In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)
mir einen Klaps auf den Hintern.
Elias gefiel das gar nicht. Er hatte die Augen weit aufgerissen und jeder Muskel war angespannt.
David bemerkte es sofort. „Pass mir gut auf meine Gnomin auf“, scherzte er und mein Vampir entspannte sich mit einem tiefen Seufzer.
Ich war so platt, dass mir nichts dazu einfiel. Elias nickte und legte einen Arm um meine Hüfte. Das war wohl das Zeichen für: Ich will heim!
Ich küsste meinen Bruder, bedankte mich bei Hallow für ihre Hilfe und schon saß ich wieder im Auto. Wir waren keine zwei Minuten zu Hause und in unserem Zimmer, da tigerte Elias schon nervös herum. Aber ich musste mal für kleine Pantherprinzessinnen und verschwand im Bad.
„Bist du langsam mal fertig?“, f ragte Elias.
Ich seufzte. Es gibt nichts Nervtötenderes, als gehetzt zu werden, wenn man gerade das stille Örtchen aufsucht.
„Ich mach ja schon, so schnell ich kann!“
Ich hatte kaum die Tür geöffnet, da riss mein Vampir mich an sich und presste mich gegen die Wand.
„Ich will dich nur einen Moment für mich alleine haben“, hauchte er und ich entspannte mich.
Sanft streichelte ich über seinen kühlen Rücken und schnupperte den Duft seiner Haare. „Soll ich dir mal ins Ohrläppchen be ißen?“, fragte ich neckisch und biss mir auf die Unterlippe.
„Alles , was du willst.“
„Später, Ana wartet unten auf uns.“
Er setzte mich ab und sah mir verträumt in die Augen. Wo war ich? Wer war ich? Ach ja …
„Komm!“, sagte ich und schüttelte mich selbst w ach.
Elias an den Tischkicker zu lassen, war ein großer Fehler gew esen. Zu meinem Glück spielten hauptsächlich Anastasija und Roman mit ihm. Er versuchte immer wieder, mich an den Kicker zu bekommen, aber ich quengelte so lange, bis ein anderer für mich einsprang. Ich gesellte mich lieber zu Emilia und meinen Eltern an die Theke. Nebenbei las ich immer wieder in meinen Notizen und versuchte mir Hallows Zaubersprüche einzuprägen.
Den Kellerraum müsst ihr euch wie eine kleine Eckkneipe vo rstellen: mit Theke, Barhockern, gedämpftem Licht, einem Billardtisch und ein paar Tischen und Stühlen. An den Wänden hingen Poster von Fußballmannschaften, Wimpel und eine Sammlung von verschiedenen Bierdeckeln. Kurz gesagt: ein Männerraum. Papa war hellauf begeistert und untersuchte die Kühl- und Zapfanlagen, während Emilia, Mama und ich wie die Hühner auf der Stange dahockten und den spielenden Vampiren zusahen.
„LANGWEILIG!“, bemerkte ich irgendwann , doch von meinem Freund kam keine Reaktion.
„Elias?“, sprach ich ihn direkt an, aber anscheinend war ich a ngesichts des spannenden Spiels zu Luft mutiert. „Ich muss morgen mein Referat halten, könnten wir das noch mal durchgehen?“
Wieder keine Antwort . Nur Ana, die mir anbot, dabei zu helfen. Ich nahm das Angebot dankend an und schickte die Vampirin hoch, um meinen Laptop holen. Eine Stunde später war ich aber auch damit fertig und meine gute Ausrede, um Elias nach oben zu schleifen, war dahin. Ich überlegte kurz, ob ich mich neben ihn stellen und mein Top anheben sollte. Wenn ich dann schnell weglaufen würde, käme er mir bestimmt hinterher! Aber angesichts der vielen Eltern im Raum schmiss ich die Idee über Bord. Ich hätte ihm ja auch die Hose runterziehen können, aber vermutlich hätte er dann einfach weitergespielt.
„Wir sollten hier unten mal eine richtige Feier geben“, sagte mein Vater und seine blauen Augen leuchteten.
„Ja und wer sollte kommen?“, fragte Mama und seufzte. „Meine Mutter hat das ganze Rudel gegen uns aufgebracht.“
Oh weh, die Gestaltwandler von den Vampiren zu überzeugen , würde wohl meine Aufgabe als Königin werden …
Dafür fand ich eine Lösung für mein kleines Problem, p lötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich musste Elias nur ein bisschen eifersüchtig machen!
Ich rutschte vom Hocker runter und ging hinüber zu meinem Freund.
„Ich habe eine SMS von Ben bekommen. Er hat mir eine Mail geschrieben. Ich schnapp mir meinen Laptop und gehe hoch , ihm antworten, okay?“
„Ok ay“, antwortete Elias total abwesend.
Na toll, hatte selbst das nicht gewirkt? Ich verabschiedete mich bei allen für die Nacht und trottete hinauf. Als ich das Zimmer betrat und feststellte, dass die Balkontür offen stand, lief es mir eiskalt den Rücken herunter. Der Luftzug eines abendlichen Sommerwindes ließ die Vorhänge gespenstig in den Raum hereinwehen.
„Hallo?“, fragte ich vorsichtig.
„Miau.“ Erst
Weitere Kostenlose Bücher