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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Artgenossen leben. Solltet Ihr Widerstand leisten, töten wir jeden anwesenden Werwolf.“ Er streckte wieder seine Arme aus und deutete auf die umherstehenden Wölfe in Menschengestalt.
    „Wir sind immer noch mehr als ihr“, schrie Benedikt , doch seine Stimme klang nervös.
    „Ihr scheint zu vergessen, dass alle zwölf Ältesten versammelt sind. Bereits gegen uns alleine hättet Ihr keine Chance, geschweige denn gegen die fünfzig Kriegerinnen und Krieger, die uns begleiten. Eure Männer da draußen sind bestenfalls mit einer Waffe und einem Dolch bewaffnet, die meisten sogar nur mit ihrer rohen Muskelkraft.“ Die Stimme des alten Vampirs klang äußerst amüsiert. „Also, wie entscheidet Ihr Euch, Benedikt Thole, Sohn von Wölfen?“
    „Ihr kriegt mich nur über meine Leiche !“, keifte Ben und schrie dann aus voller Lunge. „ANGRIFF!“
    Ich hörte , wie viele Füße durch den matschigen Boden rannten und wie ein markerschütterndes weibliches Lachen erklang. Ich sah hinüber zur Veranda und da stand Magdalena und lachte aus voller Seele. Dann hielt sie kurz inne.
    „Ergreift Sie! Lasst keinen am Leben!“, befahl sie mit ausg estreckter Hand. Ihre goldene Robe floss wie ein glitzernder Wasserfall an ihren Armen herab, sie funkelte wie ein Diamant, der in Gold gefasst war. Ein Windzug, entstanden durch das ruckartige Losrennen der Vampire, wehte mir meine Haare ins Gesicht.
    „Bringt mir seinen Kopf !“, zischte der Älteste mit den lilafarbenen Augen, dann drehte er sich zu uns herum. „Schnell rein mit euch!“
    Elias mobilisierte seine ganze Kraft, um mich zu packen und mit mir und den anderen Zivilisten ins Haus zu rennen. Hinter uns verbarrikadierten Melissa und Heinrich die Tür mit einer Kommode.
    Im Wohnzimmer ließen Jan und ein fremder Vampir sämtlich e Rollos herunter, um das Haus zu verriegeln. Ich hörte, wie dies ebenfalls in anderen Räumen geschah, dann war es plötzlich totenstill.
    Nie im Leben hätte ich mir erträumen lassen , mal in so eine Situation zu geraten. Das war wie im Krieg, wo die Menschen in Bunkern saßen und zuhören mussten, wie Bomben alles zerstörten, was sie besaßen. Nur waren es hier keine Bomben, sondern Schüsse, verzweifelte oder kriegerische Schreie und ab und an das Kratzen an den Rollos, wenn ein Werwolf einzudringen versuchte.
    Weinend zwängte ich mich näher an Elias heran, der mit mir auf der Couch saß und über meinen Nacken hinweg die Hand seiner Schwester hielt und sie streichelte. Leise begannen die beiden Vampire zu beten.
    „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und …“
    „Wir sollten nach oben gehen“, schlug Melissa vor und unte rbrach damit die Geschwister. „Oder in den Keller, jedenfalls nicht hier, wo sie gleich an uns herankommen.“
    „Dann gehen wir hoch“, sagte Heinrich. „Ich möchte nicht im Keller wie eine Ratte in der Falle sitzen.“
    Ich sah zu Elias. Sein Gesicht war weißer als sonst, aber er nickte.
    „Ich bin auch für oben“, sagte er und schaute mich an. „Kannst du laufen?“
    „Natürlich“, wimmerte ich, auch wenn meine Knie so zitterten, dass ich mir nicht sicher war.
    Er schlang einen Arm um meine Taille und gab mir den nötigen Halt, um es bis nach oben zu schaffen. Tragen konnte er mich weiß Gott nicht mehr.
    Wir quetschten uns alle in ein Schlafzimmer hinein und schoben einen großen schweren Schrank vor die Tür. Melissa positionierte sich für alle Fälle a m Fenster, öffnete das Rollo einen kleinen Spalt und sah hinaus in den Regen. Die Geräusche des Kampfes, der unten herrschte, drangen hier kaum noch an mein Ohr.
    Neben mir begann Elias leicht zu wanken.
    Das Bett! Er sollte sich hinlegen.
    Ich sah die Vampire an, die sich darauf niedergelassen hatten.
    „Könntet ihr eine kleine Ecke frei machen?“, fragte ich und s ofort sprangen alle auf. „Danke, aber so viel Platz brauche ich auch nicht.“ Ich blickte zu meinem Vampir. „Komm, leg dich hin, ich will mir die Wunde ansehen.“
    „Mir geht es gut, ich will mich nicht hinlegen .“
    „Ana , hilf mir bitte.“
    Sie nickte und gemeinsam verfrachteten wir Elias in die Hor izontale. Langsam knöpfte ich seine durch das Messer zerfledderte und vor Blut triefende Jeans auf. Beinahe hätte ich mich übergeben, denn ich hatte ganze Arbeit geleistet. Oder sollte ich sagen: unser Baby? Die Wunde war verdammt tief und blutete unaufhaltsam. Elias ergriff meine Hand.
    „Mir geht es gut“,

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