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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Wochen zu entschuldigen. Sie waren sehr nachsichtig mit mir gewesen. Aisha lachte und winkte die Sache mit ihren zierlichen Händen ab. Sie erzählte mir, dass sie gestern Marianna und Mark knutschend in der Stadt gesehen hatte und wie fertig sie danach gewesen war. Eva hatte heute ihre lockigen roten Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden, nur eine Strähne fiel ihr malerisch um das runde Gesicht. Sie war die Einzige von uns dreien, die einen festen Freund hatte. Er ging leider auf eine andere Schule. Allerdings muss ich zugeben, dass Eva keine Kostverächterin war. Hübschen Kerlen schenkte sie immer gern ein Lächeln.
    „Wie oft hab ich euch schon wegen Eric versetzt, da habt ihr beide jede Menge Freikarten bei mir“, sagte sie mit einem Grinsen. Anastasija klappte ihr Handy mit einem Ruck zu. Mittlerweile waren wir vor dem Schulgebäude angekommen.
    „Als ich ihm erzählt habe, was vorgefallen ist, hat er gesagt, dass er gleich käme“, sagte sie und holte tief Luft. „So … ich glaube, ich geh erst mal zum Direktor, bevor ich in meinen Klassenraum komme und dort gepfählt werde.“ Sie lachte bei dem zweiten Satz etwas ängstlich und warf uns dreien im Weggehen einen Handkuss zu.
    „Gott sei Dank“ , flüsterte ich.
    „Was ? Dass sie weg ist oder dass Elias gleich kommt?“, fragte Eva mit hochgezogenen Augenbrauen.
    „Natürlich, dass Elias gleich kommt! Ich befürchtete schon, dass er heute nicht kommen würde.“ Obwohl er es versprochen hatte.
    „Geht es ihm denn schon wieder gut genug, um in die Schule zu gehen?“, fragte Aisha ungläubig.
    Nachdem meine Tante gestern heimgefahren war, hatte ich noch mit Aisha und Eva gechattet und ihnen von meinem überraschenden Besuch erzählt. Ich nickte ihr verträumt zu, denn meine Gedanken waren bei meiner Bettwäsche, die wunderbar nach Sonnenmilch und Vampir gerochen hatte.
    Aisha nahm meine Hand und wir gingen in die Klasse. Ich war heilfroh, dass niemand außer meinen Freundinnen etwas von dem gestrigen gemeinsamen Tag mit Elias wusste. Was sich allerdings nicht hatte vermeiden lassen, war, dass sich die wildesten Gerüchte bezüglich meines und Elias’ Fehlens gebildet hatten. Fast alle hatten ihn blutend in meinen Armen gesehen und einige schienen wirklich mich dafür verantwortlich zu machen. Ich setzte mich zwischen meine beiden Freundinnen und schlug die Beine übereinander. Da es an unserer Schule nur christlichen Religionsunterricht gab, mussten sich alle Andersgläubigen entscheiden, ob sie am evangelischen oder katholischen Unterricht teilnahmen. Aisha entschied sich für den katholischen, da Eva und ich dort saßen. Unser Religionslehrer Herr Herrmann gestaltete den Unterricht allerdings sehr offen. Wir sprachen viel über andere Religionen und ethische Themen, somit wurde es auch für Aisha nicht langweilig. Wie üblich nach den Sommerferien besprachen wir in der ersten Stunde, was für Themen wir uns für das Halbjahr wünschten. Und eins der ersten Schlagworte, die an der Tafel beim Brainstorming landeten, war „Vampire“. Dieses Thema fiel wohl eindeutig mehr in den ethischen Bereich.
    „Möchte jemand hierzu ein Referat machen?“, fragte unser Lehrer, der anscheinend nicht wusste, wie er dieses Thema selbst aufbereiten sollte.
    Ich bekam einen Ellenbogen von links und von rechts in die Se ite gerammt. Zuerst war ich erschrocken, dann lachte ich darüber und hob meine Hand.
    „Ja gern , Miriam“, sagte Herr Herrmann und krakelte meinen Namen an die Tafel.
    Da ich eh gern über Vampire recherchierte und zufällig auch zwei kannte, wäre das Referat eine geschenkte Note. Außerdem hatte ich so einen guten Grund, warum ich meine Vampirfreunde mit Fragen löcherte und konnte vielleicht etwas Pionierarbeit leisten. In Gedanken teilte ich das Referat schon in Unterpunkte ein. So in der Art wie: „Vampire in der Literatur“ und „Die Wahrheit über Vampire“. Ich hatte zu Hause eine Menge Vampirromane und Filme, die ich super zur Veranschaulichung nutzen konnte.
    Es landeten noch ein paar andere Themen an der Tafel und u nser Lehrer beschloss, zu allen ein Referat halten zu lassen. Da ich schon was hatte, konnte ich mich entspannt zurücklehnen und die Stunde an mir vorbeiziehen lassen.
    Nachdem es schellte und der Augenblick nahte, in dem ich Elias wiedersehen würde, fing mein Bauch an zu kribbeln. Wir standen auf und gingen zu dem Raum, in dem wir Deutsch hatten. Eva, Aisha und ich betraten das Klassenzimmer im Entenmarsch. Frau

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