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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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und keinen Krieg anzetteln! Irgendwas lief da vollkommen falsch und ich würde nicht tatenlos zusehen, wie mein Bruder sich in Gefahr begab. Ich ging auf die beiden zu und ihre Unterhaltung verstummte.
    „Ich bin dann mal wieder zum Unterricht. Bis nachher , Gnomin“, sagte mein Bruder und verschwand, nachdem er mir einen Kuss auf die Stirn gegeben und Elias im Weggehen noch einen bösen Blick zugeworfen hatte.
    „Ja , tschüss!“, keifte ich ihm schroff nach. War er irre? Einem Vampir zu drohen?
    „Was war das?“, fragte ich Elias, der ein vollkommen emotion sloses Gesicht zur Schau stellte. „Was hat er zu dir gesagt?“, bohrte ich weiter.
    „Bis morgen , Miriam“, entgegnete Elias und nur einen Herzschlag später war ich alleine.
     
    Zu Hause angekommen, stocherte ich im Paprika-Reis-Auflauf meiner Mutter herum, während sie mich nachdenklich ansah.
    „Raus damit, was ist los?“, fragte sie und legte ihre Gabel hin.
    „Ich mach mir Sorgen um David.“ Immerhin log ich damit nicht.
    „Wieso? Stimmt was nicht mit ihm?“ Ihr Blick wurde unruhig.
    „Ich habe ihn heute auf dem Schulhof getroffen und er war richtig heiß, als ob er Fieber hätte.“ Ich verschwieg die Unterhaltung mit Elias.
    „Oh!“, sagte meine Mutter. „Es ist sowieso an der Zeit, dass du es erfährst.“
    „Was? Ist er schlimm krank?“, hakte ich nach. Eine Angstwelle durchzog meinen Körper und hätte mich beinahe umgehauen.
    „Nein , mein Schatz. Komm, lass uns ins Wohnzimmer gehen.“
    Oh, oh. Wir hielten uns nie zum Reden im Wohnzimmer auf. I rgendetwas stimmte nicht … und zwar gewaltig nicht. Wir setzten uns gemeinsam auf die Couch und meine Mutter nahm meine Hand. „Weißt du, mein Engel“, begann sie, „du hast ja jetzt erfahren, dass es Vampire gibt und ich muss dir sagen, dass auch wir keine Menschen sind.“
    Ich schluckte. Keine Menschen? Irgendetwas sagte mir, dass ich es irgendwie geahnt hatte. Ich kann es nicht beschreiben … es war ein stilles Einverständnis, tief in mir drin.
    „Du willst mich verarschen? Ich bin kein Mensch?“, fragte ich, doch es klang ängstlich. „Mama? Was sind wir dann?“ Sie holte tief Luft und begann zu erzählen.
    „Wie du schon gesagt hast, David war sehr heiß, als du ihn he ute getroffen hast. Dein Bruder hat zu viel Zeit in der Menschengestalt verbracht. Er wird sich heute noch verwandeln müssen, um nicht unruhig zu werden. Wir sind Gestaltwandler, Liebes. Das bedeutet, dass wir die Fähigkeit haben, uns in ein Tier zu verwandeln.“
    Gestaltwandler? Tiere? Der Panther…
    „Muss dafür Vollmond sein oder so was?“ Das war das Einzige, was mir einfiel. Ich weiß, dass ich tausend andere Dinge hätte fragen können, aber nur das kam mir in den Sinn. Jetzt wusste ich, wie sich der Moderator damals im Interview mit Heinrich von Rosenheim gefühlt hatte. Total überrumpelt.
    „Nein , mein Schatz, wir sind keine Werwölfe!“, sagte sie lachend. „Wir verwandeln uns in richtige Tiere, jederzeit. Werwölfe sind arme Geschöpfe, die irgendwo zwischen Mensch und Wolf an Vollmondnächten durch die Wälder streifen und Wild jagen.“
    Oh mein Gott, Werwölfe gab es auch! Scheiße …
    „In was verwandeln wir uns?“, fragte ich mit bebender und vor Neugier platzender Stimme. In mir drin schien ein Knoten geplatzt zu sein, von dessen Existenz ich vorher nichts geahnt hatte. Es war, als hätte ich immer ohne einen Namen gelebt und nun hatte man ihn mir gegeben: Gestaltwandlerin.
    „Schwöre mir zuerst, dass du es nieman dem erzählst und erst recht dem Vampir nicht. Er wird ohnehin schon gemerkt haben, was wir sind. Das vermute ich zumindest. Aber er weiß nicht, mit welchen Tieren er es zu tun hat und wonach er suchen könnte, wenn wir verwandelt sind. Es ist unglaublich wichtig, dass dieses Geheimnis in der Familie bleibt. Lebenswichtig.“
    „Ich schwöre.“ Ein Kloß verstopfte meinen Hals.
    „Gut. Du musst wissen, dass unsere beiden Arten sich nicht sonderlich gut verstehen. Gott allein weiß, warum. Nur … haben die Vampire zu viel Wissen über uns, könnte uns das verletzbar machen, verstehst du?“
    Ich nickte und starrte sie erwartend an. „Oft spürt man schon lang e vor der ersten Verwandlung eine gewisse Bindung zu einem Tier. Ich war schon als Kind immer verrückt nach Pferden, ich verwandle mich in einen braunen Hannoveraner und dein Vater in einen irischen Wolfshund. David, und darüber sind wir sehr stolz, verwandelt sich in einen Falken. Es gibt nur

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