jede Pflanze, jeden Vogel, jeden Käfer … einfach alles. Auch wenn es mich oft nicht wirklich interessierte, hörte ich ihm doch gespannt zu und freute mich an seiner guten Laune. Gegen Mittag blühte Elias in der freien Natur immer mehr auf. Es gab keinen Felsen, auf den er nicht
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