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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Lärm an der Tür ließ ein wenig nach und wurde durch Kampfgeräusche ersetzt. Ich schloss die Augen und vergrub mein Gesicht in den duftenden Haaren der kleinen Vampirin. Ich tränkte ihre ohnehin schon vor blutigen Tränen triefende Haarpracht noch etwas mehr mit meinem salzigen Wasser.
    „Der Schrank gibt nach“, warnte Melissa uns und ich hörte das Klirren ihrer Schwerter.
    Ein lautes Knurren, das von keinem Vampir stammte, grollte durch das Zimmer und endete in einem gurgelnden Geräusch. Ein Körper, zerteilt in zwei Stücke, knallte zu Boden und lies mich hysterisch aufschreien. Melissa musste ihn mit einem einzigen Hieb hingerichtet haben.
    Wieso hatte ich ausgerechnet in d iesem Augenblick meine Augen geöffnet? Ich drehte mich weg, um Hannah den Anblick zu ersparen, und rollte mich mit ihr unter dem Kopfende des Bettes zusammen. Mein Herz raste und pochte mit aller Gewalt gegen meinen Brustkorb, ganz so, als wollte es gleich herausspringen.
    Weitere Werwölfe bahnten sich über das zerschmetterte Holz des Schrankes und der Tür den Weg h erein. Ich schloss wieder meine Augen und lauschte, ob ich irgendetwas von Elias mitbekam, als mir auf einmal ein ganz furchtbarer Gedanke durch den Kopf ging.
    Die Prophezeiung handelte im Grunde davon, dass wir ein Kind bekamen, welches eine ganz besondere Bedeutung für das Vampirvolk haben würde. Dieses Kin d war gezeugt und somit war Elias’ Teil erledigt. Sein Schicksal, seine Bestimmung, war erfüllt. Was wäre, wenn ich nie die Gelegenheit bekommen würde, Frau Groza zu werden? Nein, ich schob den Gedanken beiseite. Heinrich hatte immer gesagt, dass Elias einmal König werden würde, und ich hatte von ihm geträumt. Ich hatte ihn gesehen, an meiner Seite und mit unserem Kind.
    Ein Knall weckte mich aus meinen Gedanken und ich öffnete die Augen erneut. Ben lag neben dem Bett und wurde von vertrauten blassen Händen stranguliert. Sein Gesicht wurde gewaltsam zu mir gedreht.
    „Schau sie dir an!“, fauchte Elias und kam mit seinem Kopf herunter, sodass auch ich ihn von meinem Ausguck unter dem Bett sehen konnte. Seine Augen waren wild vom Kampf und seine Fänge weit ausgefahren. „Du wirst sie nie besitzen!“ Seine Zähne schwebten jetzt bedrohlich über der Halsschlagader des Werwolfs. „Sie gehört mir!“
    Bens Oberkörper wurde hochgerissen und mit einem furchtb aren Geräusch spritzte Blut gegen die Wand, auf den Boden und sogar unter das Bett. Der Werwolf gurgelte noch ein letztes Mal meinen Namen und starb dann in den Armen meines Vampirs.
    Elias packte den leblosen Körper und beförderte ihn geradewegs hinaus durch das Fenster. Er machte sich gar nicht die Mühe , es vorher zu öffnen. Glas zersplitterte und ein Heulen von vielen Wölfen tönte von draußen durch die zerbrochene Scheibe herein.
    „Ihr habt unseren Leitwolf getötet !“, sagte eine fremde knurrende Stimme im Zimmer.
    Es gab einen dumpfen Knall und ein Werwolf ging zu Boden, a llerdings war er nicht bewusstlos. Als er mich erblickte, schoss seine Hand blitzschnell unter das Bett und zog an meinem Bein. Ich schrie um Hilfe, während ich um mein Leben strampelte. Hannah riss sich von mir los und krabbelte zu dem Werwolf. Ich wollte sie festhalten, aber sie war schneller. Mit voller Kraft biss sie dem Angreifer in die Hand und als sie ihn losließ, schrie er aus voller Kraft.
    „Die Wandlerin ist unter dem Bett!“
    Ich griff mir die kleine Hannah und zog sie zu mir herüber.
    Elias ’ Gesicht erschien wieder am Bettrand.
    „Kommt zu mir !“, befahl er und schloss uns beide in seine Arme.
    E he ich mich versah, befanden wir uns im freien Fall aus dem Fenster. Unten erwarteten uns mindestens zehn Werwölfe, die ihre Zähne vor Freude fletschten.
    Als wir unten aufkamen, riss mir Elias Hannah aus den Armen.
    „Flieg!“, flehte er mich an.
    Ich schüttelte den Kopf, ich würde ihn nicht alleine lassen.
    „Nein !“, rief ich.
    „Los, Miriam !“ Er schubste mich leicht. „Beeil dich!“
    „Nein, nicht ohne dich!“
    „Ich werde mit Hannah laufen“, sagte er und sah mir tief in die Augen. „Flieg!“
    Anastasija landete neben uns und ging sofort in Angriffshaltung.
    „Miriam, wenn ich dich trage, sind wir langsamer“, sagte Elias. „Wir müssen auf verschiedenen Wegen entkommen.“
    Ich gab ihm einen Kuss und sah schweren Mutes zum Himmel, um meinen Schwanenaugen zuzunicken. Ich verwandelte mich unter Hannahs staunendem Blick und hob ab in die Luft. Anastasija und Elias

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