In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)
dann, dass es sich angenehmer im Auto warten ließ – zumal es immer noch nieselte.
„Halt!“, rief Jan mir zu.
Elias hockte auf ihm und drückte seinen Oberkörper nach unten.
„ Ich nehme Hannah“, sagte Jan. „Ich bringe sie zu ihrer Mutter.“
Mein Vampir stand auf und reichte dem Lockenkopf die Hand. Dankend ließ er sich hochziehen und eilte auf mich zu.
„Die Unterhose darfst du übrigens behalten“, sagte er und deutete mit einem Grinsen auf meine Beine.
„Danke“, sagte ich lachend, als ich ihm das süße Vampirbaby in die Arme drückte. „Komm uns mal in Köln besuchen, ja?“
„Das solltest du echt tun“, bestätigte Elias, der besitzergreifend einen Arm um mich legte und seinen Kumpel anstrahlte.
„Vielleicht mache ich das mal, aber bis dahin wünsche ich euch eine gute Heimfahrt und hoffe, dass ihr trotzdem noch einmal in meine schöne Hansestadt kommen wollt.“
„Gerne“, sagten Elias und ich gleichzeitig.
„Ihr seid echt ein tolles Paar.“ Jan winkte uns zum Abschied und zwinkerte Elias zu, welcher mir die Autotür aufhielt.
„Danke, Eure Majestät“, entgegnete ich und machte einen Knicks, bevor ich in die Limousine kletterte. Ich erschrak, als ich sah, wer da außer Anastasija noch im Auto hockte. Emilian und Magdalena saßen der jungen Vampirin gemeinsam gegenüber.
Ich rutschte zu Ana durch und machte für Elias Platz, welcher sofort den Kopf neigte, als er die Ältesten entdeckte.
„Wir nehmen Magdalena ein Stück mit“, erklärte Emilians san fter Bariton.
Ich versuchte mich krampfhaft an die Umgangsformen zu eri nnern, die mir Heinrich vor einer gefühlten Ewigkeit beigebracht hatte. Nachdem der Vampir mit den traumhaft schönen Augen mich gemustert hatte, lächelte er Magdalena an.
„Mein Enkel liebt sie mit einer Leidenschaft, die ihresgleichen sucht“, sagte er und die Älteste lächelte ebenfalls.
„Sie strahlt eine Wärme und Güte aus, wie man sie nur selten erlebt“, fügte sie hinzu und ich errötete.
„Sie ist wirklich wunderschön “, bestätigte er und wandte sich dann an Elias. „Ihre Augen sagen mir, dass sie dich bedingungslos liebt. Sie wird deinen Kindern eine gute Mutter und dir eine hervorragende Frau sein.“
Irgendwie komisch, wenn über einen gesprochen wird, obwohl man im gleichen Raum beziehungsweise Auto sitzt.
„Danke , Großvater“, antwortete mein Vampir unterwürfig.
Ich war ver sucht, mich ebenfalls zu bedanken, erinnerte mich aber daran, nur zu sprechen, wenn ich direkt gefragt wurde.
„Miriam“, sagte Magdalena und mein Blick traf auf ihre dunke lroten, forschenden Augen. „Wir haben uns sehr gefreut zu hören, dass Ihr mein Gesuch, Euch nach Eurer schulischen Ausbildung zu unterrichten, angenommen habt.“
Ich lächelte und da sie mich erwart ungsvoll ansah, traute ich mich etwas zu sagen.
„Ich danke Euch von ganzem Herzen, dass Ihr mir bei der schweren Aufgabe , Königin der Vampire zu werden, mit Rat und Tat zur Seite stehen wollt.“ Toll was? Den Satz hatte mir Heinrich eingebläut.
„Es tut gut zu hören, dass unsere zukünftigen Herrscher den Rat der Ältesten nicht außer Acht lassen werden.“ Sie sah herüber zu Elias.
„Wir setzen unser Vertrauen in die Weisheit der Ältesten“, e rklärte dieser mit einem Kopfnicken.
Herrje, musste ich das jetzt den GANZEN Weg nach Hause aushalten? Eine Zeit lang herrschte absolutes Schweigen, dabei brannte mir eine Frage ganz dringend auf der Seele. Emilian schien es zu bemerken, denn die fliederfarbenen Augen ließen mich mit einem Mal nicht mehr los.
„Sprecht, Prinzessin. Was bedrückt Euch?“
„Ich …“, begann ich zu stammeln, „ich würde gerne wissen, ob es Verletzte gab und ob jetzt alle Werwölfe tot sind.“
Emilian und Magdalena starrten mich eine ganze Weile lang an. Schließlich ergriff Elias meine Hand und drückte sie.
„Nun“, sagte Magdalena , „die Flucht durch das Fenster ist eine sehr gute Entscheidung des Prinzen gewesen.“
O nein! Es gab nicht etwa Tote auf unserer Seite? Meine Fi ngernägel gruben sich fest in Elias’ Hand. Gott sei Dank war es für ihn nicht schmerzhaft.
„Es gab viele Verletzte auf unserer Seite und Tote konnten nur verhindert werden, da die anderen im Zimmer dem Beispiel des Prinzen folgten. Die Hunde waren Euch hinterhergerannt und so konnten die anderen mit der Hilfe der Kriegerin Melissa entko mmen. Sie war sehr tapfer und hat die Zivilisten in Sicherheit gebracht. Da ein paar Werwölfe
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