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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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nicht.
    „Es schlägt aus Angst so heftig?“, fragte er und in seinem G esicht stand Enttäuschung geschrieben.
    „Jein“, gab ich kleinlaut zu.
    „Wie bitte?“, fragte Elias und starrte immer noch auf meine Brust.
    „Jein … ja und nein“, erklärte ich ihm lächelnd.
    „Es ist so schön, wenn du lachst“, flüsterte er und legte den Kopf schief. Einen kurzen Moment sah er aus, als würde er es bedauern, das laut gesagt zu haben.
    „W … was woll… wolltest du mich fragen?“, stotterte ich vor Schock über dieses unerwartete Kompliment und setzte mich gerade auf. Ein kurzer Blick zu Eva versicherte mir, dass sie nichts mitbekommen hatte. Als ich mich wieder umdrehte, sah mir Elias zwar fest, aber entmutigt in die Augen.
    „Ist schon gut. Es hat sich erledigt“, sagte er und wandte seinen Blick wieder dem Kalender zu , der vor ihm auf dem Tisch lag. Seine schlanken Finger hielten den Stift fest umschlossen.
    „Elias“, sagte ich und fasste nach seiner Hand. Trotz der Kälte seiner Haut hatte ich das Gefühl, als würde die Stelle, an der wir uns berührten, brennen. Mit Schrecken stellte ich fest, dass Elias ’ Fangzähne leicht ausfuhren, während er gebannt auf unsere Hände starrte. „Bitte, was wolltest du mich fragen?“
    Er seufzte und wartete einen Moment ab, in dem seine Fänge wieder einfuhren. „Hast du dir Sorgen um mich gemacht?“
    „Wie meinst du das?“, hakte ich nach.
    „Weil du dich über meine Augen schlaugemacht hast.“
    Natürlich hatte er das nicht vergessen. Vermutlich würde er noch daran denken, während ich schon Jahrzehnte die Radieschen von unten anguckte.
    „Ja, du hast mir leidgetan“, gab ich resigniert zu. Als ich zu ihm aufblickte, schluckte Elias gerade einen Kloß im Hals runter. Er umschloss meine Finger mit seinen kühl brennenden Händen und seufzte leise. „Was ist los?“, fragte ich.
    „Darf ich ehrlich sein?“
    „Ich bitte sogar darum.“
    „Du und dein wilder Herzschlag machen mich hungrig .“
    „Oh!“ Ich entzog ihm instinktiv meine Hand.
    Er sah mich entschuldigend an und seine Miene wurde ernst. „Du darfst dir um Wesen wie mich nie Sorgen machen, okay?“
    „ Warum nicht?“
    „Weil wir stark genug sind, sodass man sich keine Sorgen m achen braucht.“ Ein Lächeln umspielte seine Lippen, schaffte es aber nicht ganz, sich ans Tageslicht zu kämpfen.
    „Weißt du …“, sagte ich und stupste ihn mit dem Zeigefinger auf seine Nase, „es sind oft die Starken, die von Kleinigkeiten aus der Bahn geworfen werden.“ Ich nahm die Sonnenbrille, die er im Musikraum wegen der günstigen Lage nicht zu tragen brauchte, und setzte sie ihm auf. „Ich hoffe, du hast dich bald ans Tageslicht gewöhnt. Ich vermisse deine Augen, wenn sie hinter der Sonnenbrille versteckt sind.“ Elias lächelte mich an.
    „Warum hast du sie mir dann aufgezogen?“, fragte er und schob sie nach oben.
    „Weil deine armen Augen im Moment jede Pause gebrauchen können, um sich zu erholen“, antwortete ich und ließ die Sonnenbrille mit einem kurzen Antippen wieder auf seinen Nasenrücken runtersausen. Binnen Sekunden zog mich wieder ein Tagtraum aus dem Geschehen: Ich sah Elias, wie er mit einem großen schwarzen Panther schmuste. Ich kannte dieses Tier, neuerdings verfolgte es mich in meinen Träumen. Sowohl tagsüber als auch nachts. Ich hatte mich schon gewundert, dass ich es heute noch gar nicht gesehen hatte.
    „Miriam?“ Elias, der seine Sonnenbrille wieder ausgezogen ha tte, sah mich fragend an.
    „Entschuldige . Heute ist das mit meiner Tagträumerei echt furchtbar.“ Seine großen Augen sahen mich belustigt an. Tapfer erwiderte ich seinen Blick und wir musterten uns eine Zeit lang ohne Worte. Eva zerstörte diesen Moment, indem sie sich an uns vorbeischob.
    „Ich muss mal für kleine Königstigerinnen. Kommst du mit , Miri?“
    „Ja“ , hauchte ich geistesabwesend, die Augen immer noch verschmolzen mit denen des Vampirs. Wie von einer fremden Macht gelenkt, stand ich auf und schwebte hinter Eva aus dem Raum. Erst als die Tür sich hinter uns schloss, kam ich wieder einigermaßen zu Sinnen. Eva zog mich hastig hinter sich her. Es war mir gleich klar gewesen, dass sie nicht zur Toilette wollte. Dennoch gingen wir zu einer im zweiten Stock und steckten die Köpfe tuschelnd zusammen.
    „Er übt eine gewaltige Anziehungskraft auf alle weiblichen Wesen aus und vielleicht auch auf Dennis“, begann sie und wir mussten bei dem Gedanken an unseren

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